- vonPhillip Pleschschließen
Mit hohen Erwartungen startete Marcel Schrötter beim letzten Rennen der Moto2-Saison in Valencia. Am Ende war er bitter enttäuscht.
– Das letzte Saisonrennen passte ins Bild der zweiten Saisonhälfte von Marcel Schrötter in der Moto2. Der Vilgertshofener kämpfte, gab alles und stand am Ende doch mit leeren Händen da. Von Platz 16 aus war er ins Saisonfinale auf dem Rundkurs in Valencia gegangen. Auf Platz 16 kam er ins Ziel. Dabei sah es zwischenzeitlich deutlich besser aus. Am Ende verspielte Schrötter sogar den Sieg in der Teamwertung für sein Dynavolt-Intact-Team.
„Ich bin mega enttäuscht und es tut mir schrecklich leid für mein Team“, sagte der Rennfahrer nach dem letzten Grand Prix des Jahres. Aufgrund von Verzögerungen beim Moto3-Rennen, das vor der Moto2 ausgetragen worden war, wurde die Renndistanz auf 16 Runden verkürzt und der Start erfolgte eine halbe Stunde später als geplant.
Schrötter arbeitet sich Platz für Platz nach vorne
Nach der ersten Runde hatte Schrötter schon zwei Plätze gut gemacht. Zu Beginn des zweiten Umlaufs schob er sich auf Platz 13 nach vorne. Dort endete seine Aufholjagd erst einmal. Erst hing er hinter Sam Lowes fest, dann hinter Enea Bastianini, der von Lowes überholt worden war. Als noch acht Runden zu absolvieren waren, gelang Schrötter mit einem Überholmanöver der Sprung auf Platz zwölf. Der Abstand auf den Elften war da allerdings schon beträchtlich.
An der Spitze tobte derweil der Kampf zwischen Schrötters Teamkollege Thomas Lüthi (Schweiz) und dem Südafrikaner Brad Binder um den Vize-WM-Titel. Der neue Weltmeister stand bereits vor dem Rennen fest. Der Spanier Alex Marquez, der kommendes Jahr in der MotoGP antreten wird, stürzte nach 13 Runden und kam erst als 30. ins Ziel. Im Kampf um den Tagessieg hatte letztendlich Binder das bessere Ende für sich und holte seinen dritten Sieg in Folge. Lüthi holte als Zweiter immerhin noch 20 Punkte.
Schrötter vergibt Sieg in der Teamwertung
Schrötter führte nach dem Sturz von Marquez nun als Elfter eine Gruppe von fünf Fahrern an. Zwei Runden vor Schluss setzte der hinter ihm fahrende Mattia Pasini zum Überholmanöver an. „Das war wirklich hart an der Grenze“, sagte Schrötter. „Er ist in dieser Kurve ziemlich spät innen reingestochen und musste aufmachen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls aufzumachen.“ Schrötter musste eine weite Linie fahren und weitere vier Fahrer passieren lassen. Plötzlich lag er wieder auf Platz 16 und seine fünf Punkte, die er für Platz elf bekommen hätte, waren dahin.
Genau fünf Punkte fehlten dem Memminger Team (387 Punkte) am Ende in der Teamwertung zum Titelgewinn. Der ging somit an das Team „Flexbox HP 40“ (391). In der Einzelwertung wurde Schrötter (137) Achter. „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder angreifen können, und ich über die gesamte Saison konstant bessere Leistungen bringen werde.“
Zurückgeworfen wurde Marcel Schrötter durch eine Verletzung nach einem Sturz mitte der Saison. Erfolgreich verlief für Schrötter der dagegen das Heimrennen am Sachsenring.