Die Olympische Distanz kehrt zurück

Vor einem Jahr gab es beim Alpentriathlon Querelen, die Olympische Distanz musste kurzfristig abgesagt werden. Dieses Mal sind alle Beteiligten frühzeitig startklar.
Schliersee – Zu einem Triathlon gehört die Olympische Distanz, ohne Wenn und Aber. Dass die vor einem Jahr beim Sixtus Alpentriathlon kurzfristig abgesagt werden musste, sorgte für Unmut. In diesem Jahr wird das nicht passieren. „Wir haben die Gespräche mit allen Beteiligten früher geführt und rechtzeitig eine gute Lösung gefunden“, sagt Streckenchef Moritz Lange. Athleten und Zuschauer dürfen sich am Sonntag, 25. Juni, also auf die gewohnten Distanzen freuen.
Eine Änderung gibt es trotzdem: Die Radstrecke führt nicht wie sonst durchs Leitzachtal, sondern in Richtung Bayrischzell und nach einer Wende wieder zurück. Der steile Anstieg hinauf zum Spitzingsattel, der dem Alpentriathlon traditionell eine ganz besondere Note verleiht, wird aber bleiben.
„Die Verkehrssperren sind durch die veränderte Radstrecke transparenter für die Verkehrsteilnehmer. Der Konflikt hält sich in Grenzen“, sagt Schliersees Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer. Sportliche Großveranstaltungen sind für die Region eine Herausforderung. Einerseits will sich Schliersee mit seinen landschaftlichen Vorzügen präsentieren. „Sport ist eine der Facetten, die die Destination Schliersee/Spitzing bei Gästen ganz oben platziert“, erklärt Christian Huschka die Sicht der Hotellerie. Huschka ist General Manager des Karma Bavaria, Partnerhotel des Alpentriathlons. Genau diese Facetten und Vorzüge, die er so schätzt, wollen Gäste aber auch nutzen – vor allem am Wochenende. Straßensperrungen können da schnell für Unmut sorgen.
Franz Schnitzenbaumer begrüßt daher auch, dass der Alpentriathlon wieder an einem Sonntag stattfindet: „Der Samstag ist der klassische An- und Abreisetag. Dazu gibt es an diesem Tag standesamtliche und kirchliche Trauungen.“ Potenzielle Konflikte könne man mit einer Ausrichtung am Sonntag einfacher umgehen.
Es wird deutlich: Im Vorfeld des Alpentriathlons waren einige Gespräche nötig, um die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Doch nun sind alle Beteiligten startklar. Der Triathlon wird auch wieder Teil des Bundesligakalenders sein. „150 Athletinnen und Athleten aus der Bundesliga haben sich schon angemeldet, dazu kommen 450 Anmeldungen bei den Altersklassen“, sagt Streckenchef Lange. Zwei Drittel der Anmeldungen seinen aus Oberbayern eingegangen. „Auch für unsere heimischen Sportler ist die Veranstaltung ja wichtig. Wir haben eine große Triathlon-Gemeinde im Landkreis“, sagt Franz Schnitzenbaumer.
Egal ob Bundesliga-Triathlet, ambitionierter Hobby-Sportler oder Anfänger – unter den bisher Angemeldeten sind 100, die ihren ersten Triathlon bestreiten – eine Prüfung müssen alle bestehen: den Spitzingsattel. Der steile Anstieg am Ende der Radstrecke ist die ganz besondere Herausforderung des Alpentriathlons. „Der Spitzingsattel verändert die Renndynamik“, erklärt Streckenchef Moritz Lange. „Normalerweise gibt es beim Radfahren Gruppen, die zusammen ankommen und zum Laufen wechseln. Beim Alpentriathlon fahren die Athleten den Spitzing verstreut hinauf. Oft fällt dort die Entscheidung.“
Für Lange bleibt der Spitzingsattel auch der beste Ort, um als Zuschauer den Alpentriathlon zu verfolgen: „Wer hochfährt, bevor die Athleten unterwegs sind, kann anschließend gleich runter zum Spitzingsee und sich die Laufstrecke anschauen.“ Schliersees Bürgermeister hat allerdings einen anderen Lieblingsplatz. „Sich den ganzen Trubel am Start anzuschauen, die Stimmung dort, dazu den Wechsel aufs Radfahren – das ist schon auch spektakulär“, sagt Franz Schnitzenbaumer. Ihm ist anzumerken, dass er sich auf den Alpentriathlon freut. Nach den Querelen vor einem Jahr war ihm klar: „Wenn wir den Alpentriathlon nicht wieder auf die Beine gebracht hätten, wäre er gestorben.“ Und das will bei der Traditionsveranstaltung, die bereits zum 34. Mal stattfindet, natürlich keiner.
Weitere Infos zum Alpentriathlon und zur Anmeldung gibt es auf www.alpentriathlon-schliersee.com.