1. Startseite
  2. Sport
  3. Eishockey
  4. SC Riessersee

Weiß-Blaue Kampfansage

Erstellt:

Von: Patrick Hilmes

Kommentare

Die SCR-Spieler Tobias Kircher und Ryker Killins präsentieren die Plakate zu den geplanten Aktionen bei den Derbys gegen Bad Tölz und Rosenheim.
Hoffen auf möglichst viele Zuschauer und volle Ränge: Tobias Kircher (l.) und Ryker Killins (r.) präsentieren die Plakate des SC Riessersee zu den geplanten Aktionen bei den Derbys gegen Bad Tölz und Rosenheim. Wir wollen die Tölzer vernichten.“ Pana Christakakis © SC Riessersee

Spannende Wochen liegen vor dem SC Riessersee: Es stehen drei Derbys in neun Tagen an - inklusive zwei Fan-Aktionen.

Garmisch-Partenkirchen – Drei Derbys binnen neun Tagen, dazwischen noch das Duell mit dem Spitzenreiter. Zudem zwei Sonder-Aktionen für die Fans, gepaart mit dem spannungsgeladenen Kampf um Platz drei. Genauso schaut der Fahrplan des SC Riessersee bis Mitte Februar aus. Eishockey-Herz, was willst du mehr?

Startschuss mit Kracher-Wochenende

Alles beginnt mit dem kommenden Kracher-Wochenende: Am Freitag steht das Oberland-Derby im heimischen Olympia-Eissportzentrum (OEZ) gegen die Starbulls Rosenheim an. Keine 48 Stunden nach dem Duell mit dem Tabellenzweiten der Oberliga Süd wird der SCR seine Visitenkarte beim Branchenprimus, den Blue Devils Weiden, abgeben. Die Garmisch-Partenkirchner haben in dieser Saison nicht gerade die beste Bilanz gegen die beiden Top-Teams vorzuweisen – null Punkte gegen die Starbulls, ein Zähler gegen die Blue Devils. Zwar geht im Sport bekanntlich jede Serie irgendwann mal zu Ende, doch darauf will der SCR nicht warten: Irgendwann soll jetzt sein. Entsprechend siegessicher gibt sich Pana Christakakis vor den Aufeinandertreffen mit den Schwergewichten der Liga: „Wir werden nicht mit null Punkten nach dem Wochenende dastehen.“

Zuversichtlicher SCR

Woher die Zuversicht des Geschäftsführers stammt? Zum einen resultiert sie aus der Form der eigenen Mannschaft. Die vergangenen Auftritte wie gegen Weiden (1:2 nach Penaltyschießen), Höchstadt (5:2-Erfolg) und Deggendorf (2:0-Sieg) machen Mut. „Die Spiele hatten teils schon Playoff-Charakter“, zeigt sich Christakakis angetan vom Niveau. Zum anderen sind die beiden Tabellenanführer keine Maschinen, mussten zuletzt immer mal wieder Federn lassen. Wie Rosenheim am vergangenen Wochenende – zwei Pleiten gegen Bad Tölz und Weiden mit insgesamt 15 Gegentreffern. Unüblich, stellen die Starbulls doch die beste Defensive der Liga. „Sie sind schlagbar“, betont daher der Geschäftsführer und untermauert damit zugleich das Vorhaben des SCR.

Wir wollen die Tölzer vernichten.“

SCR-Geschäftsführer Pana Christakakis

Der hat sich zuletzt etwas Luft im Klassement geschafft, konnte Höchstadt im Ringen um Platz vier distanzieren. Deshalb werden die Weiß-Blauen aber nicht den Fuß vom Gas nehmen, sondern das Pedal durchdrücken. Das nächsthöhere Ziel wird anvisiert. „Wir wollen Platz drei angreifen.“ Sieben Punkte liegt der SCR hinter Deggendorf – bei zwei weniger absolvierten Spielen. Um die Lücke zu schließen, ist aber nicht nur Zählbares am Kracher-Wochenende Pflicht, sondern auch in den Partien danach. Weiter geht es am Dienstag, 7. Februar, mit dem Heimderby gegen den EC Peiting, gefolgt vom Auswärtsspiel am 10. Februar in Landsberg. Und dann steht schon am 12. Februar die „Mutter aller Derbys“ daheim gegen die Tölzer Löwen auf dem Programm. Vor dem ersten Duell dieser Saison mit den Tölzern im OEZ hatte sich Christakakis noch in Zurückhaltung geübt, auf Kampfansagen verzichtet. Nun aber betont er deutlich: „Wir wollen die Tölzer vernichten.“

