1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport
  4. Landkreis Fürstenfeldbruck

Handball Landesliga kompakt: Die verflixten zehn Minuten - Aussetzer kostet Eichenaus Frauen Punkte

Erstellt:

Von: Hans Kürzl

Kommentare

Sie mühte sich redlich: Mit fünf Treffern war Verena Zerbes (rotes Trikot) die erfolgreichste Eichenauerin. Doch auch sie konnte die Niederlage nicht abwenden.
Sie mühte sich redlich: Mit fünf Treffern war Verena Zerbes (rotes Trikot) die erfolgreichste Eichenauerin. Doch auch sie konnte die Niederlage nicht abwenden. © Peter Weber

Ernüchternde Wochenend-Bilanz: Eichenaus Männer und Frauen sowie der TuS Fürstenfeldbruck gehen leer aus. Gröbenzell trauert einer Führung hinterher.

Landkreis – Rabenschwarzes Wochenende für die vier Handball-Landesligisten aus dem Landkreis: Keiner aus dem Quartett konnte einen Sieg einfahren. Für die Reserve des HCD Gröbenzell reichte es aber immerhin zu einem einem Remis.

HCD Gröbenzell II muss sich mit nur einem Punkt zufrieden geben

Eichenauer SV - HSG Würm-Mitte II 20:23 – „Es sind immer diese zehn Minuten, die uns Punkte kosten“, lamentierte Janos Viola nach der Niederlage gegen die HSG Würm-Mitte II. Zu oft hätte sich seine Mannschaft in dieser Saison schon solche Durchhänger geleistet – so auch am Samstag im Derby. In der Partie gegen die zweite Garnitur der HSG Würm konnten auch die fünf Treffer von Verena Zerbes und die vier von Katharina Kolb die verpennten zehn Minuten nicht ausgleichen. Die rote Karte für Jessica Schweitzer nach knapp 50 Minuten passte ins Schlussbild.

Es war nach dem Spiel in Gundelfingen in der Vorwoche schon die zweite Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Deswegen sei die Niederlage gegen die HSG Würm schmerzhaft, so Trainer Viola. Doch er sagt auch: „Solange es sich lohnt, den Taschenrechner auszupacken, werden wir nicht aufgeben.“

Denn es gab auch viel Positives zu sehen für den ESV-Coach – vor allem in den ersten 45 Minuten. „Wir haben sehr viel richtig gemacht.“ Teilweise lag der ESV mit vier Toren in Führung. Dieses Polster verspielten die Eichenauerinnen, weil den Gästen nun viel mehr glückte, den Gastgeberinnen fast nichts mehr. Dafür unterliefen ihnen Leichtsinnsfehler und hastige Abschlüsse. Zwar gaben sich die ESV-Frauen nicht auf und rückten noch einmal heran. Doch für Zählbares reichte es nach dem Aussetzer nicht mehr. Diese muss man im Derby am Samstag in Gröbenzell abstellen. Genauso am 25. März zu Hause gegen Konkurrent Bayern München.

ASV Dachau - HCD Gröbenzell II 32:32 – Die Generalprobe für das Landesliga-Derby am kommenden Wochenende gegen die Frauen des Eichenauer SV ist dem HCD Gröbenzell II gehörig missglückt. Beim ASV Dachau gab die Reserve des Drittligisten eine deutliche Führung noch binnen weniger Minuten aus der Hand.

Der Start in die Partie verlief für beide Teams eher schleppend. Zwar schaffte es der HCD immer wieder, sich kleine Vorteile zu erspielen. Doch durch leichtsinnige Fehler der Gröbenzellerinnen kam Dachau immer wieder heran. Die logische Konsequenz: Mit 14:14 ging es in die Kabine.

Nach der Pause zogen die Gäste dann das Tempo an. Zwischen der 40. und 53. Minute gelang es dem HCD von 20:20 auf 32:26 davonzuziehen. Allen voran Kreisläuferin Chiara Maria Rito (acht Tore) stellte den ASV immer wieder vor Probleme. Die Vorentscheidung schien damit gefallen.

