- vonChristian Ambergschließen
28:32 - HT München gibt gegen TG Landshut möglichen Sieg aus der Hand.
– Das Warten auf den dritten Saisonsieg geht weiter. Die Handballer von HT München kassierten auch im Heimspiel gegen den Tabellen-Vierten TG Landshut eine Niederlage und warten nun schon seit sechs Spielen auf einen doppelten Punktgewinn. Beim 28:32 (14:15) am Samstag in der Hachinga-Halle zeigten die HT-Männer trotz Rückstand wieder tolle Moral, gaben einen möglichen Erfolg aber in der Schlussphase aus der Hand.
Nach ausgeglichener erster Halbzeit, in der die Gastgeber zwischenzeitlich vier Tore zurücklagen, diesen Rückstand aber wieder aufholten, wendete sich im zweiten Durchgang das Blatt. Aus einem 15:18-Rückstand kurz nach Wiederanpfiff machten die HTler eine 24:22-Führung (45.). Bis zur 55. Minute blieb die Partie spannend, dann zog Landshut aber doch wieder vorbei und brachte am Ende sogar einen Vier-Tore-Vorsprung über die Ziellinie.
„Das Spiel ist leider in die falsche Richtung gekippt“, sagte HT-Trainer Thomas Schibschid, der seinem Team in Sachen Einstellung keinen Vorwurf machen konnte: „Da ist der Mannschaft nichts vorzuwerfen, sie hat gekämpft bis zum Schluss, und das hat das Publikum auch honoriert. Aber das ist auch das Minimum, was ich erwarte.“ Schibschids Kritikpunkte waren andere: „Wenn man 32 Gegentore bekommt, ist schon mal klar, wo das Problem liegt. Es ist uns nicht gelungen, die Abwehr so einzustellen, dass Landshut weniger Tore macht.“ Geschuldet war das am Wochenende auch einer ziemlich dünnen Personaldecke – was der Coach aber nicht als Ausrede nutzen wollte: „Die Personalsituation hat uns in der Abwehr das Leben schon etwas schwerer gemacht, aber solche Probleme haben andere Mannschaften auch.“
Punkt zwei, den Schibschid notieren musste: Die mittlerweile sechs Niederlagen, drei davon bekanntlich höchst deprimierend in den letzten Sekunden zu Stande gekommen, zeigen doch Wirkung. „Das Selbstvertrauen hat einen Knacks“, hat der Trainer festgestellt, „der Mannschaft fehlt ein Erfolgserlebnis.“
Das nun kommen muss, denn die beiden nächsten Gegner sind die Tabellennachbarn Friedberg und Heidingsfeld. Für die Woche vor dem zweiten Heimspiel in Folge fordert Schibschid nun mehr Einsatz im Training – und formuliert damit einen weiteren Kritikpunkt: „Im Training habe ich nicht das absolute Brennen gesehen, wir können mit mehr Einsatz trainieren. Wenn wir auf dem Niveau trainieren, wie wir es am Samstag im Spiel gezeigt haben, wird ein Sieg die logische Folge sein.“ CHRISTIAN AMBERG
HT München: S. Allmendinger/Kussmaul – Wastl, Behm, Elmer (10), Schäfer, Abel, Hermann (5/1), Dauhrer (2), Heinle (8/5), Schmidt, Kropp (3).