EYOF: Eine tolle und erfolgreiche Erfahrung für drei Landkreissportlerinnen

Drei junge Landkreissportlerinnen schwärmen von European Youth Olympic Festival in Italien.
Neuhaus/Irschenberg – Es war ein großes Ereignis für den Nachwuchssport, als zehn Tage lang mehr als 1300 14- bis 18-Jährige Athletinnen und Athleten aus 47 Nationen beim Friuli Venezia Giulia Winter European Youth Olympic Festival (EYOF) antraten, um in 14 Disziplinen ihre Besten zu ermitteln. Mit dabei drei Oberlandlerinnen. Dabei holte Alexandra Tomasova mit Silber im Eishockey sogar eine Medaille in den Landkreis. Skifahrerin Christina Leitner fuhr zweimal unter die Top Ten, während Pechvogel Viktoria del Toso frühzeitig krank abreisen musste.
„Es war auf jeden Fall ein sehr schönes Erlebnis“, erzählt die 15-Jährige Tomasova und schiebt leise nach: „Man muss schon stolz sein.“ Schon mehrmals war die Stürmerin der Miesbacher U17 mit slowakischen Wurzeln für Nachwuchsteams der Slowakei nominiert. Mehrere Trainingslager und drei Turniere der U16-Frauen absolvierte sie bereits im Nationaltrikot, ehe sie zum EYOF berufen wurde, das für die Slowakinnen mit einer Woche gemeinsamer Vorbereitung in Bratislava begann, wo sich die Mädchen vor allem taktisch auf die bevorstehenden Spiele vorbereiteten.

Zum Auftakt ging es gegen die Schweiz. „Im ersten Drittel haben wir geführt, dann sind wir durchgefallen“ resümiert die Schülerin aus Irschenberg, die mit acht Jahren bei den Aiblinger Aibdogs mit dem Eishockeyspielen begann und vor zwei Jahren und zum TEV Miesbach wechselte. Nach dem 3:4 gegen die Eidgenössinnen brachte das 5:4 gegen Österreich die Slowakinnen schon in eine so gute Ausgangsposition, dass sie bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Finnland fürs Finale qualifiziert waren. Es sollte sich zum schwersten Spiel entwickeln, doch mit großer Disziplin und guter Zusammenarbeit aller Spielerinnen glückte Tomasova und Co. ein 4:2 auf dem Weg ins Finale, das Tschechien recht klar mit 4:1 gewann. Lob von der Trainerin gab es dennoch und bei der Abschlussfeier in der Eisarena Udine strahlten die Mädchen längst mit den Medaillen um die Wette.
Bei der Eröffnungszeremonie konnte auch Viktoria del Toso noch mit dabei sein. Und auch beim Auftakt der Deutschen gegen Italien. Doch während sie mit ihrer Leistung zufrieden war, weil sie besser zurecht kam, als bei ihrem Länderspiel-Auftakt gegen Ungarn, begann der Hals schon zu kratzen. Am Ende fuhren die Eltern del Toso nicht, wie geplant, zum Zuschauen nach Spittal, sondern um ihre Tochter nach Hause zu holen. Der blieb nichts anderes übrig, als auf der Couch daheim die Spiele am Fernseher zu verfolgen.
Leitner fährt zweimal unter die besten Zehn

Christina Leitner hingegen konnten die Jugendspiele richtig auskosten. „Es war ein mords Erlebnis“ sagen sie im Rückblick. Angefangen bei der Eröffnungsfeier, die unter so stürmischem und kaltem Wetter stattfand, dass die Organisatoren schon beim Entzünden der Flamme improvisieren mussten, weil die Fackel auf den letzten Metern ausgeblasen wurde. Während ihre Teamkameradinnen noch bei den Junioren-Weltmeisterschaften am Arlberg waren, konnte Leitner mit den Burschen schon dabei sein. Allein mit Polizeieskorte zur Eröffnung anzureisen, war eine besondere Erfahrung.
Sportlicher Auftakt für die Neuhauserin vom SC Schliersee war der Slalom. Schwer zu fahren auf sehr weicher Piste mit viel Neuschnee. Schon mit ihrer Startnummer 15 war es schwer, eine gute Zeit zu erzielen und Rang 13 für sie eine Enttäuschung. Doch im zweiten Durchgang bewies die 17-Jährige, was sie kann, fuhr Laufbestzeit und verbesserte sich auf Platz fünf. Und das in einem Umfeld, das mit Großleinwand im Zielraum und Liveübertragung aufgezogen war wie ein Weltcup. Drei Tore vor Schluss schied sie in einem extrem langen Riesenslalom mit einer Bestzeit von 1:27 Minuten im abschließenden Steilhang aus. Umso größer war die Freude bei Leitner und dem großen deutschen Fanclub am Hang, als sie im Super-G auf Platz acht raste. Und das, obwohl sie noch keine Speed-Erfahrung hat. Die kann sie beim bevorstehenden Speed-Wochenende in Garmisch ausbauen.
Die Olympische Flagge nahm in Udine bereits die Delegation aus Bakurani (Georgien) entgegen, wo in zwei Jahren das nächste EYOF stattfinden wird. sie