Maximilian Ulbrich wieder nah dran am absoluten Optimum

Nervenstarke Dießener schaffen den Klassenerhalt in der Luftgewehr-Bundesliga. Dabei zeigt Maximilian Ulbrich einmal mehr starke Leistungen.
Dießen/Wilzhofen – Die Feier fiel recht kurz aus. Da die Luftgewehrschützen der FSG Dießen in nüchternem Zustand die Heimfahrt aus Bad Dürrheim antreten wollten, fiel die große Sause aus. „Schöner wäre es am Samstag gewesen“, bedauerte Maximilian Ulbrich, dass seine Mannschaft den Klassenerhalt in der Bundesliga Süd erst auf den letzten Drücker klargemacht hatte.
Die Nummer eins der FSG hätte gern schon vorzeitig ein Fläschchen aufgemacht. Aber erst nach dem 3:2-Sieg über den SV Pfeil Vöhringen am letzten Wettkampftag stand unwiderruflich fest, dass die Dießener in ihre dritte Saison in der deutschen Eliteliga gehen werden.
FSG Dießen erreicht Klassenerhalt in Bundesliga
Das zweite Jahr der FSG im Oberhaus hinterließ bei Ulbrich gemischte Gefühle. Die Dießener erreichten mit Rang neun ihren anvisierten Platz im Mittelfeld der Tabelle. Allerdings war die Bilanz von 8:14 Punkten, die es am Ende werden sollten, nicht dazu angetan, die letzten Zweifel am Klassenerhalt frühzeitig zu beseitigen. Die Sorge, durch eine Verkettung unglücklicher Umstände doch noch in die Relegation zu rutschen, war latent zu spüren. „Wir waren nie safe“, räumte Ulbrich ein.
So geriet das letzte Wochenende in der Bundesliga zu einem Spiegelbild der abgelaufenen Runde. Die FSG trumpfte groß auf, doch es fehlte die mannschaftliche Geschlossenheit, um bereits im ersten Vergleich mit Eichenlaub Saltendorf die eigenen Nerven zu beruhigen. „Wir hätten zu Unrecht gewonnen, weil wir hinten zu schlecht besetzt waren“, gab Ulbrich zu, dass die 2:3-Niederlage gegen die ebenfalls noch von der Relegation bedrohten Saltendorfer verdient war. Stephan Sanktjohanser hatte mit 390 Ringen auf Position drei gegen Andreas Preis (398) nichts zu melden. Auch Silvia Rachl (389) bekam von Helmut Kächele (396) eine deutliche Abfuhr erteilt. Am besten verkaufte sich noch Nele Grimm. Aber auch ihre 391 Ringe waren zu wenig, um Victoria Müller (393) den entscheidenden Punkt abzuknöpfen.
Maximilian Ulbrich glänzt an Position eins
Auf den vorderen Positionen dominierten die Feuerschützen die Auseinandersetzung. Selbst die 397 Ringe von Nikolaus Blamauer waren zu wenig, um Maximilian Ulbrich das Wasser zu reichen. Der 22-Jährige aus Wilzhofen hatte schon vor dem Wettkampf gespürt, „dass da was drin ist“. Am Ende lag sogar das Optimum von 400 Zählern im Bereich des Möglichen. Doch sein 37. Schuss verpasste nur um Haaresbreite das Ziel. Statt dem erwünschten Zehner erschien eine 9,9 auf der Anzeigetafel. „Einen Neuner darf man schon mal schießen“, kommentierte Ulbrich seine 399 Ringe, mit denen er nahtlos an die Form anknüpfte, die ihn vor Weihnachten ausgezeichnet hat. Auch Shreya Agrawal bestätigte ihre Leistungen vom Saisonauftakt. Die Inderin erwies sich als die erhoffte Verstärkung auf der Ausländerposition. Ihre 396 Ringe waren für Julia Moser (393) nicht zu schlagen. Weil auch die vom Abstieg bedrohte SSVG Brigachtal ihr Kräftemessen mit dem SV Petersaurach mit 2:3 verlor, änderte sich vor dem finalen Schießen nichts an der Ausgangslage für die FSG.
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Dießen bekam es nun jedoch mit dem Tabellenzweiten SV Pfeil Vöhringen zu tun. „Es war fast unmöglich, dass wir nach hinten rutschen“, berichtete Ulbrich. Er war sich sicher, dass sich sein Team aller Abstiegssorgen entledigen würde. Es fragte sich nur, wie. Zumal Brigachtal gegen Coburg ein weiteres dickes Brett zu bohren bekam und prompt mit 0:5 verlor. Die Aufgabe, die Ulbrich an Nummer eins lösen musste, hatte es trotzdem in sich. Hannah Steffen beendete mit 397 Ringen ihr Programm, als der amtierende deutsche Meister im Einzel gerade bei seinem 25. Schuss angekommen war. Und weil dieser prompt leicht daneben ging, wurde es noch einmal richtig spannend. Allerdings ließ sich Ulbrich nicht unter Druck setzten und beendete seine letzte Serie ebenso perfekt wie die beiden ersten mit einer 100. „Das war gar nicht so schlecht“, war er mit seiner Leistung und seinen abermals 399 Ringen zufrieden.
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Weil auch Agrawal bei ihrem zweiten Auftritt dasselbe Resultat wie bei ihrem ersten ablieferte (396), setzte sie sich knapp gegen Antonia Back (394) durch. Auf den beiden folgenden Plätzen hielten Stephan Sanktjohanser (392) und Silvia Rachl (390) ihre Begegnungen lange offen, aber sie mussten sich dann doch Anita Mangold (393) und Alisa Zirfaß (392) beugen. Dass am Ende doch ein verdienter Sieg heraussprang, war Nele Grimm (396) zu verdanken, die Florian Krumm (392) an Position fünf souverän beherrschte. „Es hat mich sehr für sie gefreut“, gratulierte Ulbrich der Jüngsten im Team. Ein schöneres Ende hätte diese Saison für den Wilzhofener und seine Mannschaftskameraden von der FSG Dießen nicht finden können – zumal sie den Vöhringern mit diesem 3:2 auch noch den Titel raubten..