ESC-Chef Janka: „Richten jetzt den Fokus auf unser Endspiel in Dorfen“

Im „Interview der Woche“ spricht Markus Janka, Vorsitzender des ESC Geretsried, über die sportliche Situation der River Rats, die den Klassenerhalt immer noch nicht in der Tasche haben.
Geretsried - Bestens motiviert war das Geretsrieder Eishockeyteam als Tabellenzehnter am 3. Februar in die Bayernliga-Abstiegsrunde gestartet. Jetzt, einen Monat später und zwei Spieltage vor dem Ende macht sich Ernüchterung breit: Von sechs Heimspielen haben die River Rats nur eines gewonnen und sind nach der jüngsten 3:8-Pleite in Schweinfurt in der Tabelle in Richtung Abstiegszone gerutscht. Am kommenden Freitag ist der ESC spielfrei und kann hoffen, dass die direkten Konkurrenten Waldkraiburg und Pfaffenhofen Federn lassen. Am Sonntag absolviert das Team von Trainer Hans Tauber jun. dann das letzte Punktspiel in Dorfen. Sportredakteur Thomas Wenzel sprach mit Klubchef Markus Janka über die sportliche Situation.
Herr Janka, provokativ gefragt: Befinden sich die River Rats im freien Fall?
Nein, so kann man das nicht sagen. Wenn ich unsere 3:4 n.V.-Niederlage am Freitag gegen den ESV Buchloe Pirates als Beispiel nehme: Da waren wir drückend überlegen, haben es letztlich nur verpasst, den Deckel draufzumachen.
Wie stellt sich für Sie die sportliche Lage dar, was sind die Probleme?
Die Partie gegen Buchloe war ein Spiegelbild der vergangenen Wochen: Wir sind die bessere Mannschaft, der Wille der Spieler ist vorhanden und zu erkennen. Aber es fehlt in der Offensive der Killerinstinkt.
Also hapert es an der Chancenverwertung?
Das kann man eigentlich auch nicht sagen. Wir schießen ja zum Teil auch auswärts drei oder vier Tore. Das sollte eigentlich immer reichen, um ein Eishockeyspiel zu gewinnen.

Dann krankt es an der Defensive?
Auch nicht unbedingt. Ich finde, dass wir da meist recht gut stehen. Klar, es gibt Situationen, in denen gegnerische Stürmer einfach viel zu frei zum Abschluss kommen.
Welche Möglichkeiten gibt es, sich jetzt auf das Abschlusswochenende vorzubereiten?
Die Situation ist sicherlich schwierig, aber die Mannschaft ist gut genug, um sie zu meistern. Letztlich ist es beim Eishockey immer das selbe: Man muss einfach Wechsel für Wechsel seine Arbeit auf dem Eis machen.
Der Trainer schien zuletzt auch frustriert zu sein?
Genau wie zu der Mannschaft haben wir auch zu Hansi Tauber volles Vertrauen. Ich bin mir sicher, dass er die Jungs für das letzte Match in Dorfen mental gut einstellen wird.
Wie stellt sich für Sie das Szenario am nächsten Wochenende dar: Möglicherweise spielt auch die Konkurrenz für Geretsried?
Wir haben noch die Chance, aus eigener Kraft den Klassenerhalt perfekt zu machen. Das allein zählt – deshalb fahren wir nach Dorfen, um dort zu gewinnen. Das ist unser Anspruch. Es macht keinen Sinn, sich auf andere Vereine zu verlassen.
Sie waren lange genug Profi. Wie geht man als Spieler mit so einer Situation um?
Es gibt nicht Schöneres, als ein Hopp-oder-Top-Spiel. Dafür spielen wir Eishockey. Und deshalb richten wir jetzt den Fokus auf unser Endspiel in Dorfen.
Aber was passiert im schlimmsten Fall, also wenn der ESC doch in die Landesliga absteigen sollte?
Diese Überlegung existiert für mich überhaupt nicht. Momentan mache ich mir Gedanken über die nächste Saison in der Bayernliga, da stecken wir mitten in den Planungen.