„Absolute Siegertypen“

Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen beweist Charakter und gewinnt nach Rückstand noch beim VfL Denklingen. Damit sind die Werdenfelser dem Aufstieg in die Landesliga wieder einen Schritt näher.
Denklingen – Analog zum Schlusspfiff setzte ein kurzer Hagelschauer ein. Ein leicht dramatisches Ende nach einer leicht dramatischen Partie. Nach Halbzeitrückstand und Platzverweis durften sich die Spieler des 1. FC Garmisch-Partenkirchen doch noch als Sieger feiern lassen. Freude pur, man lag sich in den Armen. Und da kannten die FC-Kicker noch nicht einmal die Schmankerl-Ergebnisse von den anderen Plätzen. Der 3:2-Erfolg beim VfL Denklingen könnte das entscheidende Detail für die Rückkehr in die Landesliga gewesen sein. Das bestätigt Florian Heringer. Indirekt, weil das Thema vorzeitiger Aufstieg nicht zu seinen Lieblingsthemen gehört. Aber nach der Husarennummer seiner Männer stellte der Coach des 1. FC klar: „Solche Spiele zu gewinnen, das schaffen die wenigsten Mannschaften.“ Und: Seine Elf habe „Mega-Charakter“ gezeigt, bestünde aus „absoluten Siegertypen“.
Rot für Momo Ndiaye vom 1. FC
Dabei sah es zwischenzeitlich eher so aus, als würden die Garmisch-Partenkirchner eines von maximal zwei erlaubten Streichresultaten liefern. Zwar sorgte Jonas Schrimpf mit einem durchdachten Abschluss für die frühe Führung. Aber Denklingen schlug sogleich zurück, schaffte durch Hannes Rambach die fürs eigene Spiel wichtige Antwort. Dann plötzlich Aufregung nahe dem Mittelkreis: Momo Ndiaye und Ludwig Kirchbichler gingen zum Ball, der Denklinger schreiend zu Boden (Knieprellung) und die Mittelfeldstütze des 1. FC zum Duschen. Heringer sprach von einer „sehr harten Entscheidung“, freilich auch mit Blick auf die kommenden Partien, die Ndiaye wohl verpassen wird. Dann traf Simon Ried auch noch Augenblicke vor der Pause zum 2:1 für Denklingen.
Denklingener Akteur sieht Gelb-Rot
Doch die Mannschaft kam zurück. Moritz Müller schnappte sich den Ball von VfL-Verteidiger Manuel Waibl und bediente Schrimpf im Zentrum – 2:2. Müller war es auch, der sich beim langen Bein des bereits verwarnten Tobias Schelkle so geschickt fallen ließ, dass der Unparteiische den Denklingern ihren numerischen Vorteil nahm. Zudem gab’s Freistoß. Michel Naber, nach Ndiayes Platzverweis der selbst ernannte Dirigent in der Schaltzentrale, lief an und setzte den Ball – unter Mithilfe von Keeper Manuel Seifert – zum 3:2 in die Maschen. Müller seinerseits dirigierte von Außen weiter. Denn Coach Heringer ersetzte ihn gegen Ende durch Selvedin Mesanovic. Der Oberhauser war dermaßen voll mit Adrenalin, dass er – anders als alle anderen am Spielfeldrand – beim Zuschauen weder Jacke, Mütze noch sonstige Wärmespender brauchte. Dann kamen Schlusspfiff, Hagel, Umarmungen und die guten Nachrichten aus Bad Heilbrunn und Haidhausen. Die beiden Konkurrenten im Aufstiegskampf haben ihre Partien nicht gewonnen. Murnau schon. Doch das trübte die Laune der Garmisch-Partenkirchner keineswegs.