Aus dem Luftschutzkeller an die Tischtennis-Platte: Bruckerinnen mühen sich zu Sieg über Offenburg

Den schwierigen Spagat zwischen Kriegsalltag in der Ukraine und 2. Bundesliga müssen zwei Tischtennis-Spielerinnen des TuS Fürstenfeldbruck meistern.
Fürstenfeldbruck – Gegen eine geschwächte DJK Offenburg ist den Tischtennis-Frauen des TuS Fürstenfeldbruck ein 6:3-Sieg gelungen. Die Aufsteiger-Truppe festigt damit den vierten Platz in der 2. Bundesliga. Dabei hat auch das TuS-Team mit Problemen zu kämpfen.
Die beiden Ukrainerinnen Iryna Motsyk und Olena Nalisnikovska traten zwischen den Spielen erneut die mühevolle Heimfahrt nach Lwiw und Kiew an, wo sie wegen der Kriegssituation keinen einzigen Schlag trainieren konnten. Zeitweise waren sie in Luftschutzkellern oder hatten „nur drei Stunden am Tag Strom“, wie Nalisnikovska berichtete.
Nach zähem Start steht‘s nur 2:2
Nach ihrer Rückkehr am Donnerstag konnten sie nur eine Trainingseinheit vor der Partie gegen Offenburg absolvieren. TuS-Trainer Ingo Hodum hatte daher Sorgenfalten auf der Stirn, als er „einen erheblichen Trainingsrückstand“ konstatierte. Den merkte man den beiden auch in ihrem Eröffnungsdoppel an, das sie nur mühevoll für sich entschieden. Doch weil Milena Burandt und Stefanie Felbermeier erneut gut harmonierten, ging es mit einer 2:0-Führung in die Einzel.
Hier fehlte den Gästen die amtierende belgische Meisterin Nathalie Marchetti, die derweil in den USA am Ball war. Und weil auch Jele Stoltz mit Grippe nicht antreten konnte, war der TuS plötzlich Favorit. Doch Hodums Sorgenfalten wurden größer, als Motsyk und Nalisnikovska ihre Spitzeneinzel verloren. So war bei einem 2:2-Pausenstand noch alles offen.
Felbermeier und Burandt holen wichtige Punkte
Dann aber entschied das zweite Paarkreuz die Partie für den TuS. Felbermeier drehte einen 0:2-Satzrückstand in ein 3:2 gegen Jana Kirner. Und die 18-jährige Burandt hatte mit Petra Heuberger wenig Mühe. Motsyk ließ dann im Spitzeneinzel der ungarischen Abwehrspielerin Edina keine Chance, doch Nalisnikovska verlor auch ihre zweite Partie. Den Schlusspunkt zum 6:3-Endstand setzte dann Burandt mit einem sicheren Sieg über Kirner.
Am kommenden Wochenende folgt zum Vorrundenschluss ein Doppelstart in Nordrhein-Westfalen. Am Samstag um 17.30 Uhr gibt es in Witten gegen den TSV Annen durchaus Hoffnung auf einen weiteren Punktgewinn, während am Sonntag um 14.30 Uhr beim Titelanwärter TTK Anröchte. Doch schon jetzt und damit viel früher als erhofft ist das Saisonziel Klassenerhalt so gut wie sicher. (Rudolf Lutzenberger)