Reiner Leitl kehrt nach Wolfratshausen zurück

BCF Wolfratshausen - Bewegung und Belebung lautet die Quintessenz der ersten Trainingswoche beim Bayernligisten BCF Wolfratshausen. Während Coach Marco Stier seinen Kickern ein ausgiebiges und wenig ballorientiertes Grundlagentraining verordnet, schließt sich im Hintergrund der administrative Kreis.
Vor dem Testspielauftakt beim TSV Vilsbiburg (Samstag, 14 Uhr) begrüßt der BCF ein altbekanntes Gesicht in seinen Reihen: Reiner Leitl, bis in den April 2016 hinein langjähriger Cheftrainer der Farcheter, besetzt den vakanten Posten des Sportlichen Leiters. Der 56-Jährige wird damit Nachfolger von Klaus Brand, der im August des Vorjahres aus Solidarität zum entlassenen Coach Patrik Peltram seinen Dienst quittiert hatte (wir berichteten). Vergangene Woche wurde Leitl der Mannschaft vorgestellt.
Kurios: Auf Kommandoebene sind durch diese Personalie wieder nahezu sämtliche Verantwortlichen der Vorjahre vereint. Spieler kennt Leitl aber nicht mehr viele. Vom einstigen Kader ist nicht viel geblieben. Der Anruf von Klubchef Dr. Manfred Fleischer erreichte den Ex-Profi übrigens bereits vor Weihnachten. Es geht darum, den Arbeitsanfall in einer „etwas unterbesetzten“ Administrative auf mehrere Schultern zu verteilen. Sein genaues Arbeitsfeld sei aber noch zu klären, so der neue Sportliche Leiter. Mit seiner Zusage ließ sich Leitl bis jetzt Zeit, ganz überraschend kam die Entscheidung gleichwohl nicht: „Der BCF liegt mit immer noch sehr am Herzen.“ Vorerst werde er sich die restliche Saison um die Belange des Bayernliga-Schlusslichts kümmern. Eine Verlängerung ist unweigerlich an den veränderten Posten geknüpft: „Ich werde definitiv kein Traineramt mehr annehmen“, versicherte der 56-Jährige.
Der aktuelle Coach sieht die Hinzunahme Leitls durchweg positiv. Er sei „Unterstützung und Ansprechpartner“ für ihn, hielt Marco Stier fest. An das heutige Gastspiel beim Südost-Landesligisten Vilsbiburg hat der BCF-Trainer andere Erwartungen. Der Aufgalopp soll nicht nur „Beschäftigungstherapie“ sein, sondern jeder Spieler mit Ambitionen auf einen Platz in der Stammelf soll ihm „bereits heute etwas anbieten“. Deswegen lässt Stier zwei komplette Garnituren je eine Halbzeit auflaufen. Der übrige Teil verdingt sich bei einer Laufeinheit.
Laufen war auch in den vergangenen Tagen angesagt. Stier legt hohen Wert auf eine überdurchschnittliche Fitness. „Mit Ball haben wir noch nichts gemacht“, lässt er mit einem Augenzwinkern wissen. Gilbert Diep, Florian Langenegger und Wilson Onyemaeke steigen erst kommende Woche ins Training ein. Alpay Özgül, einer der Winterabgänge, schloss sich derweil dem TSV Eching an.
Text: Oliver Rabuser