Kellerduell im Isartal: Derby zwischen Pullach und Grünwald wird zum Abstiegs-Showdown

Isartalderby und Kellerduell: Die Landesligapartie zwischen dem Tabellen-14. SV Pullach und dem drei Plätze dahinter liegenden TSV Grünwald verspricht am Samstag (14 Uhr) einen interessanten Kampf auf Augenhöhe.
Pullach/Grünwald - Wobei man bei genauerer Betrachtung des Trends der vergangenen zwei Monate sogar einen eindeutigen Favoriten benennen könnte:
Während Anfang September die Ergebniskrise der Grün-Weißen begann, die von den vergangenen zehn Spielen zwei gewannen, aber acht verloren, weisen die Raben-Kicker im vergleichbaren Zeitraum mit vier Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen eine recht ordentliche Bilanz auf.
Mit solchen Rechenspielen können die beiden Trainer nicht viel anfangen. „Wir sind drei Punkte auseinander. Deshalb sehe ich uns nicht als Favorit“, sagt SVP-Coach Fabian Lamotte. „Unsere jüngsten Spiele waren nicht ganz so schlecht, aber Grünwald ist eine gefährliche, spielerisch gute Mannschaft. Es ist nur zu wenig rausgesprungen.“
Auf Grünwalder Seite stößt Florian de Prato ins selbe Horn: „Wer die Favoritenrolle hat, ist mir völlig egal. Ich habe mich mit der Statistik von Pullach nicht beschäftigt. Wir haben jetzt noch zwei Spiele gegen direkte Konkurrenten, denn nach 18 Spieltagen sehe ich Pullach und Brunnthal als Abstiegskandidaten, wie uns. Und wir sollten gewinnen, um in der Liga zu bleiben. Wie, ist sch…egal.“
Grünwald-Coach de Prato: „Wir sind zu harmlos vor dem Tor“
Der Grünwalder Trainer glaubt zu wissen, warum sein Team teils ansprechende Leistungen zu selten in zählbaren Erfolg ummünzt: „Die Selbsteinschätzung einzelner Spieler entspricht nicht dem, was sie in dieser Runde liefern.“ Das führe zu falschen Lösungsversuchen, so de Prato. „Und das wird relativ schnell mit einem Treffer bestraft. Dazu sind wir zu harmlos vor dem Tor.“ In den entscheidenden Zonen hapert es also beim TSV. Doch de Prato sieht auch positive Ansätze: „Wir verlieren die Spiele nicht mehr so wie teilweise am Anfang der Saison. Ohne Gegenwehr, ohne Mentalität: Das gibt es nicht mehr. Wir werfen alles rein und sind nicht schlechter als die Gegner. Da haben wir uns entwickelt.“
Beim SVP geht es auch von den Resultaten her offenbar aufwärts. Der 2:0-Erfolg vor einer Woche gegen den TSV Wasserburg, einen weiteren Abstiegskandidaten, dürfte zusätzlichen Mut verleihen. Lamotte hatte bei seinem ersten aktiven Einsatz nach zwei Monaten als Ruhepol im Abwehrzentrum großen Anteil am verdienten Sieg. Wichtiger Nebeneffekt: Dominik Bacher konnte nach langer Zeit wieder in angestammter Rolle als Stürmer auflaufen. „Dominik hat einen sehr guten Innenverteidiger gegeben, hat das auch kommentarlos angenommen. Jetzt war aber der Zeitpunkt, um ihn wieder vorne spielen zu lassen. Der Impuls kam von der Mannschaft. Und ich dachte, mit den ein, zwei Qualitäten, die ich in meinem Alter noch habe, und mit meiner Erfahrung kann ich helfen“, erzählt Lamotte, wie es zu seiner Reaktivierung kam. Ob er auch im Derby spielt, ließ der 39-Jährige offen: „Ich bin eine Alternative.“
Das ist Naod Belachew ebenfalls, der 18 Jahre junge Innenverteidiger ist nach abgelaufener Rotsperre wieder einsatzbereit. Außerdem gibt es Hoffnung, dass Elian Schmitt und Josef Burghard nach ihren Blessuren wieder zum Pullacher Kader stoßen.
Aus dem Grünwalder Lager hört man weniger gute Personalnachrichten: Der Einsatz von David Halbich (Sprunggelenk) und des angeschlagenen Kapitäns Marco Bornhauser (Knie) ist fraglich. (Umberto Savignano)
SV Pullach: Krasnic - Horndasch, Lamotte, Ogorodnik, Marseiler, Nguyen, Kawai, Burghard, Tomicic, Bacher, Stapf
TSV Grünwald: Mertes - Bornhauser, Heinzlmeier, Wörns, Kreuzeder, F. Traub, V. Traub, Rojek, Boubacar, Vourtsis, Tschaidse