Der SC Riessersee stellt seine Spieler vor

Garmisch-Partenkirchen – Der SC Riessersee hat seine Erste Mannschaft vorgestellt. Dabei gab es Gelegenheit zu plaudern. Trainer Toni Krinner hat keine Angst um seinen Job - und Torhüter Joey Vollmer siegt im Nummern-Poker mit Florian Vollmer um die „29“.
Sie war ein Neuling am SCR-Mikrofon – aber sie hat sich gut geschlagen: Monika Eckert meisterte ihre Premiere bei der Mannschaftsvorstellung des SC Riessersee nach dem ersten Heimspiel gegen die Tölzer Löwen am Samstag mit Charme, Schlagfertigkeit – insgesamt mit Bravour.

Das tut auch Not. Denn die Präsentation der Spieler, die ist beim Traditionsclub mittlerweile ein fester Bestandteil, die gehört zu den Highlights, ehe die Saison überhaupt begonnen hat. Die Oberpfälzerin Eckert nahm kein Blatt vor den Mund, maßregelte erst einmal Stadionsprecher Matthias Grasegger für dessen Fauxpas in Sachen Vorname: Sie heiße nicht Michaela, sondern eben Monika, klärte sie ihn auf. Die pubertierende Bande auf der Tribüne, die der hübschen Moderation wohl am liebsten gleich an die Wäsche gegangen wäre, konterte sie schnell aus: „Und ausziehen tu ich mich auch nicht.“
Mit Ralph Bader wurde die Fragerunde ganz klassisch eröffnet. Der GmbH-Chef ließ wissen, dass der SCR „durch die vergangene Saison interessant“ geworden sei, deswegen zwischen Köln und München als Kooperationspartner praktisch wählen konnte. Die mit Red Bull München geschlossene Vereinbarung bezeichnete er als „Sechser im Lotto“. Toni Krinner entgegnete auf die traditionelle Frage nach der Halbwertzeit von Übungsleitern beim SCR: „Ich habe nun schon meinen dritten Trainingsanzug.“ Die Rubrik Saisonziel umschiffte er indes gekonnt. Seine Mannschaft müsse sich von „Woche zu Woche entwickeln“ und ganz speziell für das Erreichen der Playoffs „hart arbeiten“.
Gewohnt humorig war der Dialog mit den Spielern. Natürlich wurde

Andreas Pauli zu den Hintergründen seines Kapitän-Wunsches befragt. Der Tölzer outete sich als Schelm, habe nur „zum Toni gesagt, wenn’s mal pressiert, springe ich ein“. Klare Ansagen gab’s von seinem „Vorgänger“. Tim Regan forderte ihn auf: „Dann gib Gas. Schiedsrichter beschimpfen, und alles was zum Kapitän dazugehört“. Dann musste noch das Schicksal eines lädierten Fahrrads vom Teamausflug nach Biberwier aufgeklärt werden. Zunächst versuchte Pauli die Schuldfrage abzuwälzen. „Das war der Staltmayr.“ Erklärung von Regan: „Weil der haftpflichtversichert ist.“ Das Publikum tobte. Danach räumte Pauli den Vorfall ein. „Wir Tölzer sind halt sehr ehrgeizig.“ Während Mark Kosick über seine Wohnung in Ohlstadt und die Nachbarschaft zu Regan erzählte, posierte Töchterchen Gracey mit Wonne für die Fotografen.

Unbedingt geklärt werden musste die Sache mit den Vollmers und dem Duell um die Rückennummer 29. Joey Vollmer verwies auf den Aberglauben bei Torhütern, und dass er die Nummer bereits seit seinem 16. Lebensjahr trägt. Er werde sich bei Florian Vollmer in jedem Falle für die Freigabe erkenntlich zeigen. Der Mittelstürmer dürfte es gelassen nehmen. Er wird voraussichtlich in der nächsten Woche Vater einer Tochter.
Lubor Dibelka fragte Monika Eckert, ob die bisweilen kolportierten Dissonanzen mit Krinner der Wahrheit entsprechen. Dibelka daraufhin auf Tschechisch-Bayrisch: „Totaler Schmarrn.“ Verteidiger-Neuzugang Michael Kolarz ließ von Regan übersetzen, dass er von der Höhe der Berge rund um die Marktgemeinde beeindruckt sei. Ansonsten habe er neben dem Eisstadion noch nicht viel gesehen. Der Berliner Felix Thomas lobte seine neuen Kollegen für so viel Mitgefühl: „Die Jungs geben sich Mühe, damit ich in der Kabine alles verstehe.“ Dann müsste es doch laufen in der neuen Saison. (OR)