Fan sieht die Mannschaft in der Bringschuld

Solche Aussagen sind ganz nach dem Geschmack von Thomas Benedikt. Der SCR-Fan sagt: „Giftpfeile gehören vor diesem Derby dazu.“ Ebenso wie viele Zuschauer. Doch die bleiben dem OEZ oft in zu großer Zahl fern. Bereits Mitte Januar hatte der Klub mitgeteilt, dass ihm 25 Prozent an Ticketeinnahmen fehlen. Für Benedikt nicht nachzuvollziehen. „Ich kann mir das nicht erklären. Rein sportlich ist das eine überdurchschnittliche Saison.“ Und doch hat er einen Ansatz. Zwei seiner Arbeitskollegen waren bei den Heimspielen gegen Rosenheim und Bad Tölz vor Ort. Wiederholung unerwünscht. Warum? Sie sahen mit die schlechtesten Leistungen der Weiß-Blauen dieser Spielzeit. „Sie wollen nicht nochmals kommen. Aber nicht, weil der SCR verloren hat, sondern aufgrund der Art und Weise.“ Entsprechend sagt der Fan: „Die Mannschaft ist in der Bringschuld.“

Fan-Aktionen bei den Heimspielen gegen Rosenheim und Bad Tölz

Die soll nun in den kommenden Wochen beglichen werden. Doch der SCR weiß auch: Ohne Zuschauer wird das ein schwieriges Unterfangen. Die Unterstützung von den Rängen ist ein nicht zu verachtender Faktor in engen Duellen. „Im letzten Drittel gegen Deggendorf wurde die Mannschaft von den Fans getragen“, erzählt Christakakis. Damit das gegen die Starbulls und die Löwen auch der Fall sein wird, haben sich die Verantwortlichen zwei Aktionen überlegt. Am Freitag gegen Rosenheim bekommt jeder Besucher am Eingang ein Los in die Hand gedrückt, 15 davon sind keine Nieten. Auf die Gewinner, die in der ersten Drittelpause gelost werden, warten einzigartige und zum Teil nicht käufliche Preise.

500 Liter Freibier winken, falls genügend 5000 Zuschauer kommen

Beim Derby gegen Bad Tölz soll es dann so richtig voll im OEZ werden. Wie? Indem der SCR ein zweites Mal von den eigenen Fans zu einer Wette herausgefordert wird. 2017 war dies bereits der Fall: Kommen 5555 Zuschauer ins Stadion, gibt es 555 Liter Freibier von der Brauerei Kaltenberg. Die Aktion endete mit einem ausverkauften Haus und dem Derbysieg. Jetzt soll es die Wiederholung geben: Kommen am 12. Februar 5000 Fans ins OEZ, werden 500 Liter Freibier – auch alkoholfreie Getränke – beim Heimspiel am 17. Februar gegen Memmingen gemeinsam mit dem Team bei einer „Eishockey Fosanacht“ im alten Foyer ausgeschenkt. „Es geht noch um sehr, sehr viel. Das ist eine geile Zeit im Eishockey und wir wollen den Zuschauern noch mehr Anreiz bieten, das mitzuerleben“, betont Christakakis.

Benedikt ist gespannt, ob die 5000 Zuschauer kommen werden. 2017 habe man sich keinen Meter in der Ostkurve bewegen können, jeder Platz war besetzt. Nachdem man ein Getränk hatte, hätte man sich schon wieder von Neuem anstellen können, so voll war es. Liest sich negativ, war aber das Gegenteil. Benedikt beschreibt die Szenerie mit Worten wie „außergewöhnlich“ und „unglaublich“. „Für solch eine Kulisse nimmt man alles in Kauf.“

Auch interessant

Kommentare