Soudek lässt die Teddys fliegen

In einem umkämpften Duell gegen den direkten Tabellennachbarn aus Deggendorf feiert der SC Riessersee einen Sieg. Nach dem Führungstor regnet es Kuscheltiere von den Rängen.
Garmisch-Partenkirchen – Exakt 22 Minuten und 30 Sekunden hat es am Sonntagabend im Olympia-Eissportzentrum gedauert, dann flogen die Plüschtiere. Bären, Frösche, Affen, Hunde, Minions – sie alle landeten auf dem Eis. Vorausgegangen war der Aktion der 1:0-Führungstreffer von Robin Soudek beim 2:0-Heimsieg des SC Riessersee gegen den Deggendorfer SC. Im Vorfeld der Partie gegen den Tabellendritten hatte der SCR zum sogenannten „Teddy-Bear-Toss“ aufgerufen. Alle Fans waren dazu angehalten, beim ersten Tor der Gastgeber die von zu Hause mitgebrachten flauschigen Figuren aufs Feld zu werfen. Diese kommen der Hilfsorganisation Humedica zugute, welche die Teddys an notleidenden Kinder in der ganzen Welt spendet.
Bis es so weit war, mussten sich die 1329 Zuschauer auf den Rängen allerdings in Geduld üben. Torlos ging es zur ersten Pause in die Kabinen. Was nicht daran lag, dass es keine Torchancen gegeben hätte. Ein schnelles Spiel boten die beiden Tabellennachbarn, wirklich den Gegner einmal in dessen Verteidigungsdrittel einzuschnüren, gelang aber kaum. Vielmehr entwickelte sich ein schnelles Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Einzig vor große Probleme stellten diese Daniel Allavena im SCR-Gehäuse sowie seinen Gegenüber Timo Pielmeier nicht.

Erstmals wirklich länger vors Deggendorfer Tor schafften es die Weiß-Blauen in der 14. Minute. Daraus resultierte nicht nur die gute Gelegenheit von Ryker Killins nach Zuspiel seines Abwehrpartners Jan Niklas Pietsch, sondern auch das erste Powerplay. Doch Kapital daraus schlagen konnte Riessersee ebenso wenig wie kurz darauf in der zweiten Überzahl-Situation.
Unterbrechung bringt SCR aus dem Rhythmus
Und so dauerte es bis zur 23. Minute, ehe die Fans jubeln durften. Nach schönem Zuspiel von Tobias Kircher von der linken Seite vollstreckte Top-Torjäger Soudek zur Führung. Was folgte, war eine mehrminütige Unterbrechung, um das Eis von den unzähligen Kuscheltieren zu befreien. Wirklich gut tat dies der Partie, insbesondere aber den Werdenfelsern, nicht. Zwar hatte Kevin Slezak nach einem feinen One-Touch-Zuspiel von Soudek freistehend vor Pielmeier das 2:0 auf der Kelle (42.), scheiterte allerdings am ehemaligen NHL-Goalie (ein Spiel). Ansonsten lagen die Vorteile nun klar aufseiten der Gäste aus der niederbayerischen Hochschulstadt. „Es hat vielleicht etwas unseren Rhythmus gestört“, musste auch SCR-Trainer Pat Cortina nach der Begegnung zugeben. „Aber wir haben trotzdem einen Weg gefunden.“
„Wir waren stark vor Daniel und haben als Mannschaft bis zum Ende gekämpft.“
Bis zur zweiten Pause musste sein Team gezwungenermaßen unter Beweis stellen, warum man nicht nur den zweitgefährlichsten Angriff, sondern auch die viertbeste Defensive der Oberliga-Süd stellt. Im Kollektiv verteidigte der SCR, arbeitete förmlich Scheibe um Scheibe aus der Gefahrenzone, warf sich in jeden Schuss und Pass. Und kam doch einmal etwas durch, war Allavena zur Stelle. „Wir waren stark vor Daniel und haben als Mannschaft bis zum Ende gekämpft“, lobte Cortina.
Auch im Schlussdrittel zeigte sich lange das gleiche Bild. Der DSC drückte, wollte – und verzweifelte mehr und mehr am Riesserseer Bollwerk, welches auch drei Zwei-Minuten-Strafen schadlos überstand. „Wir waren heute im Abschluss nicht so glücklich und effektiv, wie wir uns das gewünscht hätten“, konstatierte Deggendorfs Coach Jiri Ehrenberger. Cortina hingegen sah von seinem Team eine „sehr, sehr gute Unterzahl.“ In der Schlussminute nahmen die Gäste als letzte Maßnahme Pielmeier aus dem Kasten. Doch auch das half nichts mehr. Stattdessen traf Alexander Höller drei Sekunden vor dem Ende per Empty-Net-Goal zum Endstand. Diesmal ohne fliegende Teddys im Anschluss.