Pharaonen, die Queen und ein Schweizer Käse
Die „mini-WM“ in Polling für F-Junioren ist ein echtes Fußball-Spektakel. Und das nicht nur auf, sondern vor allem neben dem Platz.

































Polling – Ausgiebige Sicherheitskontrollen und personalisierte Eintrittskarten wie bei der gerade zu Ende gegangenen Fußball-Weltmeisterschaft sind bei der „mini-WM“ in Polling nicht nötig. Gemeinsam haben beide Veranstaltungen aber die bunt gekleideten und euphorischen Fans.
Bei der Eröffnungsfeier der WM für F-Junioren im Klosterdorf zeigten die Anhänger der 32 beteiligten Mannschaften viel Phantasie, um das Land, für das sie antreten, optisch ansprechend zu präsentieren. Der TSV Peißenberg, der England vertritt, mobilisierte sogar die „Queen“, die mit großem Hofstaat, der mit Hüten und Trikots in den englischen Nationalfarben ausgestattet war, anreiste. Die Schweizer alias BSC Oberhausen kamen stilecht mit Kuhglocken, Ziege und einem überdimensionalen Schweizer Käse in einem Leiterwagen daher. Dass man in einem derart kleinen Gefährt auch den Panama-Kanal unterbringen kann, bewies die SG Wielenbach/Pähl, die den mittelamerikanischen Staat repräsentierten.
Den Vogel schoss aber die SG Eberfing/Söchering ab, die als Ägypten das Turnier bestreitet und Pharaonenreich auferstehen ließen. Mit verkleideten Schaufensterpuppen auf Sänften machten sie aus dem Einmarsch fast einen Triumphzug, der auch Turnierveranstalter Jürgen Saal ins Schwärmen brachte. „Das ist richtig geil, wie viele Mannschaften in den entsprechenden Verkleidungen heute da sind.“. Auf die von Pollings Fußballerchef Helmut Karg nach der Auslosung vollmundig angekündigten Kamele, die er sich für die zweite Pollinger Mannschaft wünschte, die als Marokko an den Start geht, warteten die zahlreichen Besucher jedoch vergeblich. Das Wüstenschiff in Form eines Faschingskostüms brachten auf den letzten Drücker aber noch die Fans von Saudi-Arabien (FT Starnberg II) ins Spiel. Die Peitinger, die Deutschland zugelost bekamen, zeigten sich angesichts der mauen Vorstellung der Nationalelf in Russland erleichtert, die Favoritenrolle an Frankreich (TSV Murnau II) weitergeben zu können. „Ihr könnt es nur besser machen“, gaben die Zuschauer den Peitingern beim Einmarsch mit auf den Weg.
Sehr gut machten es jedenfalls Damen von „Fortissima“, die für ihre akrobatischen Vorführungen viel Applaus bekamen. Wenig Spaß hatten anschließend die Buben des SV Bernried, die Russland repärentieren. Im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien (FT Starnberg II) gab’s eine 0:17-Packung.
Bis zu diesem Wochenende stehen die weiteren Vorrundenspiele auf dem Programm. Am 23./24. Juli werden die Achtelfinals gespielt. Am 25. Juli steigt das Viertelfinale, die beiden Halbfinalpartien werden am Freitag, 27. Juli, ausgetragen. Das Endspiel sowie das Spiel um Platz drei beschließen am Samstag, 28. Juli, die „mini-WM“.
Text: Roland Halmel