FC Deisenhofen: Pummer fordert Ergebnisorientiertheit – „War extrem angefressen“

Der Ärger ist verraucht, die Themen bleiben. Nach dem 2:3 des FC Deisenhofen in Nördlingen hatte Trainer Andreas Pummer deutliche Kritik am Auftritt seiner Mannschaft in zumindest einigen Phasen der Partie geäußert, von „Jugendfußball“ und auch „Schlafwagenfußball“ gesprochen.
Deisenhofen – Vor dem Heimspiel gegen Türkspor Augsburg, das ausnahmsweise nicht am gewohnten Samstagstermin, sondern erst am Sonntag (14 Uhr) steigt, gibt sich der 40-Jährige etwas moderater, aber in der Sache doch noch sehr bestimmt.
„Es war vielleicht nicht alles zu hundert Prozent richtig, was ich gesagt habe, aber ich war auch extrem angefressen, weil wir den Sieg leichtfertig hergegeben haben“, sagt Pummer mit etwas Abstand. „Die Wochen davor waren defensiv ja gut und wir hatten in der Abwehr auch noch nicht so zusammengespielt wie in Nördlingen. Dazu ist es auch blöd gelaufen. Beim ersten Tor machen wir vier, fünf Fehler in einer Aktion, das zweite war ein strittiger, sehr harter Handelfer, beim dritten verteidigen wir zu tief, gehen nicht auf den dritten Ball.“ Die nüchterne Aufarbeitung folgte in dieser Woche: „Wir haben eine Videoanalyse gemacht und die Fehler ganz klar angesprochen. Nach einem Spiel will ich nicht alles schlecht reden, aber es gibt zwei, drei Punkte, wo ich und auch die Mannschaft gemerkt haben: Da müssen wir uns schon verbessern.“
Auch wenn sich der FC Deisenhofen mit seinen Erfolgen und seiner Art, Fußball zu spielen in jüngster Vergangenheit große Meriten erworben hat: Man merkt Pummer an, dass es nicht seine Sache ist, den guten Ruf zu verwalten: „Wir müssen uns stetig weiterentwickeln, dafür bin ich verantwortlich. Und ich bin schon der Meinung, dass wir ergebnisorientiert spielen sollen.“
Dass Pummer deshalb trotz einiger zu erwartender krankheitsbedingter Ausfälle am Sonntag auf Sieg setzt, liegt auf der Hand. Schließlich hat der FCD bereits neun Punkte Rückstand auf den Zweiten TSV Landsberg. Auch wenn der Aufstieg nicht als Ziel vorgegeben ist, stellt der Coach klar: „Wir wollen eine gute Saison spielen und das heißt für mich: Tuchfühlung nach vorne sollte man haben. Um die Goldene Ananas will ich nicht spielen. Und da sollte man gegen eine Mannschaft aus den unteren Tabellenregionen schon gewinnen.“
Dass der 16. Platz der Augsburger nicht ihre wahre Qualität widerspiegelt, weiß Pummer aber auch: „Das ist eine sehr disziplinierte Mannschaft mit guten Einzelspielern. Anscheinend haben sie sich jetzt gefunden.“ Tatsächlich hat Türkspor acht seiner neun Punkte in den vergangenen fünf Spielen geholt, die einzige Niederlage in diesem Zeitraum, bei Spitzenreiter SV Schalding-Heining, fiel mit 0:1 denkbar knapp aus. „Da müssen wir an unsere Leistungsgrenze gehen“, fordert Pummer. „Die Zuschauer müssen merken, dass wir den Sieg mehr wollen als der Gegner.“ (um)
FC Deisenhofen: Caruso - Schneiker, Förtsch, Vodermeier, Sagner, Müller-Wiesen, Finster, Jost, Mayer, Bachhuber, Karger