Bayernliga: Karger-Festspiele in Deisenhofen – „Masse statt Klasse“ rächt sich in Hallbergmoos

Zuletzt galt die einfache Formel in der Bayernliga: Wenn Sascha Mölders nicht trifft, dann kann der TSV Landsberg nicht gewinnen.
München – Jetzt hat sich der Wind nach drei erfolglosen Partien wieder gedreht, denn der Ex-Löwe Mölders erzielte sein 18. Saisontor und die Lechstädter siegten mit 3:0 beim VfB Hallbergmoos, der seinerseits seine unglaubliche Talfahrt fortsetzte. Für die Heimelf war es die 14. Saisonniederlage und dies bei bisher 46 kassierten Treffern. Die 400 Zuschauer im Airport-Stadion mussten anerkennen, dass der VfB in der momentanen Verfassung im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand steht. In der Vorsaison schaffte Hallbergmoos über die Relegation den Klassenerhalt und verpflichtete anschließend viel „Masse statt Klasse“. Da diesmal nur der Tabellenletzte absteigt und vier Teams in die Relegationsrunde gehen, keimt in Hallbergmoos allerdings das kleine Fünkchen Hoffnung.
Die Rote Laterne bleibt allerdings in Rosenheim: Der TSV 1860 verlor mit 0:2 in Gundelfingen und steht vor dem Sturz von der Regionalliga in die Landesliga.
Nach zuletzt ordentlichen Vorstellungen ohne großen Punkteertrag hat es für den TSV 1860 II zum Rückrundenauftakt beim SV Kirchanschöring endlich mal wieder zu einem Erfolgserlebnis gereicht. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmöller, die mit neun Unentschieden als absoluter Remis-König der Bayernliga gilt, gewann nach zuvor vier sieglosen Partien diesmal mit 3:2. Marco Mannhardt hatte die Löwen mit einem Doppelpack in Führung gebracht (9., 19.), bevor Maxim Gresler kurz nach dem Seitenwechsel auf 3:0 erhöhte (47.). Nach einer Gelb-Roten Karte für TSV-Torwart Julius Schmid (72.) kamen die Hausherren aus dem Landkreis Traunstein durch zwei Tore zwar noch zum zwischenzeitlichen 2:3 heran (76., 79.), letztendlich retteten die Münchner ihren Vorsprung aber in Unterzahl erfolgreich über die Zeit.
Weiterhin souverän marschiert der Spitzenreiter SV Schalding-Heining durch die Liga. Das Team aus Passau siegte mit 4:0 beim VfR Garching, der auf einem Abstiegs-Relegationsplatz gelandet ist. Die Gastgeber verloren nicht nur dieses Heimspiel, sondern auch noch Tino Reich, der die Rote Karte kassierte (60.).
Aus oberbayerischer Sicht gab es am 18. Spieltag einen besonderen Glanzpunkt: So fertigte der FC Deisenhofen den völlig überforderten TSV 1865 Dachau mit 7:1 ab. Bei den Gästen kassierte Arijanit Kelmendi nach 18 Minuten die rote Karte, was Deisenhofen natürlich in die Karten spielte. Aber ähnlich, wie der TSV Landsberg mit Mölders, verfügt das Team von Trainer Andreas Pummer über einen Ausnahmespieler und Ex-Löwen: So erzielte Nico Karger beim Schützenfest gleich fünf Treffer. Er übertrumpfte mit nunmehr 19 Saisontreffern sogar seinen früheren Kollegen Mölders. Von 2011 bis 2020 hielt der gebürtige Kronacher dem TSV 1860 die Treue und wechselte dann zu Elversberg. Nach der Rückkehr in die „Heimat“ hat sich Karger für den FC Deisenhofen zum absoluten Glückstreffer entwickelt. Der ExProfi erzielte die Hälfte der 38 Deisenhofener Saisontreffer und bringt Pummer ins Schwärmen: „Es ist schön, dass wir ihn in unseren Reihen haben“.
Von solchen Erfolgszahlen kann der FC Ismaning derzeit nur träumen. Der Ex-Regionalligist musste sich im Heimspiel gegen den TSV Nördlingen mit einem 1:1 begnügen und bleibt im Mittelmaß der Tabellen stecken. Die Gäste aus Schwaben durch Alexander Schröter (46.) in Führung. Wenigstens erzielte der Ismaninger Torjäger Daniel Gaedke mit seinem zehnten Saisontreffer kurz nach dem Wechsel noch den Ausgleich (49.). (rmf/kik)