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Bezirksligist baut auf drei Nationalspieler

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Von: Andreas Daschner

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Die drei Nationalspieler der Wanderers (v.l.): Daniela Kolbeck, Mika Hupach und Ingrun Clement. © Andreas Daschner

Germerings Wanderers spielen derzeit (noch) in der untersten deutschen Eishockey-Spielklasse. Trotzdem stellt der Bezirksligist gleich drei Nationalspieler – und zwar im Nachwuchs. Das Besondere: Zwei Mädels stehen bei den Burschen ihren Mann.

Germering – Es ist der bislang größte Erfolg in der noch jungen Karriere von Daniela Kolbeck. Die 16-Jährige hat bei der U18-Weltmeisterschaft mit der Deutschen Nationalmannschaft den Aufstieg in die Top-Division geschafft. Da können Ingrun Clement (14) und Mika Hupach (15) zwar noch nicht mithalten. Aber auch die beiden haben den Sprung auf die internationale Ebene geschafft. Sie trugen bereits das Trikot mit dem Bundesadler auf U16-Ebene.

Kolbeck und Clement müssen dabei als Mädels ihren Mann bei den Buben stehen. Frauenmannschaften gibt es im Eishockey-Nachwuchs nicht – zu wenige Spielerinnen jagen dem Puck nach. Erst wenn sie dem Jugendalter entwachsen sind, dürfen die Frauen in einer eigenen Liga auf Punkt- und Torjagd gehen. Manche Torhüterinnen spielen aber auch im Seniorenbereich noch bei den Männern mit.

„Der Verband will eine Regel einführen, dass alle Frauen so lange bei den Männern spielen dürfen, wie sie eben mithalten können“, weiß Kolbeck. Obwohl sie erst 16 Jahre alt ist, läuft sie bereits für den ESC Planegg in der Frauen-Bundesliga auf. Bei den Wanderers ist sie im U20- und U17-Nachwuchs aktiv.

Ihre erste Berufung ins DEB-Team hat die Andechserin bereits 2015 bekommen. „Ich bin daheim auf- und abgesprungen“, sagt sie. „Das ist schon ein geiles Gefühl.“ Seit 2019 hat sie mit Clement und Hupach Verstärkung aus dem eigenen Verein bekommen. Die im Münchner Westen lebende Clement bekam die Berufung per WhatsApp. „Ich war sehr aufgeregt, ich hätte nie gedacht, dass ich es ins Nationalteam schaffe“, sagt sie 14-Jährige, die seitdem vier Länderspiele absolviert hat.

Auf seinen ersten Spieleinsatz wartet der ein Jahr ältere Hupach noch. Er stammt aus der Eishockey-Hochburg Düsseldorf, lebt aber seit fünf Jahren in Germering. Bislang hat der 15-Jährige ein Trainingscamp absolviert. Dabei traf er auf Spieler unter anderem ven den DEL-Clubs Eisbären Berlin, Straubing Tigers oder dem ERC Ingolstadt. Das ist auch der Grund, warum Wanderers-Nachwuchsleiter Stefan Henrici Hupachs Einladungsschreiben in besonderen Ehren hält: Schließlich wird darauf der Germeringer Bezirksligist in einem Atemzug mit Topvereinen genannt. Das findet auch Hupach „echt cool“.

Während er sich auf sein zweites Camp im Februar freut, erholt sich Kolbeck gerade von den WM-Strapazen. 15 Tage lang war sie in Füssen – „auf engstem Raum mit den anderen Spielern“, wie sie erzählt. Das Turnier sei sowohl körperlich wie auch psychisch sehr anstrengend gewesen. Der Aufstieg war das erklärte Ziel. „Spätestens nach dem Penalty-Sieg gegen Ungarn war es dann auch in den Köpfen drin, dass wir tatsächlich aufsteigen können.“ Für Clement ist ein großes Turnier dagegen noch ein Ziel. Und zwar ein durchaus erreichbares. Für die Jugend-Olympiade und das Vier-Nationen-Turnier stand sie bereits auf Abruf im Kader.

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