TSV Neuried: Ambitioniert trotz mäßiger Voraussetzungen

Schon in elf Tagen starten die Bezirksoberliga-Fußballerinnen des TSV Neuried in die Restsaison. Am Sonntag bestreiten die Grün-Weißen gegen den ESV München-Freimann ihr drittes Vorbereitungsspiel.
Neuried – Nach gut zwei Dritteln der Vorbereitung zieht der im Winter neu verpflichtete Trainer Christian Rockmeier ein gemischtes Fazit. „Die Spielerinnen, die im Training sind, hängen sich rein und versuchen, alles gut umzusetzen“, lobt der neue Coach. Allerdings fehlten immer wieder mehrere Spielerinnen krankheitsbedingt, zudem fielen einige Leistungsträgerinnen verletzt aus. So wird etwa Jennifer Heller in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen, beim 1:2 gegen den TSV 1865 Murnau verletzte sich dann auch noch Alexandra Höhne. Mit Katrina Lahr haben die Neuriederinnen im Winter eine neue Torhüterin verpflichtet, diese wird aber wegen einer Verletzung an der Hand vorerst ebenfalls nicht zum Einsatz kommen. Auch die bisher mit sechs Toren beste Torschützin, Erin Aboelnour, wird aus persönlichen Gründen in dieser Saison nicht mehr spielen.
„Die Moral der Mannschaft ist auf jeden Fall gut.“
Es sind also keine ganz einfachen Voraussetzungen, mit denen der neue Trainer zurechtkommen muss. Dennoch hat er in den vergangenen Wochen schon viel Positives gesehen. „Die Moral der Mannschaft ist auf jeden Fall gut. In beiden Testspielen haben wir uns nach Rückständen zurückgekämpft“, lobt Rockmeier. Gegen die U17 des FFC Wacker München (Bayernliga) geriet Neuried zweimal ins Hintertreffen und gewann noch 4:3. Gegen Landesligist TSV 1865 Murnau gelang nach 0:1-Rückstand der zwischenzeitliche Ausgleich, erst aufgrund eines späten Gegentores mussten sich die Würmtalerinnen am Ende doch noch knapp geschlagen geben.
Team und Trainer haben sich laut Rockmeier bereits recht gut aneinander gewöhnt. „Ich tausche mich viel mit dem Mannschaftsrat aus, wir besprechen viele Dinge gemeinsam“, sagt der Coach. Er betont, dass sich nicht nur die Spielerinnen an ihn anpassen müssten, sondern auch umgekehrt: „Die Spielerinnen haben gelernt, worauf ich Wert lege – und ich habe gelernt, was der Mannschaft wichtig ist.“
15 Punkte und sechster Tabellenplatz
Die Voraussetzungen im Training sind nicht immer optimal. Auf dem im Winter voll besetzten Neurieder Kunstrasen ist es kaum möglich, taktische Dinge einzustudieren. Wie seine Mannschaft die Vorgaben bisher umsetzt, nötigt Rockmeier aber gerade deshalb Respekt ab. Das neue Spielsystem mit Dreierkette habe in den Testspielen bereits recht ordentlich funktioniert, das Team agiere insgesamt schon recht ballsicher. In puncto Ballsicherheit sieht er allerdings trotzdem noch Luft nach oben ebenso wie im konditionellen Bereich.
Nach neun von 22 Saisonspielen – zwei Hinrundenpartien sind noch zu absolvieren – befinden sich die Neuriederinnen mit 15 Punkten als Sechster im Tabellenmittelfeld der Bezirksoberliga. Das Auftaktprogramm liest sich machbar, die ersten vier Gegner im neuen Jahr sind allesamt hinter den Grün-Weißen postiert. Allerdings warnt der TSV-Trainer: „In der Liga kann jeder jeden schlagen, das bedeutet nicht allzu viel.“ Vorgenommen hat sich seine Mannschaft dennoch Einiges. Rockmeier kündigt an: „Wir wollen in der Rückrunde mindestens sechs Punkte mehr holen als in der Hinrunde.“ (TOBIAS EMPL)
Vorbereitungsplan
Testspiele: TSV Neuried – FFC Wacker München U17 4:3, TSV Neuried – TSV 1865 Murnau 1:2, TSV Neuried – ESV München-Freimann (Sonntag, 5. März, 14 Uhr)
Erstes Punktspiel: TSV Neuried – TSV 1864 Altötting (Sonntag, 12. März, 14 Uhr)