Im Schnelldurchlauf eine Runde weiter

Der SC Riessersee steht im Viertelfinale der Playoffs in der Eishockey-Oberliga. Die Weiß-Blauen gewinnen auch Spiel drei gegen die Crocodiles Hamburg und entscheiden die Serie mit 3:0 für sich.
Garmisch-Partenkirchen – Nicht einmal sieben Minuten waren am Dienstagabend gespielt, da sah sich Henry Thom bereits gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Der Trainer der Crocodiles Hamburg hatte im Prinzip gar keine andere Wahl, steuerte sein Team zu diesem Zeitpunkt doch geradewegs einem Debakel entgegen. Zu druckvoll, entschlossen, stark präsentierte sich der SC Riessersee in der Anfangsphase von Spiel drei der Achtelfinal-Serie in den Playoffs der Eishockey-Oberliga.
„Ich muss nicht nochmal hoch“, hatte SCR-Geschäftsführer Pana Christakakis im Vorfeld der Partie angesprochen auf ein mögliches viertes Aufeinandertreffen in der Hansestadt gesagt. Sahen seine Spieler offenbar genauso. Als Thom sein Team zur Korrekturbesprechung an die Bande rief, stand es schon 3:0 für die Gastgeber. Half zwar nicht unmittelbar, spannend wurde es trotzdem noch. Am Ende setzten sich die Weiß-Blauen aber souverän mit 6:3 durch und stehen damit vorzeitig im Viertelfinale.
„Es waren drei harte Spiele für uns. Ich bin sehr dankbar, dass wir die Serie gewonnen haben. Wer der nächste Gegner wird, ist mir egal. Wir müssen unser bestes Eishockey zeigen.“
Den Torreigen im mit 1850 Zuschauern gefüllten Olympia-Eissportzentrum eröffnete Alexander Höller in Minute vier. Höller? Wer auch sonst. Schon in der ersten Begegnung am vergangenen Freitag hatte der Tiroler den Crocodiles zwei Treffer eingeschenkt. Der Auftakt zu 207 wilden Sekunden. Nachdem Simon Mayr mit seinem Schuss noch am Pfosten gescheitert war, legte Robin Soudek kurz darauf (5.) im Powerplay das 2:0 nach. Der Tscheche fand aus eigentlich schier unmöglich erscheinender Position die Lücke zwischen Goalie Kai Kristian und dem Gestänge. Nicht weniger ansehnlich war Tor Nummer drei. Lubor Dibelka schnappte sich an der Mittellinie die Scheibe, startete ein traumhaftes Solo und vollendete abgezockt (7.). Dass es bis zum ersten Gang in die Kabinen nicht noch höher aus Sicht der Werdenfelser stand, war einzig der im Anschluss mangelnden Chancenverwertung geschuldet. Denn von den Crocodiles kam auch nach der Auszeit nur wenig.
Hamburg macht Spiel noch einmal spannend
Das sollte sich mit Beginn des zweiten Drittels ändern. Auf Zuspiel von Dominik Lascheit versenkte Tobias Bruns – Stürmer und Pressesprecher der Hamburger in Personalunion – den Puck in der 22. Minute zum 1:3-Anschluss. Beeindruckt zeigten sich die Garmisch-Partenkirchner davon aber nicht. Auch wenn in vielen Situationen die letzte Konsequenz fehlte, sich die ein oder andere Unkonzentriertheit einschlich. Chancen gab es dennoch weiterhin zuhauf, Ertrag sprang aus diesen jedoch nicht heraus. Galt für beide Seiten. So blieben auch jeweils zwei Überzahlsituationen ungenutzt. Kurz vor der zweiten Pause sollte es dann aber doch noch einmal klingeln – im Kasten von Daniel Allavena. Im Durcheinander vor Riessersees Schlussmanns behielt Thomas Zuravlev den Überblick und verkürzte auf 2:3 (40.).
„Die ersten fünf Minuten hat der SCR losgelegt wie die Feuerwehr. Wir wussten nicht, wo links und rechts ist. Dann haben wir uns zurückgekämpft, sind aber leider ins 2:4 gelaufen.“
Im Schlussdurchgang fand der SCR dann wieder zu seinem Spiel. Zwar gelang Wiljami Kupiainen (48.) zunächst noch die passende Antwort auf Uli Maurers Treffer (46.). Im Anschluss machte Kevin Slezak den Deckel mit einem Doppelpack aber endgültig drauf. Zunächst fand Dibelka seinen Sturmpartner mit einem traumhaften Pass (49.), vier Minuten später schickte Soudek den 22-Jährigen mit einem schönen Zuspiel auf die Reise. Der hatte allein vor Kristian keine Probleme, zum Endstand einzuschieben.
Durch den Viertelfinaleinzug im Schnelldurchlauf steht dem SC Riessersee nun ein spielfreies Wochenende bevor. Weiter geht es erst am kommenden Dienstag, 28. März. Mit welchem Gegner es der SCR dann zu tun bekommt, steht noch nicht fest.