Die richtige Antwort gefunden

Nach zwei Niederlagen am vergangenen Wochenende kehrt der SC Riessersee zurück in die Erfolgsspur. Im Derby gegen den EC Peiting bejubeln die Weiß-Blauen einen 4:1-Heimerfolg.
Garmisch-Partenkirchen – Die Auswärtsfahrten zu den Derbys hätten sich der SC Riessersee und der EC Peiting in dieser Saison im Grunde genommen schenken können. Viermal standen sich beide Teams gegenüber, jeweils siegte die Heimmannschaft. Nur gut also, dass die Partie gestern Abend nicht in der Peitinger Eissporthalle, sondern im Olympia-Eissportzentrum stattfand. In einem umkämpften Duell setzte sich der SCR am Ende verdient mit 4:1 durch. Die richtige Antwort auf die beiden Niederlagen am vergangenen Wochenende gegen das Spitzenduo aus Rosenheim (1:4) und Weiden (0:6).
Ganz im Zeichen der Abwehr stand das erste Drittel für den Sportclub. Nicht aber, weil die Gastgeber vom ECP sonderlich in der eigenen Zone eingeschnürt worden wären. Dies war nur in den vier Minuten der Fall, in denen Robin Soudek und Ville Hyvärinen auf der Strafbank Platz nehmen mussten. Vielmehr stellten die Verteidiger unter Beweis, dass mit ihnen auch vor dem gegnerischen Gehäuse zu rechnen ist. Gerade einmal 63 Sekunden waren auf der Uhr, da hatten nicht wenige der 956 Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen. Doch Hyvärinens erster Versuch aus der Distanz fand ebenso wenig den Weg ins Netz wie sein zweiter in Minute fünf. Besser machte es Ryker Killins weitere zwei Zeigerumdrehungen später – allerdings aus deutlich aussichtsreicher Position. Nach schönem Querpass von Uli Maurer musste der Kanadier mittig vor dem Tor nur noch vollstrecken (7.).
„Es war ein ausgeglichenes Spiel. Daher war es wichtig, eine gute Leistung in der Defensive aufs Eis zu bringen. Wir waren gut im eigenen Drittel, dazu war Michael Boehm sehr stark. Mit den Punkten ist es dann natürlich noch besser.“
In der Folge blieben die Werdenfelser die bestimmende Mannschaft, Ertrag wollte daraus allerdings nicht herausspringen. Immer wieder war Gäste-Goalie Florian Hechenrieder zur Stelle. Genau wie sein Gegenüber Michael Boehm, der wie von Pat Cortina im Vorfeld angekündigt den Vorzug vor Daniel Allavena erhielt. „Neue Energie“ zwischen den Pfosten hatte sich der Trainer davon versprochen. So ging es mit einer knappen 1:0-Führung zum ersten Mal in die Kabinen.
Doppelpacker Soudek macht Sieg klar
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel war dann allerdings auch Boehm geschlagen. Kevin Slezak musste wegen Beinstellens in die Kühlbox und konnte von außen nur machtlos mitanschauen, wie Felix Beauchemin-Brassard zum Ausgleich traf (22.). Beeindruckt zeigten sich die Garmisch-Partenkirchner davon nicht. Das große Manko blieb jedoch die Chancenverwertung. Egal ob Soudek, Tobias Kircher, Marlon Wolf oder Alexander Höller – den Puck im Tor unterzubringen wollte den SCR-Spielern einfach nicht gelingen.
Dafür bedurfte es schon eine doppelte Unterzahl des ECP. Nach schöner Stafette über Slezak und Soudek kam die Scheibe zu Lubor Dibelka, der in der 28. Minute zur erneuten Führung vollendete. Kurz vor dem zweiten Seitenwechsel revanchierte sich der ehemalige Peitinger dann bei seinem kongenialen tschechischen Partner. Nach seinem traumhaften Pass von Höhe der Wechselbank musste Soudek am langen Pfosten nur noch den Schläger zum 3:1 hinhalten (38.). Allerdings hätte es zwischenzeitlich durchaus auch Unentschieden stehen können. Doch Markus Czogalliks Schuss „guckte“ der bereits geschlagene Boehm noch an den Pfosten (33.).
„Heute hat die cleverere Mannschaft gewonnen. Wir haben unsere Überzahlsituationen nicht so genutzt, wollten es zu umständlich machen. So fahren wir nach einem guten Auswärtsspiel ohne Punkte nach Hause.“
Zerfahren gestaltete sich der Schlussabschnitt, nur selten agierten beide Teams in Vollbesetzung. Gleich 13 Strafen sprachen die Schiedsrichter in den letzten 20 Minuten aus, davon sechs gegen die Riesserseer. Am Ende zählte die Statistik gar 18 Strafminuten für den SCR und 22 für den ECP. Kapital konnten beide Mannschaften daraus allerdings lange nicht schlagen. Erst rund viereinhalb Minuten vor dem Ende machte Soudek im Powerplay mit seinem zweiten Treffer des Abends den Sack endgültig zu.