Meisterrunde in der A-Klasse: Überraschungsteam Bernried macht sich absolut keinen Druck

Den SV Bernried hatte vor der Saison kaum jemand auf dem Zettel: Nun steht das Team in der Aufstiegsrunde. Der A-Klassist bleibt aber ganz gelassen.
Bernried – Die Rolle als Überraschungsmannschaft gefällt ihnen schon sehr gut am Starnberger See. Kein Experte hatte den SV Bernried ganz oben auf seinem Tippzettel, wenn’s um Aufstiegskandidaten zur Kreisklasse geht. Und nun gehen die Bernrieder als Erster in die Meisterrunde, mit sechs Punkten – und null Druck.
Die anderen Klubs müssen liefern, der SV kann mal wieder nur überraschen. „Der Druck liegt bei den anderen“, sagt Florian Schindler. Der Trainer sieht sich zwar selbst nicht als Fußballfachmann, dafür hat er umso mehr in Sachen „Teamführung“ drauf.
SV Bernried war eine der Überraschungen in der A-Klasse
Er hat’s geschafft, dass sich seine Mannschaft für Training und Spiele verpflichtet. Ausreden zählen nicht mehr, Urlaube werden in die Pause gelegt. Im Gegenzug erhält das Team Mitspracherecht bei Zielen, Taktik und mehr. Dieser Deal im Sinne der Gleichberechtigung ging voll auf. „Wir haben uns Platz eins hart erspielt“, lobt Florian Schindler. Alles weitere ist Zugabe – oder anders formuliert: die nächsten Schritte in einem Prozess, der erst am Anfang steht. „Wir nutzen die guten Gegner, um uns weiter zu entwickeln.“
Auch im Winter verfeinerten sie ihr egalitäres System. Gemeinsam verständigten sich die SVB-Kicker, dass „in keinster Weise Platz eins oder zwei herauskommen muss“. Zudem organisierten sie zum ersten Mal ein Trainingslager. Für vier Tage fuhren sie an den Gardasee. „Wir hatten viel Spaß“, sagt der Coach. Seine Art und der Erfolg der Vorrunde sorgten für große Motivation nach Weihnachten. Egal, ob die freiwilligen Gaudieinheiten in der Halle oder die Trainings draußen – eine volle Mannschaft kam fast immer zusammen.
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„Für unsere Verhältnisse eine große Beteiligung“ hebt Schindler hervor. Kraft, Ausdauer und Technik waren Schwerpunkte der Vorbereitung. Den größten Satz nach vorne habe das Team aber bei den zwischenmenschlichen Attributen gemacht. Die Jungen sieht der Coach besser integriert, die Alten entwickelten sich zu „heimlichen Co-Trainern“. Und die Kapitäne Benedikt Ischwang sowie Nicolas Dolderer gehen in ihren Vorbildsrollen voran. „Sie nehmen die Verantwortung immer mehr an.“
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Das ist eine gute Basis für einen weiteren goldenen Lauf, diesmal im Frühling. Florian Schindler sieht „die eine oder andere Überraschung“ auf die Meisterrunde zukommen. Alleine, weil sich die Hälfte der Teams in der Gruppe C gar nicht kennt. Söcking (wegen der Jugendarbeit) und Finning (wegen des Ex-Raistingers Dennis Greis und seinen 19 Toren) sieht der Bernrieder Coach als Favoriten, was nicht heißt, dass nicht auch sein Team (mit sechs Bonuspunkten ausgestattet) oben landen kann. „Alle Vereine haben das Potenzial, vorne reinzufahren. Es wird eine sehr spannende Angelegenheit.“
Die Frühjahrsrunde beginnt für den SV Bernried am Samstag (16 Uhr) mit der Auswärtspartie bei der SG Söcking/Starnberg. Die weiteste Auswärtsfahrt (knapp 50 Kilometer) führt zur FT Jahn Landsberg II.