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Ein „Most Romantic Player“ und lauter Sieger der Herzen

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Da konnte sie nur Ja sagen! Der italienische Baseballer Giuseppe Rosafio machte seiner Freundin Roberta Fierro bei der Siegerehrung einen Heiratsantrag. © Claudia Oehlerking/Hasit

In der bayerischen Baseball-Metropole Regensburg wurde heuer der Mole-Cup, die inoffizielle Europameisterschaft im Blindenbaseball, ausgetragen. Mit dabei waren die Bavarian Bats der Freising Grizzlies, die sich Platz drei auf dem Treppchen mit dem Mixed-Team teilten, in dem fünf Bats-Akteure und zwei Italiener spielten.

Freising/Regensburg – „Vier Mannschaften treten an, und am Ende gewinnt Italien“ – diese leichte Abwandlung eines Fußballer-Spruchs bewahrheitete sich auch beim 8. Mole-Cup. Der wurde diesmal nicht nur vom deutschen Coach Hubertus Hagemeyer, sondern auch vom Regensburger Inklusionsverein Inter 09 organisiert.

Nachdem das deutsche Blindenbaseballteam, die Bavarian Bats, im vergangenen Jahr beinahe den Topfavoriten Italien ausgeschaltet hatte, ging man mit großer Hoffnung ins Turnier. Die bewährten Spieler Anja Cirar, Gabi Eichenseer, Simon Bienlein, Toby Geitner, Henning Oschwald und John Chase mit Headcoach Frank Welle, Renate Buss sowie Fabian Hagemeyer als Fänger auf der zweiten Base teilten jedoch das Schicksal der deutschen Fußball-WM-Elf: Denn diesmal klappte fast gar nichts. Viel befreiter aufspielen konnte da schon das Mixed-Team, bei dem die deutschen Spieler Renate Stadler, Hans Alram, Bernd Dorer sowie die Rookies Saadet Igsizq und Michael Bennewitz von den erfahrenen italienischen Spielern Gaetano Casale und Armando Virgili, Headcoach Daniela Seulen und Trainer Willi Ochs sowie Adriano Chiesa und Marco Campagna als Fänger unterstützt wurden. Ohne Probleme warfen die deutschen Mixed-Spieler auch auf sein „due, due, due“ hin auf die zweite Base – und so kam es, dass die Mixed-Mannschaft das Team Deutschland im ersten Match knapp besiegte.

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Stolzer Dritter: die Bavarian Bats mit (v. l.) Headcoach Frank Welle (verdeckt), Anja Cirar, Fänger Fabian Hagemeyer, Henning Oschwald, Assistant Luca Gaviano, Simon Bienlein, Gabi Eichenseer, Assistant Edwin Bienlein, Toby Geitner, Coach Renate Buss und John Chase. © Claudia Oehlerking/Hasit

Italien – angetreten mit hervorragenden Spielern aus einer eigenen Blindenbaseball-Liga – gewann wenig überraschend gegen Frankreich und Deutschland. Daraufhin ertrotzte sich das Mixed-Team ein Remis gegen Frankreich und wähnte sich schon im Finale, bevor sich Frankreich in der letzten Partie des ersten Tages mit einem deutlichen Erfolg gegen Deutschland noch nach vorne schob.

Somit spielten am Sonntag im Match um den dritten Platz die Deutschen (also die Bavarian Bats) gegen das Mixed-Team (mit diversen Bavarian Bats). Und hier geschah das Unglaubliche: Auch nach einem Extra-Inning sowie zwei Tiebreaks, bei denen mit Spielern auf allen Bases gestartet wird, blieb es beim 1:1. Damit das Finale nicht noch weiter verschoben werden musste, einigte man sich auf ein Remis – da lagen sich die beiden Teams in den Armen und freuten sich gemeinsam.

Ernst wurde es im Finale Italien gegen Frankreich, das der Favorit aber deutlich mit 8:0 für sich entschied. Dafür brachte die Siegerehrung dann eine große Überraschung: Lorenzo Vinassa de Regny, Vater des Mole-Cup, ehrte nicht nur den MVP (wertvollsten Spieler) des Turniers, Gaetano Casale, die besten Schlagleute (beste Frau: Anja Cirar) und Abwehrspieler (beste Frau: Gabi Eichenseer) sowie die stärksten Akteure der jeweiligen Teams (Deutschland: Toby Geitner), sondern rief auch den „Most Romantic Player“ zu sich: Giuseppe Rosafio. Der Italiener machte vor den begeisterten Fans seiner Freundin Roberta Fierro einen Heiratsantrag. 

Daniela Seulen

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