EA Schongau stark in Unterzahl

Die ersten drei Partien in der Bayernliga hatte der ESC Kempten gewonnen. Doch dann machte die EA Schongau ihre Aufwartung.
Schongau – „Wir fahren nicht dahin, um zu verlieren.“ Diese Devise hatte Rainer Höfler, Coach der EA Schongau, vor dem Bayernliga-Gastspiel beim hoch gehandelten ESC Kempten ausgegeben. Wie Höfler mit Genugtuung feststellen durfte, setzte seine Mannschaft diese Vorgabe in herausragender Weise um. Feierten die „Mammuts“ vergangene Saison schon einen 6:5-Erfolg bei den Allgäuern, setzten sie sich diesmal gar mit 7:3 (1:2, 1:0, 5:1) durch. Allerdings täuscht das Resultat ein wenig über den wahren Spielverlauf hinweg. Die letzten beiden Treffer der Schongauer, jeweils in der Schlussminute, fielen, als der Kemptener Kasten verwaist war. ESC-Coach Bradley Miller hatte zuvor seinen Goalie Danny Schubert zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis beordert, um so noch die Wende zu schaffen – ein Schuss, der nach hinten losging.
Schongau lässt nur zwei Überzahltore der Kemptener zu
„Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, urteilte der sehr zufriedene Rainer Höfler. Der Schlüssel zum Erfolg seines Teams war vor allem das Unterzahlspiel. Das bekannt starke Überzahlspiel der Allgäuer bremsten die „Mammuts“ oft erfolgreich aus, sodass die Hausherren nur zwei Powerplay-Treffer erzielten. Gegen die gastgebenden „Sharks“, die nach drei Siegen zum Start mit breiter Brust aufliefen, erwischten die Schongauer einen Blitzstart. Schon nach 22 Sekunden schockte Marius Klein die Hausherren mit dem 1:0. Die anschließende umstrittene Strafe gegen Jonas Lautenbacher nutzte Rostislav Martynek, ehemals Stürmer in der tschechischen Extraliga, jedoch sofort zum Ausgleich (3.). Er bezwang EAS-Torhüter Philipp Wieland im zweiten Nachschuss. Kurz vor Drittelende gelang Kempten nach einem gewonnenen Bully durch Dan Przybyla sogar das 2:1 (18.).
Leonhard Zink handelt sich Fünf-Minuten-Strafe ein
Im Mittelabschnitt kassierten die „Mammuts“ einige Strafen in Folge, darunter eine fünfminütige für Leonhard Zink (Bandencheck). Nicht zuletzt dank guter Paraden von Wieland, aber auch des enormen Einsatzes seiner Vorderleute gelang dem ESC in dieser Zeit der numerischen Überlegenheit kein Tor. Im Gegenteil: Einen Scheibenverlust der Hausherren im eigenen Drittel nutzte Samy Paré zum 2:2 (30.).
In der Schlussminute gelingen Schongau zwei Empty-Net-Tore
Zu Beginn des Schlussdrittes gerieten die Schongauer erneut in Unterzahl, und das nutzten die „Sharks“ aus. Przybyla markierte das 3:2 für Kempten (42.). Die Antwort der „Mammuts“ folgte jedoch auf dem Fuß, ebenfalls während eines Powerplays. Daniel Holzmann hämmerte die Scheibe zum 3:3 unter die Latte (47.). Dieses Tor gab den Gästen viel Auftrieb. Mit enormer Willenskraft und großem Einsatz setzen sie nach. Für ihren Aufwand wurden sie alsbald belohnt. Ein Zuspiel von Florian Höfler, der hinter dem ESC-Tor positioniert war, verwertete Paré, bei dem der Knoten geplatzt zu sein scheint, zum 4:3 (51.). Keine Minute später ließ Simon Maucher nach einem Konter das 5:3 folgen (52.). Kempten versuchte danach noch einmal, den Druck zu erhöhen. Die EAS-Abwehr stand aber sicher und ließ nichts anbrennen. Mit einem Empty-Net-Goal-Doppelpack von Paré und Höfler (jeweils 60.) machten die Gäste den vierten Saisonsieg im fünften Spiel perfekt.
Statistik
ESC Kempten - EA Schongau 3:7 (2:1, 0:1, 1:5)
1. Drittel: 0:1 (0:22) Klein (Schuster, Zink), 1:1 (2:32) Martynek (Seider, Zimmer/5-4), 2:1 (17:32) Przybyla (Voit, Zimmer). 2. Drittel: 2:2 (29:58) Paré (Höfler, Schwarzfischer). 3. Drittel: 3:2 (41:22) Przybyla (Seider, Martynek/5-4), 3:3 (46:24) Holzmann (Klein, Maucher/5-4), 3:4 (50:31) Paré (Höfler, Keil), 3:5 (51:29) Maucher (Seelmann, Lautenbacher), 3:6 (59:07) Paré (Schwarzfischer, Höfler/Empty-Net-Goal), 3:7 (59:54) Höfler (Paré, Holzmann/Empty-Net-Goal).
Strafminuten: Kempten 4, Schongau 8 + 5 für Zink (Bandencheck. Zuschauer: 312.