Doch dann brachen die Gröbenzellerinnen, die mit einem arg dezimierten Kader angereist waren, komplett zusammen. Ihnen gelang kein einziger Treffer mehr, den aufopferungsvoll kämpfenden Dachauerinnen dafür ganze sechs – der letzte nur zwei Sekunden vor Schluss zum 32:32-Endstand.

Nach Niederlage: Eichenaus Männern droht jetzt der Abstiegskampf

Eichenauer SV - HSG Dietmannsried 24:32 – Ungewissheit über die Zahl der Absteiger, die fünfte Niederlage am Stück und Konkurrenten, die punkten. Dieses Paket bringt den Eichenauer SV in eine Situation, die es so letztmals im Frühjahr 2017 gab. Die Abstiegszone in der Landesliga Süd rückt enger zusammen. Ab Platz sieben, den der ESV derzeit einnimmt, kann sich kein Team mehr sicher fühlen. Das Abrutschen in die nervöse Zone konnten auch Routinier Thomas Steinherr und Youngster Niklas Huber mit ihren jeweils sieben Toren nicht verhindern.

Dass die Gastgeber mit drei Feldspielern auf der Bank nur wenig Alternativen hatten, war zunächst nicht zu spüren. Konzentriert in der Abwehr, motiviert in der Offensive, befand sich der ESV mit dem Tabellendritten in der Anfangs-Viertelstunde bis zum 6:6 auf Augenhöhe. Mit der erstmaligen Führung der Gäste ging es aber dahin – erst allmählich mit einem von Claudio Riemschneider vergebenen Siebenmeter, dann immer schneller mit sechs Gegentoren in nur fünf Minuten.

Bei vier Lattentreffern im Verlauf der gesamten 60 Spielminuten war jedoch auch ein wenig Pech im Spiel. Das änderte letztendlich aber nichts daran, dass Dietmannsried eine Nummer zu groß blieb. Zwölf Treffer betrug der Rückstand teilweise. Immerhin: Ganz wehrlos wollte sich der ESV nicht ergeben, betrieb noch Ergebniskosmetik.

Mehr herausspringen muss am kommenden Samstag beim direkten Konkurrenten Landsberg und am 25. März zu Hause gegen den TSV Allach 09 II. Ansonsten droht der zweite Abstieg in Folge.

TSV Simbach - TuS Fürstenfeldbruck II 33:19 – Die Vorzeichen für die Fahrt zum Spitzenreiter TSV Simbach waren klar – zumal der TuS Fürstenfeldbruck II nur mit einem arg dezimiertem Kader anreiste: Der designierte Meister aus Simbach ging als haushoher Favorit in die Partie. Und dieser Rolle wurden die Gastgeber von Beginn an gerecht. Nach gut fünf Minuten lagen sie bereits mit 5:0 in Front. Den Bruckern gelang es nicht, ihre eigenen Chancen von außen und vom Kreis zu nutzen. Simbach dagegen war eiskalt und zog bis zur Pause auf 21:6 davon. Die Partie war damit eigentlich entschieden – spätestens dann, als sich auch noch zwei TuS-Spieler verletzten und nur noch sporadisch eingesetzt werden konnten.

Und trotzdem konnte Coach Philipp Ruhwandl mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Denn trotz der aussichtslosen Situation hätte sie eine tolle Moral bewiesen und sich bis zum Schlusspfiff gewehrt. Und so konnten die Fürstenfeldbrucker das Ergebnis zumindest noch halbwegs erträglich gestalten.

Die wichtigen Partien im Kampf um den Klassenerhalt stehen aber erst noch an. In den verbleibenden Begegnungen geht es nur noch gegen direkte Konkurrenten oder Teams aus dem Tabellen-Mittelfeld. (Hans Kürzl, Wolfgang Eichmann)

Auch interessant

Kommentare