Liverpool wie Bayern im Krisen-Modus - Klopp über Mané: „War klar, dass wir ihn vermissen würden“

Sadio Mané erlebt beim FC Bayern seine erste Mini-Krise und wirkt nicht integriert. Bei seinem Ex-Klub wird der Senegalese dagegen sehnlichst vermisst.
München - In Deutschland in der Kritik, in England schon jetzt vermisst: Auf sportlicher Ebene hat es Sadio Mané zurzeit nicht leicht. Seit nun mehr schon über 400 Minuten wartet der Königstransfer des FC Bayern München auf eine Torbeteiligung. Dabei schien es gleich zu Beginn der Saison, als würde Mané als neuer Superstar im Bayern-Kader sofort einschlagen. In den ersten drei Bundesliga-Partien schoss er drei Tore, auch im Supercup gegen Leipzig netzte der Senegalese zur 2:0-Führung ein. Seitdem ist es jedoch ruhig geworden um die Nummer 17 der Bayern.
Nicht im Bayern-Spiel integriert - Kritik an Mané wird lauter
Die Kritik an seinem Spiel dagegen wird immer lauter. Sky-Experte Didi Hamann bezeichnete Mané nach der 0:1-Niederlage in Augsburg als „Fremdkörper im Spiel“ der Bayern. Auch die Stimmen der Bayern-Verantwortlichen in Bezug auf die Leistungen des Ex-Liverpoolers werden kritischer. Sportvorstand Hasan Salihamidžić betonte, der Verein unterstützt den Offensivstar, wo es nur möglich sei, doch: „Auf dem Platz muss er das selbst machen.“ Trainer Julian Nagelsmann sprach zuletzt davon, dass Mané womöglich zu selbstkritisch sei und ihm aktuell „so ein Dosenöffner“ fehle, um aus der Mini-Krise herauszukommen.
In seiner alten Heimat dagegen werden ganz andere Töne angeschlagen, sobald das Thema „Mané“ aufkommt. Der Saisonstart seines Ex-Vereins FC Liverpool verlief ähnlich durchwachsen wie der des FC Bayern. Die Reds konnten in der Premier League bisher nur zwei ihrer sechs Spiele gewinnen und finden sich aktuell nur auf dem achten Tabellenplatz wieder. Auch in der Champions League lief es nicht allzu rund für das Team von Jürgen Klopp. Im ersten Gruppenspiel holte sich Liverpool in Neapel eine empfindliche 1:4-Klatsche ab - das zweite Spiel gegen Ajax Amsterdam konnte durch ein spätes Tor nur knapp mit 2:1 gewonnen werden.
Ex-Klub Liverpool ebenfalls in der Krise - Klopp vermisst Mané
Seit dem Abgang von Mané stottert die Offensive der Reds. Bisher konnte Sturm-Neuzugang Darwin Núñez die Lücke des Senegalesen noch nicht füllen. „Sadio ist ein Weltklassespieler. Es war immer klar, dass wir ihn vermissen würden“, gibt Klopp im Interview mit dem norwegischen Sender TV2 unumwunden zu. „Leider haben wir mit Sadio auch schlechte Spiele gemacht. Nicht ,so‘ schlechte, aber schlechte.“ In Liverpool weint man Mané schon jetzt Tränen nach.
Und in München? Sollte Mané nach einer kräftezehrenden vergangenen Saison inklusive Afrika-Cup die nötige Zeit eingeräumt werden, um sich im System von Nagelsmann zurechtzufinden. Zuletzt nahm der Bayern-Coach schon eine kleine Anpassung an und stellte ihn auf die Position linksaußen anstatt ins Sturmzentrum, dort soll sich Mané grundlegend wohler fühlen. Und womöglich bietet die Länderspielpause eine gute Gelegenheit, um den Kopf freizubekommen und dann Ende September im Spiel gegen Leverkusen wieder voll anzugreifen. (kus)