Cheyenne Loch will in Bansko weiter an der Routine arbeiten

Bei den beiden Weltcup-Parallel-Slaloms in Bansko will Cheyenne Loch weiter an ihrer Routine arbeiten.
Schliersee – Rund 1450 Autokilometer sind es von Schliersee in den bulgarischen Wintersportort Bansko. Doch große Unterschiede gibt es bei den Schneeverhältnissen zwischen den bayerischen Voralpen und dem Fuß des Pirin-Gebirges aktuell nicht. „Es ist extrem wenig Schnee hier – und der Schnee, der da ist, ist ziemlich weich und nass, weil es auch ziemlich warm ist“, berichtet Raceboarderin Cheyenne Loch nach dem ersten Training. Entsprechend hätten sich die Trainingsfahrten eher wie ein Banked Slalom, also ein Slalom mit Steilkurven, angefühlt.
Dass das Wetter beim dritten Weltcup des jungen Jahres eine Rolle spielen würde, wusste die Schlierseerin schon vor der Anreise. Statt einem Parallel-Riesenslalom und einem Parallel-Slalom finden zwei Parallel-Slaloms statt. Ein Riesenslalom sei aufgrund des Schneemangels nicht umsetzbar, erklärt sie. Immerhin: „Soweit man es von außen beurteilen kann, sieht der Rennhang ganz gut aus“, sagt Loch nach einer ersten Besichtigung von unten. Doch die 28-Jährige traut den Verhältnissen noch nicht ganz. Regen ist angesagt. Vielleicht wird der ja noch zu Schnee.
An Bansko hat die Raceboarderin vom SC Schliersee gute Erinnerungen. Zweimal startete sie schon in Bulgarien, 2017 wurde sie sogar Vierte. „Es waren beide Male Comeback-Saisons nach Verletzungen. Für das war ich damals ganz zufrieden mit den Ergebnissen“, sagt sie zu den weiteren Plätzen 17 (2017) sowie 15 und 29 (2018). Womit sich eine Parallele zum dritten Start in Bansko findet. Auch der Weltcup-Winter 2022/23 ist bekanntlich eine Comeback-Saison für Cheyenne Loch. „Dieses Mal ist es ein bisschen anders. Ich hatte meine Karriere ja komplett beendet“, sagt die Schlierseerin.
Deshalb sieht sie sich noch immer ein wenig in der Eingewöhnungsphase und will Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke finden. Ihr erstes Ziel für dieses Wochenende ist, zweimal in die Top-16 zu fahren, sprich die Qualifikation zu überstehen. „Das würde mich zufriedenstellen“, meint Loch.
Dass Bansko der vorletzte Weltcup-Ort vor den Weltmeisterschaften im georgischen Bakuriani ist, weiß Loch zwar. Doch in ihrem Kopf ist die WM „noch ziemlich weit weg“. Schließlich stehen zuvor noch jeweils zwei Rennen in Bansko und Blue Moutain (Kanada) auf dem Programm. „Ich schaue, dass ich mich auf das Jetzt konzentriere und meine Routine wiederfinde“, denkt Loch von Wettkampf zu Wettkampf. „Dann werde ich schon das WM-Feeling bekommen.“ Schließlich hat sie die WM-Norm seit dem fünften Platz in Cortina d’Ampezzo erfüllt.