Ukraine-Konflikt: Schalke 04 beendet Partnerschaft mit russischem Hauptsponsor Gazprom
Der FC Schalke 04 stand aufgrund seiner Partnerschaft mit Gazprom zwischen den Stühlen. Nun bestätigte der Zweitligist das Ende der Zusammenarbeit mit dem Sponsor.
Update vom 28. Februar, 11.48 Uhr: Aufgrund seiner Partnerschaft nach Russland stand der FC Schalke 04 in den vergangenen Tagen unter scharfer Beobachtung. Vergangene Woche prüfte der Fußball-Zweitligist noch seine Partnerschaft mit der Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom. Beim Auswärtsspiel in Karlsruhe am vergangenen Samstag trat der Verein mit abgeklebter Trikotwerbung auf, am Montag folgte der Bruch mit dem Hauptsponsor.
FC Schalke 04: Vorstand und Aufsichtsrat segnen Ende der Gazprom-Partnerschaft ab
Wie der Kicker berichtet, beendet Schalke die Partnerschaft mit dem Unternehmen nach 15 Jahren, die richtungsweisende Entscheidung wurde demnach vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats getroffen. „Vorstand und Aufsichtsrat befinden sich dazu mit Vertretern des aktuellen Hauptsponsors in Gesprächen, weitergehende Informationen dazu werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben“, so die Mitteilung des Klubs. Die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hatten den Ausschlag zu diesem Schritt gegeben.
Was die Fans beruhigen sollte: auch ohne den Hauptsponsor bleibt „die vollständige finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins von dieser Entscheidung unberührt“, wie es in einem S04-Statement hieß. Die Gelsenkirchener zeigten sich optimistisch, ein neuer Partner soll zeitnah vorgestellt werden.
FC Schalke 04: Zweitliga-Klub prüft Partnerschaft mit russischem Hauptsponsor Gazprom
Erstmeldung vom 22. Februar:
Gelsenkirchen - Der zunehmend eskalierende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine könnte auch Auswirkungen auf den deutschen Fußball haben. Seit etwas mehr als 15 Jahren pflegt der FC Schalke 04 eine enge Partnerschaft mit dem russischen Energie-Riesen Gazprom, das Logo des Unternehmens ziert seitdem das Trikot des Traditionsvereins. Am Dienstag setzten die Gelsenkirchener ein Statement zur aktuellen Lage ab und äußerten ihre Sorge.
FC Schalke 04: Zweitligist verfolgt sich anbahnenden Russland-Ukraine-Konflikt „mit großer Sorge“
Der vom weltweit größten Energieunternehmen gesponsorte Zweitligist teilte darin mit, dass er die Sachlage in Osteuropa nach der Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete durch die russische Regierung „mit großer Sorge“ verfolge. „Der FC Schalke 04 wird die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren – zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen“, schrieb der Verein in der Stellungnahme.
Wie die Führung des Klubs äußerte, sei man sich in der aktuellen Situation „seiner besonderen Rolle unter den deutschen Sportvereinen bewusst“. Finanziert wird der FC Schalke 04 genauer von der deutschen Tochterfirma Gazprom Germania, die der Klub als „zuverlässiger Partner“ sowie „relevanter Gaslieferant der Bundesrepublik Deutschland“ bezeichnet.
FC Schalke 04: Hauptsponsor zur Hälfte im Besitz des russischen Staates - Verweis auf Vereinssatzung
Der Mitteilung zufolge stehen die Verantwortlichen von S04 seit der Zuspitzung der Lage „im ständigen Dialog mit dem langjährigen Hauptsponsor“, der sich zu 50 Prozent im Besitz des russischen Staates befindet. Auch im Aufsichtsrat des Milliarden-Konzerns hält der Staat die Mehrheit der Sitze.
Bei all der Verbindungen zur russischen Staatsführung positionierte sich der siebenfache deutsche Meister offensiv gegen den Konflikt. „Für den FC Schalke 04 steht außer Frage, dass sich der Verein für Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzt“, hieß es in der Bekanntmachung.
Dabei verwies der Klub auf sein Leitbild, in dem die Mitglieder besonders die Gewaltfreiheit verankerten: „Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus“, heißt es deutlich in Paragraph 8 wörtlich. Man habe diese Haltung in Gesprächen mit dem Unternehmen dargelegt. Auch in den sozialen Medien forderten viele Fans den Verein zum Abbruch des Sponsoringverhältnisses mit dem halbstaatlichen Unternehmen auf. Über mögliche Konsequenzen Seitens der Schalker gab es jedoch keinerlei Informationen. (ajr)