HT München: Mit viel Tempo in die Meisterrunde

HANDBALL-BAYERNLIGA HT München nimmt gelassen die 3. Liga ins Visier.
Unterhaching/Taufkirchen – Von den Bossen gibt es keinen Druck. Übereinstimmend hatten die Handball-Abteilungsleiter Moritz Retzer vom SV-DJK Taufkirchen und Wilhelm Becker vom TSV Unterhaching im großen Merkur-Interview zum Jahreswechsel erklärt, dass der Aufstieg der Bayernliga-Männer ihres Kooperationsprojekts HT München in die 3. Liga nicht zwingend erwartet werde. Und das trotz einer überragenden Vorrunde, die die Mannschaft von Trainer Johannes „Danger“ Borschel in der Süd-Staffel überlegen auf Platz eins abschloss – mit 13 Siegen bei nur einer Niederlage. Das Team sei ohnehin heiß genug, merkte das Führungsduo noch an. Und das kann der Coach vor dem Start in die Aufstiegsrunde, die am Samstag (19 Uhr, Hachinga Halle) mit dem Heimspiel gegen die SG DJK Rimpar II beginnt, nur bestätigen. „Seit Ende Dezember läuft die Vorbereitung, am vergangenen Wochenende hatten wir ein kleines Trainingslager in Ottobeuren. Da haben wir in der Mannschaft die Ziele besprochen und es kam als Nenner heraus, dass wir schon vorne angreifen wollen“, sagt Borschel, der die Aufgabe aber ebenfalls nicht verkrampft sieht: „Wir wollen die Sache mit viel Arbeit und viel Spaß angehen.“
Borschel erinnert daran, dass seine Handballer in der vergangenen Saison bis zuletzt um den Klassenerhalt bangten: „Wir wissen schon, wo wir herkommen und dass das nicht alles selbstverständlich ist.“ So rasant die Entwicklung des weitgehend unveränderten Teams in der laufenden Spielzeit auch war: In der zweiten Saisonphase, die mit den jeweils vier besten Mannschaften der Süd- und Nordstaffel im Gruppenmodus ausgetragen wird, und in der es wieder bei null losgeht, werde man wesentlich stärker gefordert sein. „Die Play Offs werden schon schwierig. Die Nord-Liga ist an der Spitze ausgeglichener, ob besser, weiß ich nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen Mannschaften vorher die Flinte ins Korn werfen“, geht Borschel davon aus, dass alle Konkurrenten den Aufstieg ins Visier nehmen.
Er sieht seine Truppe aber bestens gerüstet, zum einen, weil er mit Korbinian Lex einen gestandenen Neuzugang zur Verfügung hat (siehe Ksten-Text), aber auch, weil er mit der schrittweisen Rückkehr seiner länger fehlenden Rückraumstützen rechnen kann: „Tobias Fehrenbach ist wieder voll dabei. Bei Tobias Meyer dauert es noch zwei, drei Wochen, Julian Benecke hat noch Knieprobleme, da wird sich kurzfristig entscheiden, ob er am Samstag schon spielen kann. Wir werden aber nichts riskieren. Für unsere Art zu spielen, sollte man zu hundert Prozent fit sein.“
Denn das HT-Team will seine Fans weiterhin mit der bislang erfolgreichen intensiven Gangart begeistern: „Das Tempospiel ist unsere Haupt-DNA und die wird uns niemand nehmen können, außerdem wollen wir weiter mit einer aggressiven Abwehr spielen. Das ist die halbe Miete“, sagt Borschel. „Mit maximalem Ensatz und Willen wollen wir das Maximale herausholen.“
Der Nord-Vierte aus Rimpar ist als Reserve eines Zweitligisten gleich mal ein besonderer Prüfstein. Den die Handballer aus dem Hachinger Tal aber selbstbewusst aus dem Weg räumen wollen, so Borschel: „Wegen der WM hat jetzt die 2. Liga zwar Pause, aber wenn sie da ein, zwei Spieler rüberziehen, wird uns auch nicht angst und bang.“