Eishockey Bayernliga: TEV lässt zu viele Chancen liegen - Gastgeber Erding jubelt

Der TEV Miesbach unterlag trotz „Kampfleistung pur“ erneut in Erding. „Jetzt wir stehen zwei Mal mit dem Rücken zur Wand“, resümiert der Trainer.
Erding/Miesbach – Eine unnötige Niederlage musste der TEV Miesbach beim dritten Bayernliga-Halbfinale hinnehmen. Die Kreisstädter unterlagen beim TSV Erding mit 3:5 und liegen damit in der Best-of-five-Serie mit 1:2 zurück. Am morgigen Freitag hat der TEV die Chance, die Serie beim zweiten Heimspiel auszugleichen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, zumindest wenn man der Statistik glaubt. Fünf Mal standen sich die Gladiators und die Miesbacher in dieser Spielzeit bislang gegenüber, und dabei ging stets die Heimmannschaft als Sieger vom Eis - so auch am Dienstagabend in Erding.
Mit dabei war beim TEV überraschend der reaktivierte Niki Meier, der nach den Ausfällen von Sebastian Deml und Matthias Bergmann die Defensive verstärkte. Im Tor der Miesbacher stand dieses Mal Timon Ewert, obwohl Janik Engler in den ersten beiden Duellen mit den Erdingern starke Leistungen gezeigt hatte. Anders als im ersten Spiel war es diesmal der TEV, der von Beginn an Druck machte. Die Gäste waren in den ersten 20 Minuten klar spielbestimmend, machten aber viel zu wenig aus ihren zahlreichen hochkarätigen Möglichkeiten.
Nach 16 Sekunden die erste Chance
Bereits nach 16 Sekunden hatte Felix Feuerreiter bei einem Alleingang die Miesbacher Führung auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Erdings Keeper Christoph Schedlbauer. Selbst in Unterzahl spielten sich die Gäste streckenweise im Angriffsdrittel fest, doch Bobby Slavicek, Patrick Asselin und Thomas März ließen gute Chancen aus. Nach elf Minuten war es schließlich März, der nach einem langen Pass lossprintete. Schedlbauer eilte aus seinem Tor, kam aber zu spät, und so jubelten erstmals die 150 mitgereisten TEV-Fans über das 0:1. Erding zeigte jedoch vier Minuten vor der ersten Pause seine Effizienz und glich nach einem starken Spielzug aus – durchaus schmeichelhaft war.
Im zweiten Abschnitt blieb der TEV am Drücker, die beste Chance hatte Michael Grabmaier, der bei einem Solo Schedlbauer bereits umspielt hatte, die Scheibe aber nicht mehr aufs Tor brachte. In Überzahl gelang dann Johannes Bacher mit einem Schlenzer von der Blauen Linie der neuerliche Führungstreffer. Nach zwei merkwürdigen Hinausstellungen der diesmal kleinlich pfeifenden Schiedsrichter, die streckenweise eine einheitliche Linie vermissen ließen, kam Erding zum Ausgleich. Ewert war erneut chancenlos. Mit einem Solo von der Strafbank gingen die Hausherren kurz vor der Sirene dann erstmals mit 3:2 in Front.
Im Schlussabschnitt wollten die Miesbacher noch einmal attackieren, doch nach und nach schwanden die Kräfte. So konnten die Gastgeber die Zeit herunterspielen. Mit dem 4:2, bei dem die Zuordnung in der Defensivzone des TEV nicht stimmte, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Felix Feuerreiter sorgte mit dem 4:3 noch einmal für Hoffnung bei den Kreisstädtern, gut zwei Minuten waren da noch zu spielen. Der TEV versuchte alles, Trainer Michael Baindl holte den Keeper vom Eis, doch sieben Sekunden vor Ende machte Erding mit einem Empty Net Goal alles klar.
Erdinger Publikum bewirft Miesbacher Spieler mit Bechern
Wie schon auf dem Eis nahmen auch die Nickeligkeiten auf der Tribüne beim dritten Duell immer mehr zu. Dies gipfelte in völlig sinnfreien Becherwürfen des Erdinger Publikums in Richtung der Miesbacher Spieler nach dem Treffer zum 5:3.
„Wir sind brutal gut ins Spiel gestartet. Haben aber nach der Führung ein blödes Gegentor kurz vor der Pause kassiert“, sagt Baindl. Auch die beiden folgenden Gegentreffer seien „auf billige Art und Weise“ gefallen. Seiner Mannschaft wollte er keinen Vorwurf machen. „Es war eine Kampfleistung pur.“ Einige Schiedsrichterentscheidungen waren ein wenig gegen uns, aber jetzt ist es die gleiche Serie wie gegen Amberg und wir stehen zwei Mal mit dem Rücken zur Wand. Aber wir werden am Freitag alles reinwerfen.“
Da für das Heimspiel am Freitag mit ausverkauftem Stadion in Miesbach zu rechnen ist, gibt es neben dem Online-Ticketverkauf auf der Webseite heute Abend zwischen 16 und 17 Uhr auch einen Vorkauf am Ticketschalter des „Mia-helfn-zam“-Stadions. ts