Zwischenrunde startet mit Derby

Volleyball-Bundesliga: Herrschinger empfangen Hachinger Löwen im Audi Dome
Unterhaching – Ein stimmungsvolles Volleyball-Derby scheint garantiert, wenn die WWK Volleys Herrsching und der TSV Haching München zum Start der Bundesliga-Zwischenrunde heute (20 Uhr) im Audi Dome aufeinandertreffen. Schon Anfang Januar, zum Duell im Grunddurchgang, hatten nach Herrschinger Angaben fast 2000 Zuschauer den Weg an die Siegenburger Straße gefunden. Diesmal könnte der Rekord noch einmal überboten werden, denn die Vorzeichen stehen auf Hochspannung.
Zum einen zeigt sich das Team vom Ammersee seither nämlich äußerst schwankend: Unmittelbar nach dem Haching-Spiel siegten die Herrschinger zwar in Friedrichshafen durchaus sensationell mit 3:1, später nahmen sie auch ihre Pflichtaufgabe bei den Netzhoppers KW-Bestensee mit dem selben Resultat seriös wahr. Doch in den beiden Januar-Heimspielen gegen direkte Konkurrenten um den vierten Platz unterlagen sie Lüneburg und Giesen jeweils mit 0:3. Gerade die Pleite gegen Giesen am vergangenen Wochenende schmerzte, auch wenn aufgrund Dürens 3:2-Sieg in Lüneburg Rang vier selbst bei einem klaren Sieg für das Team um die Ex-Hachinger Ferdinand Tille, Leonard Graven, Jonas Sagstetter und Trainer Thomas Ranner nicht mehr erreichbar gewesen wäre. „Wir sind sehr unzufrieden mit unserem Spiel gegen Giesen und wollen eine Reaktion auf dem Platz zeigen“, verspricht Kapitän Djordje Ilic. Die fordert WWK-Manager Max Hauser auch deutlich ein: „Wir brauchen unbedingt drei Punkte.“
Die Hachinger können die Partie wesentlich entspannter angehen. Nach den jüngsten Siegen, dem 3:0 über den VCO Berlin und dem 3:2 gegen die Netzhoppers KW-Bestensee gehen sie mit ganz breiter Brust ins Derby. Vor allem der knappe Erfolg gegen die Brandenburger könnte den Löwen Flügel verleihen. Endlich haben sie bewiesen, dass sie auch einen etablierten Kontrahenten schlagen können. Das sei ein großes Ziel gewesen, verrät Trainer Bogdan Tanase: „Wir haben uns auf dieses Spiel im Grunde seit dem Hinspiel bei den Netzhoppers vorbereitet.“ Da hatte der TSV noch 2:3 verloren. In den meisten Partien der Rückrunde waren dann zumindest phasenweise deutliche Fortschritte zu erkennen, so auch vor genau einem Monat im Audi Dome beim 1:3 gegen Herrsching. „Schon dieses Spiel hat gezeigt, dass wir mithalten können“, sagt Kapitän Philipp Schumann, der aber auch weiß, dass sein Team heute nur eine Chance hat, wenn es einen Einbruch wie im dritten und vierten Satz des Netzhoppers-Spiels vermeidet. Nach den starken ersten beiden Durchgängen machte sich da plötzlich Nervosität breit. „Das passiert sogar auch mal guten Mannschaften“, weiß Routinier Schumann, dass einem der Kopf schon mal einen Streich spielen kann. Diesmal sei die Ausgangslage eine völlig andere, mit weit weniger Druck: „Da passieren uns hoffentlich nicht so viele blöde Fehler.“
Ambitioniert und doch unbeschwert das Derby vor großer Kulisse genießen, heißt also die Devise. „Im Audi Dome ist es schwer, Herrsching ist eine gute Mannschaft. Aber wir versuchen, unser bestes Volleyball zu spielen“, sagt Tanase. Und Schumann ergänzt: „Dann schauen wir mal, was da rauskommt.“