Fehlende Spielpraxis: Wird es eng für Thomas Müller bei der WM?

Fehlt Thomas Müller nach seiner langen Pause die Spielpraxis? Andere Spieler könnten ihm seinen Platz in der Startelf streitig machen.
Doha – Am 30. September stand Thomas Müller zum letzten Mal in einem Match für die vollen 90 Minuten auf dem Platz – beim Heimspiel des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen. Seither plagen den Weilheimer die verschiedensten Verletzungen. Sein Einsatz für den Klub war ein ständiges Stop and Go – mal ging es Müller besser und er konnte trainieren, mal ging es wieder schlechter. Trotzdem scheinen sowohl Bundestrainer Hansi Flick als auch der Sportler selbst fest mit einem Einsatz bei der WM zu rechnen.
Wird Müller wieder fit für das Spiel gegen Japan?
Der Bundestrainer möchte nur ungern auf die Fähigkeiten des Bayern-Stars verzichten, denn neben seinen spielerischen Fähigkeiten ist der Weilheimer auch als Wortführer der Mannschaft bekannt. Gerade nach dem Testspiel gegen den Oman, in dem die DFB-Mannschaft alles andere als überzeugend auftrat, werden Müllers Engagement und seine motivierende Art mehr denn je benötigt.
Ständige Verletzungen und Trainingslücken hinter sich lassen und in wenigen Tagen wieder 100 Prozent Leistungsfähigkeit für die WM erreichen: Kann das überhaupt funktionieren? Die medizinischen Abteilungen des FC Bayern und der Nationalmannschaft richteten den Aufbau exakt daraufhin aus, dass Müller zum Start gegen Japan wieder voll belastbar ist. Beim Rekordmeister wurde er in den letzten Wochen geschont, andere aus dem Bayern-Kader nahmen seinen Platz ein. Und auch beim Spiel gegen den Oman war er nur als Zuschauer dabei.
Die Zeit wird knapp für Thomas Müller
Doch nach seinen wochenlangen Hüftproblemen fehlen dem Nationalspieler Spielpraxis und Wettkampf-Härte. Müller soll am Freitag wieder auf dem Übungsplatz stehen. Laut kicker wurde sogar noch eine Extra-Einheit für ihn angesetzt, damit er ideal auf seine Rückkehr ins Mannschaftstraining am Samstag vorbereitet ist. Für die anderen DFB-Spieler ist am Freitag trainingsfrei.
Am Samstag startet die heiße Vorbereitungsphase für das Spiel gegen Japan. Wer zu diesem Zeitpunkt nicht voll belastbar ist, kann wohl kaum gegen Japan auflaufen. Die Zeit wird knapp für Müller. Denn Kollegen wie Jamal Musiala trumpften in den letzten Wochen auf – und machen ihm seinen Platz in der Startelf streitig. Auch Flick gibt Müller keine Garantie: „Auf den Positionen vorne haben wir sehr gute Qualität, es geht darum, was die Spieler anbieten. Wenn sie ihre Top-Performance zeigen, wird es sehr schwer zu entscheiden“, meinte der Trainer laut Bild-Informationen.
Der Bayern-Star will an die grandiosen Turniere von 2010 und 2014 anknüpfen: Müller schoss in seinen ersten 13 Matches bei einer WM 10 Tore und wurde zum drittbesten deutschen WM-Torschützen aller Zeiten. Am Mittwoch teilte er auf seinem Instagram-Profil Videos, die ihn beim Training mit der Nationalmannschaft zeigen. Scheint, als wolle er deutlich machen: „Ich bin da, ihr müsst mit mir rechnen!“ (cm)