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Grafing lässt Goliath stehen

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Von: Olaf Heid

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Sprungkraft und Kampfgeist demonstrierten die Grafinger Handballer um Kilian Gassner gegen Spitzenreiter FC Bayern. Aber es reichte nicht ganz zur Sensation.
Sprungkraft und Kampfgeist demonstrierten die Grafinger Handballer um Kilian Gassner gegen Spitzenreiter FC Bayern. Aber es reichte nicht ganz zur Sensation. © sro

Sie haben den Spitzenreiter der Bezirksoberliga geärgert. Grafings Handballer erhielten vom FC Bayern nach einem leidenschaftlichen Kampf ein Lob – können sich aber davon nach der bitteren 29:30-Niederlage nichts kaufen. Die Punkte nahm der Primus aus der Jahnhalle mit.

Grafing – Der Vergleich David gegen Goliath lässt sich in der Bezirksoberliga dauerhaft an jedem Spieltag für die Gegner des Tabellenführers ziehen. Der FC Bayern München zieht an der Spitze einsam seine Kreise und ist nach 13 Spieltagen verlustpunktfrei auf dem Weg gen Meistertitel und Landesliga-Aufstieg. In der Vorwoche hatte der Tabellenzweite aus Vaterstetten beim 22:35 leidvoll dessen Überlegenheit anerkennen müssen. Doch der Goliath kam überraschend in der Grafinger Jahnhalle ins Stolpern, fiel aber nicht – die TSV-Herren unterlagen am Ende unglücklich und knapp mit 29:30 (13:17) Toren.

Einzig der TSV Ebersberg hatte die Bayern in der Hinrunde bislang dicht vor einem Punktverlust (24:25), diesmal waren die Bärenstädter knapp dran. Sie lieferten den Roten des FCB einen leidenschaftlichen Kampf. Dass es so ein hauchdünnes Ergebnis werden würde, hatten die Grafinger vorher auch nicht unbedingt erwartet. „Wir wollten uns schon teuer verkaufen, aber dass die Chance auf einen Sieg so nahe ist, war für uns überraschend“, gestand TSV-Abteilungsleiter Thomas Ernst.

Dabei hatte es alles andere als gut angefangen. Bayern kontrollierte das Geschehen gegen zu passive Grafinger und lag 10:3 (13.) in Front. Bis zur Pause berappelten sich die Gastgeber. „Wir haben mehr die Zweikämpfe angenommen und sind Tor um Tor herangekommen“, so Ernst. Der Vorsprung der Gäste schmolz bis auf vier Tore.

Bayern hat uns hinterher zu einem guten Spiel gratuliert. Aber dafür können wir uns leider nichts kaufen.

Grafings Handballchef Thomas Ernst

Nach Seitenwechsel ging es in der Tonart weiter. Der FCB kam ins Straucheln, weil die Grafinger in der Deckung hart verteidigten und vorne einfache Tore erzielten. Der Lohn war der 20:21-Anschlusstreffer durch Markus Löw. Den möglichen Ausgleich „verballerte“ man, die Roten zogen wieder auf 25:20 (46.) davon. „Als der Big Point kam, haben wir leider nicht eiskalt zugeschlagen“, bedauerte Ernst. „Das hat uns schon ein bisschen wehgetan, aber wir haben immer weiter gemacht und nicht aufgegeben.“

Bayern war davon überrascht und gab eine 28:24-Führung (52.) aus der Hand. Grafing glich binnen vier Minuten aus (28:28). „Wir waren kurz davor das Spiel zu drehen“, schilderte der TSV-Handballchef. Es gab einen Siebenmeter – doch die Glückssträhne von Michael Löw, der zuletzt eine 100-Prozent-Quote abgeliefert hatte, endete gegen FCB-Keeper Almin Bojic. Im Gegenzug traf der Primus und schaffte 17 Sekunden vor Schluss mit dem 30:28 die Entscheidung.

„Bayern hat uns hinterher zu einem guten Spiel gratuliert. Aber dafür können wir uns leider nichts kaufen“, meinte Ernst nach dem bitteren 29:30. „Sie wissen, dass sie glücklich rausgegangen sind.“ Für seine Mannschaft heißt es nun Mund abputzen und nächste Woche in Milbertshofen die Leistung bestätigen. Und vielleicht den nächsten Goliath nicht nur zum Stolpern, sondern auch zum Fallen zu bringen.

Grafing: Raphael Stein (im Tor); Lukas Krüger (7), Markus Löw (5), Thomas Ernst (1), Christian Reimer, Andreas Skaletz, Michael Löw (7/5), Kilian Gassner, Ricardo Knocke (4), Markus Ernst, Thomas Grünwald (5), Christian Kammerloher.

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