WM 2022: Was Sie zu den Stadien in Katar wissen müssen

Für die WM 2022 wurden im Emirat 2022 insgesamt acht neue Stadien erbaut. Aushängeschild ist das 80.000 Zuschauer fassende Lusail-Iconic-Stadion.
Doha – Die Vergabe der WM 2022 an das Emirat Katar am Persischen Golf löste 2015 Verwunderung aus. Die Region ist nicht gerade für ihre Fußballleidenschaft bekannt, und aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer musste erstmals eine WM in den späten Herbst verlegt werden. Ein weiterer Punkt war der Mangel an Stadien auf der Halbinsel. Katar besaß zwei größere Fußballstadien, die von den einheimischen Mannschaften und der katarischen Nationalelf genutzt werden. Speziell für die Weltmeisterschaft wurden sechs weitere Stadien im Umfeld der Hauptstadt Doha errichtet. Insgesamt ließ sich das Emirat die Um- und Neubauten rund 5,8 Milliarden Euro kosten.
WM 2022 in Katar: Die vorhandenen Stadien
Das größte Stadion von Katar ist das Khalifa-International-Stadion in ar-Rayyan, das bereits 1976 mit zunächst 20.000 Plätzen eröffnet wurde. Es ist Teil der sogenannten Aspire Zone, eines Sportkomplexes mit weiteren Sportstätten, in denen 2006 die Asienspiele ausgetragen wurden. 2019 fand hier die Leichtathletik-Weltmeisterschaft statt. Bei der WM 2022 ist es Spielort der katarischen Nationalmannschaft - hier gibt es einen Überblick, welche Teams bei der WM dabei sind.
2003 wurde das rund 21.000 Zuschauer fassende Ahmed-bin-Ali-Stadion ebenfalls in ar-Rayyan eröffnet und nach dem ehemaligen Emir von Katar benannt. Es wurde 2015 abgerissen, um an gleicher Stelle ein neues, 50.000 Zuschauer fassendes Stadion mit dem gleichen Namen zu erbauen. Dabei sollten bis zu 90 Prozent des Bauschutts für den Neubau recycelt werden.
WM 2022 in Katar: Die neuen Stadien
Der Star unter den Neubauten ist das Lusail-Iconic-Stadion im neu geplanten Stadtteil Lusail nördlich von Doha mit 80.000 Sitzplätzen. Insgesamt zehn Spiele sollen hier stattfinden, darunter das Finale der WM 2022 am 18. Dezember - alle Termine und Spiele der WM gibt es in unserem Spielplan im Überblick.
In der Hauptstadt Doha selbst sind zwei neue Stadien entstanden, das Stadion 974, dessen Name sich auf die im Stadionbau integrierten 974 Schiffscontainer bezieht, und das al-Thumama-Stadion, dessen ungewöhnliches Design an die klassische arabische Kopfbedeckung der Männer, die Takke, erinnert.
Ergänzt werden diese durch drei weitere neue Stadien: das al-Bayt-Stadion mit seinem Zeltdach in al-Chaur, das al-Janoub-Stadion in al-Wakra und das Education-City-Stadion, das die anderen beiden Anlagen in ar-Rayyan ergänzt.
WM 2022 in Katar: Kapazitäten der Stadien im Überblick
Die Kapazitäten der Stadien entsprechen denen der Stadien in anderen Ländern für internationale Wettbewerbe, da die FIFA eine Mindestkapazität von 40.000 Plätzen vorschreibt. Allerdings sollen sie nach der WM 2022 teilweise zurückgebaut werden. Die acht Sportstätten im Überblick:
- Lusail Iconic Stadium, Lusail, Kapazität: 86.250
- al-Bayt Stadium, al-Chaur, Kapazität: 60.000
- Education City Stadium, ar-Rayyan, Kapazität: 45.350
- Ahmed bin Ali Stadium, ar-Rayyan, Kapazität: 44.740
- Khalifa International Stadium, ar-Rayyan, Kapazität: 40.000
- Stadium 974, Doha, Kapazität: 40.000
- al-Thumama Stadium, Doha, Kapazität: 40.000
- al-Janoub Stadium, al-Wakra, Kapazität: 40.000
WM 2022 in Katar: Besonderheiten der Stadien
Zu den Besonderheiten der Stadien gehören die von der Qatar University entwickelten Klimaanlagen, die die schwül-warme Luft im Wüstenstaat herunterkühlen sollen. Mithilfe von Solarenergie werden große Ventilatoren in Bewegung gesetzt, die die heiße Außenluft ansaugen, kühlen und über Rohre in der Bande in den Innenraum des Stadiums abgeben sollen. Die Luft wird gleichzeitig gefiltert und soll so besonders sauber sein.
Damit die Stadien der WM 2022 später nicht ungenutzt im kleinen Emirat herumstehen, sollen sie teilweise zurückgebaut oder sogar ganz abgerissen werden. Das beste Beispiel für dieses Vorhaben ist das Stadion 974, für das 974 alte Schiffscontainer verwendet wurden. Sie lassen sich später leicht wieder auseinandernehmen und an anderer Stelle neu aufbauen.
Katar legt außerdem Wert auf eine Reduzierung der CO2-Emissionen durch die Anbindung aller Stadien an den öffentlichen Nahverkehr. Dafür wurde das Light Railway System von Doha stark ausgebaut.