Am Ende feiern die anderen

Der SC Riessersee reist mit nur einem Punkt im Gepäck aus Memmingen ab. Der ECDC behält im Penaltyschießen die Oberhand.
Memmingen – Nein, Fasnacht ist noch etwas hin. Dennoch hatte die Gruppe „Hausemer Guggamusik“ mächtig Spaß am Freitagabend in der Eissporthalle am Hühnerberg. Die rund 50 Musiker gaben auch nach Schlusspfiff noch ordentlich Gas mit ihren Trompeten, Posaunen und Trommeln. Klar, hatten sie doch einen Heimsieg des ECDC Memmingen zu feiern. Den gegen den SC Riessersee mit 4:3 nach Penaltyschießen.
Kleinliche Linie der Schiedsrichter
Den Unterschied an diesem Abend machte unter anderem auch die Disziplinlosigkeit des SCR aus. Bereits in Drittel eins sellten sich die Gäste wenig clever an. Rund sieben Minuten duellierten sich beide Mannschaften ganz gesittet und traditionell im Fünf-gegen-fünf, dann verabschiedete sich zunächst Luca Allavena auf die Strafbank. Kein Problem für den SCR. Kaum waren die Weiß-Blauen wieder vollzählig, waren sie es schon wieder nicht. Tobias Kircher bekam zwei Minuten zum Nachdenken aufgebrummt. Wieder kein Problem für den SCR. Auch im Drei-gegen-fünf konnten sich die Riesserseer beweisen, weil Robin Soudek Kircher Gesellschaft leistete. Lag zum Teil an der kleinlichen Linie der Unparteiischen. SCR-Kapitän Simon Mayr beschrieb die Schiedsrichter im Pausen-Interview treffend als „aktiv“. Doch es herrschte ausgleichende Gerechtigkeit am Hühnerberg, denn die Memminger mussten in Drittel eins ebenso zwei Unterzahl-Situationen überstehen.
SCR leistet sich zwei unnötige Strafzeiten
Im zweiten Abschnitt blieben die Strafbänke zunächst unbesetzt. Tat dem Spielfluss gut. Doch die Gäste hatten trotzdem ihre Probleme im Aufbau. Sie trafen auf eine kompakte Defensive der Gastgeber, zugleich leisteten sich die Weiß-Blauen zu viele Ungenauigkeiten im Passspiel sowie beim Stoppen der Scheibe. Und dann traf Thomas Schmid die falsche Entscheidung. Aus völlig aussichtsloser Position suchte der Verteidiger den Schuss und leitete so den Konter des ECDC ein. Das erste Tor des Tages war die Konsequenz. Die passende Antwort lieferte Kircher, der trocken abzog und auf 1:1 stellte. Das Momentum war nun auf Seiten der Gäste, die auf das 2:1 drückten. Doch sie beraubten sich selbst dieses Vorteils. Wie? Indem Christopher Chyzowski und Uli Maurer wohl vergessen hatten, welch Linie die Unparteiischen verfolgten. Logische Folge zweier unnötiger Fouls: Zweimal zwei Minuten. Und diesmal machte es der ECDC in Ruhe und mit Übersicht – 2:1. Doch auch der SCR durfte nochmals seine Powerplay-Qualitäten unter Beweis stellen. Maurer war es, der wieder ausglich.
Riessersee auf der Siegerstraße, doch Memmingen glückt der Lucky Punch
Abwechslung bot das Schlussdrittel, denn die Strafbänke blieben komplett verwaist. Und nachdem Schmid per Traumpass Höller fand, sah es nach einem 3:2-Auswärtssieg für die Riesserseer aus. Aber nicht, weil der SCR die Gastgeber nun dominierte, sondern weil Daniel Allavena seine Klasse als Goalie unter Beweis stellte. Zweimal parierte der Förderlizenzspieler stark, einmal half der Pfosten aus. Ging gut bis noch 1:44 Minuten auf der Uhr waren. Memmingen nahm seinen Keeper heraus und war Sekunden später durch Linus Svedlund erfolgreich. Overtime.
Soudek und Höller vergeben im Penaltyschießen
In der verpasste es der SCR trotz bester Chancen, zumindest zwei Punkte mit auf die Heimreise zu nehmen. Stattdessen feierte die „Hausemer Guggamusik“ hinterher, weil Soudek und Höller im Penaltyschießen nicht trafen, dafür aber Jaroslov Hafenrichter und Svedlund.