Cheyenne Loch beweist in Cortina ihre Klasse

Cheyenne Loch beweist in Cortina, dass sie das Potenzial zur Spitze hat und knackt im dritten Rennen nach ihrem Comeback die WM-Norm.
Schliersee – Die Tage in Italien waren für Cheyenne Loch ein Wechselbad der Gefühle. Zwei Rennen, zwei Parallelriesenslaloms, zwei so unterschiedliche Resultate. Beim ersten in Carezza schaffte es Loch nur auf den 21. Platz. Wieder kein gutes Ergebnis, wieder konnte sie nach der Qualifikation beim Finale der besten 16 nur zusehen. Dann aber: Cortina d’Ampezzo – einer der Lieblingsweltcups der 28-Jährigen. Und hier meldet sie sich mit einem fünften Platz eindrücklich zurück.
Nach Carezza war die Enttäuschung noch groß. Das zweite Rennen der Saison und wieder nur die 21. Zeit in der Qualifikation. Dabei war der erste Lauf der 28-Jährigen noch recht passabel. Im zweiten unterlief ihr aber ein großer Schnitzer, sodass die Chance aufs Weiterkommen verblasste. Umso besser lief dafür die Qualifikation in Cortina: Zwei starke Läufe, beim zweiten sogar Bestzeit, und Loch zog als Drittplatzierte in die Finals ein. „Es war sehr wichtig für mich, zu sehen, dass ich mithalten kann“, betont Loch.
Im Achtelfinale lieferte sie erneut eine tadellose Leistung ab und schaffte mich großem Vorsprung den Einzug ins Viertelfinale. Gegen ihre Teamkollegin Ramona Hofmeister unterlief ihr dann der erste kleine Fehler an diesem Tag. Mit knappem Rückstand musste sich Loch geschlagen geben. Aufgrund der guten Qualifikation reihte sie sich unter den im Viertelfinale ausgeschiedenen Läuferinnen aber am besten ein und wurde Fünfte. Hofmeister schaffte es bis ins Finale und sicherte mit dem zweiten Platz das erste Podium für die deutschen Raceboarderinnen. „Die Ergebnisse aus den ersten beiden Rennen waren für uns alle nicht befriedigend“, meint Loch. Deshalb war die Erleichterung in Cortina umso größer. „Wir konnten zeigen, dass wir da sind“, sagt die 28-Jährige.
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Loch hat WM-Norm in der Tasche
Das gilt insbesondere für sie selbst, die Schritt für Schritt besser wird und ihre Routine wiederfindet. „Die guten Laufzeiten waren sehr wichtig für mein Selbstvertrauen“, erzählt die Neuhauserin. „Jetzt gehe ich mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause.“ Neben dem guten Gefühl hat Loch bei der Abreise aus Italien aber auch noch etwas anderes im Gepäck – nämlich die erreichte WM-Norm. „Das ist mir erst auf der Heimfahrt bewusst geworden“, erzählt sie. „Aber es ist schon super, dass ich diese bereits jetzt geknackt habe. Damit ist der Druck in den nächsten Rennen etwas weniger.“
Nach der Weihnachtspause und dem Jahreswechsel sind Cheyenne Loch und die Raceboarderinnen am 10./11. Januar 2023 in Bad Gastein in Österreich gefordert. Dort warten ein Parallelslalom sowie ein Teambewerb auf die Snowboardasse. seh