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Dornachs neuer Trainer Nebojsa Stojmenovic: „Es ist eine Herzensangelegenheit!“

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Von: Guido Verstegen

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Dornachs Trainer Nebojsa Stojmenovic: „Das war eine sehr ordentliche Leistung – ich habe eine Mannschaft gesehen, die wollte, die lebte.“
„Ich war nie richtig weg“: Nebojsa Stojmenovic hat Dornach vor 20 Jahre schon einmal trainiert; drei seiner Spieler sind Arbeitskollegen. © SV Dornach

Nach zuletzt enttäuschenden Leistungen gehen die Bezirksliga-Fußballer des SV Dornach mit einem schlechten Blatt in die Rest-Rückrunde: Der neue Coach Nebojsa Stojmenovic glaubt aber an die Minimal-Chance in Sachen Aufstieg.

Dornach – Weil die Plätze auf der Sportanlage des SV Dornach dringend eine Pause brauchten und daher für zwei bis drei Wochen von der Gemeinde Aschheim gesperrt wurden, gehen die ersten Trainingseinheiten ausgerechnet auf dem Kunstrasenplatz des Lokalrivalen FC Aschheim über die Bühne. „Kein Problem!“, sagt Nebojsa Stojmenovic. „Wir sind sehr froh, dass wir diese Möglichkeit bekommen und uns so bestmöglich auf die kommenden Aufgaben vorbereiten können.“

Der 60-Jährige strahlt einen unerschütterlichen Optimismus aus und will es an seiner früheren Wirkungsstätte noch einmal ganz genau wissen. Als Assistent steht ihm der bisherige Interimstrainer Manuel Ring (31) zur Seite: Der Offensiv-Spieler fällt wegen eines Kreuzbandrisses noch länger aus.

Der Verein verfolgt ambitionierte Ziele, auf einen erfolgreichen Lauf der Elf folgte eine Ergebniskrise, und auch nach der Entlassung Ihres Vorgängers Alexander Schmidbauer beruhigte sich die Lage nicht. Wie lange haben Sie überlegen müssen, ob Sie dem SV Dornach zusagen, Herr Stojmenovic?

Mir war sehr schnell klar, dass ich das machen will. Es wäre für mich das Höchste womöglich zum Abschluss meiner Trainer-Laufbahn mit dem SVD in die Landesliga aufzusteigen. Es ist eine Herzensangelegenheit!

Zur Person

Nebojsa Stojmenovic spielte aktiv unter anderem für Türkgücü München und die SpVgg Starnberg in der Bayernliga. Als Trainer betreute er neben dem SV Dornach und SK Srbija München die Mannschaften des SVN München und von Phönix München. Der 60-Jährige arbeitet für ein in Garching ansässiges IT-Unternehmen. (guv)

Dies vor allem, weil Sie vor über 20 Jahren schon einmal Coach in Dornach waren und die Mannschaft aus der Kreisklasse in die Kreisliga führten.

Klar! Und weil ich eigentlich nie richtig weg war bzw. das Thema SV Dornach täglich in meinem Leben präsent ist. Mit Dominik Goßner, Malik Abasse und Touré Achraf Mamam sind gleich drei Spieler aus dem aktuellen Kader Arbeitskollegen von mir.

Apropos Kader: Einige Akteure – unter anderem der erfahrene Cenk Imsak – haben den Verein verlassen, mit Drinos Gerguri ist einer Ihrer früheren Weggefährten vom SC Baldham gekommen. Wie beurteilen Sie die Qualität der Mannschaft?

Ich habe die letzten beiden Spiele vor der Winterpause (1:2 gegen Aschheim, 0:0 in Kammerberg, d. Red.) live erlebt. Dass die Mannschaft Qualität hat, ist unübersehbar. Der Kader ist mit 25 Feldspielern und zwei Torhütern gut bestückt, die Mischung aus jüngeren und älteren Akteuren stimmt. Die Offensive ist stark, hinten ist die Elf allerdings anfällig, 34 Gegentore in 18 Partien sind eine ganze Menge. Da gilt es den Hebel anzusetzen – ich bin ohnehin ein Trainer, der sehr viel Wert auf die Abwehr-Organisation legt. Jeder in der Mannschaft muss nach vorne und nach hinten alles geben.

Ihr Team ist seit vier Spielen ohne Sieg, kassierte dabei drei Heimniederlagen und hat inzwischen zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FSV Pfaffenhofen.

Es ist heiß, auf den Zweiten SpVgg Feldmoching und den Dritten SV Nord-Lerchenau sind es acht Punkte, das ist machbar. Aber dafür muss gleich nach der Winterpause eine Serie her. Wir wollen bis Ende Mai das Maximum herausholen, dafür müssen alle mitziehen und in eine Richtung gehen. Das System ist dabei gar nicht so wichtig. Ich favorisiere die Viererkette und ein 4-2-3-1, aber ich muss das System natürlich an die Mannschaft anpassen.

Am Ende der kurzen Ära Alexander Schmidbauer schien es so, als würde das Team zumindest nicht für den Trainer spielen…

…es tut mir immer leid, wenn ein Trainer vor Ende der Saison gehen muss…

…auch Sie haben bei Ihrem Ex-Klub SK Srbija München in der Bezirksliga Ost eine vorzeitige Trennung erlebt – obwohl die Mannschaft als Aufsteiger oben mitspielt. Was war da los?

Ich hoffe sehr, dass es die Jungs den Aufstieg schaffen – ich war mit dem Klub vor vielen Jahren schon in der Landesliga, und wir hatten im letzten Jahr eine super Aufstiegssaison. Zudem wohne ich gerade einmal 900 Meter vom Sportplatz weg. Ich hatte das Gefühl, dass ich womöglich zu nahe dran bin an der Mannschaft nach der ganzen Zeit, dass sie neue Impulse braucht. Es folgte die einvernehmliche Trennung, obwohl die Ergebnisse stimmten.

Das Gespräch führte Guido Verstegen.

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