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Drei Kreuze und ein Tänzchen auf der Ziellinie: Grünebach leidet und freut sich bei Multisport-WM

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Von: Paul Hopp

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Geschafft: Peter Grünebach freute sich nach dem Zieldurchlauf im Cross-Triathlon über seinen insgesamt achten WM-Titel.
Geschafft: Peter Grünebach freute sich nach dem Zieldurchlauf im Cross-Triathlon über seinen insgesamt achten WM-Titel. © privat

Die Multisport-WM auf Ibiza bot zahlreiche Wettbwerbe. Peter Grünebach (74) aus Polling überwand dort einige Hürden und holte trotz Verletzung zwei Goldmedaillen.

Ibiza – Hatte er die Schmerzen verdrängt oder vergessen? Peter Grünebach war es herzlich egal. In dem Moment, in dem der Pollinger die letzten Meter im Zielkanal absolvierte, scherte er sich nicht mehr um die Muskelverletzung in der linken Wade und die Schürfwunden am Körper.

Der 74-Jährige tanzte regelrecht über die Ziellinie. Die Freude „war übergroß“, berichtete er nach seinem gelungenen Auftritt im Cross-Triathlon. Bei der Multisport-Weltmeisterschaft auf Ibiza hatte Grünebach seine zweite Goldmedaille geholt – und damit seinen achten WM-Titel insgesamt eingesackt.

Grünebach holt auf Ibiza zweimal WM-Gold

Neun Tage lang stand die spanische Mittelmeer-Insel im Fokus der Mehrkämpfer. Duathlon-, Triathlon- und Aquabike-Wettkämpfe in unterschiedlichen Formaten standen auf dem Programm. Profis und Amateure kämpften dabei auf denselben Strecken um die Medaillen. Grünebach, nunmehr in die Altersklasse 75-79 aufgerückt, hatte sich drei Starts binnen fünf Tagen zum Ziel gesetzt – „eine spannende Herausforderung“, wie der Multisportler sagte.

Grünebach startet im Aquathlon und Cross-Triathlon

Dass es letztlich nur zwei Starts wurden, war einem Missgeschick gleich zu Beginn des Trips geschuldet. Grünebach zog sich beim ersten Training mit dem Mountainbike auf einem Single-Trail eine Wadenverletzung zu. Zunächst war das kein Problem. Beim Aquathlon zwei Tage später in Santa Eularia bewältigte er die 1000 Meter Schwimmen im Meer in 22:03 Minuten und stieg mit knappem Vorsprung vor seinem Dauerrivalen Michael Smallwood (Großbritannien) aus dem Wasser.

Herausfordernd war die 21 Kilometer lange Mountainbike-Strecke.
Herausfordernd war die 21 Kilometer lange Mountainbike-Strecke. © privat

In der Wechselzone machte Peter Grünebach weitere Sekunden gut, merkte dann aber schnell, dass die Wade zwickte. „Es drohte ein Krampf, Schongang war angesagt“, berichtete der Pollinger. An einem der zwei Wendepunkte sah er Smallwood 150 Meter hinter sich. Mit einer Laufzeit von 25:00 Minuten für die fünf Kilometer brachte Grünebach einen Vorsprung von 21 Sekunden ins Ziel. Im sieben Teilnehmer umfassenden Feld war er der einzige Deutsche.

Wadenverletzung macht sich beim Laufen bemerkbar

Nach dem Wettkampf schwoll die Wade an. An einen Start beim Cross-Duathlon zwei Tage später „war aus Vernunftsgründen nicht zu denken“, so Grünebach. Den Cross-Triathlon (1000 Meter Schwimmen/21 Kilometer Mountainbike/6 Kilometer Laufen) am siebten WM-Tag ließ er sich aber nicht entgehen. Etwas weniger Wind als die Tage zuvor sowie 25 Grad Celsius Luft- und gut 19 Grad Celsius Wassertemperatur „schafften gute Bedingungen“, berichtete der 74-Jährige.

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Im Schwimmen setzte sich Grünebach gleich von der Konkurrenz ab. Mit einer starken Leistung (18:06 Minuten) legte er dreieinhalb Minuten zwischen sich und dem größten Verfolger, dem Briten William Hammerton. Auf den mit Steinbarrieren durchsetzten Single-Trails schob Grünebach sein Hardtail-Rad in den Phasen, in denen ihm „das Risiko für die Wade zu groß war“. Trotz aller Vorsicht musste der Pollinger einen Sturz hinnehmen und mehrmals die heruntergesprungene Kette fixieren. Für die 21 Kilometer benötigte er 2:01 Stunden und war damit deutlich schneller als die Konkurrenz. Dennoch schlug Grünebach „drei Kreuze“, wie er sagte, als der Rad-Part erledigt war.

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Die Laufrunde hatte es ebenfalls in sich. Es ging über Felsen und Schotter. Zum Ende hin gab es eine knifflige Bergabpassage hinunter zum Strand, auf dem der Zielbereich aufgebaut war. In 44:42 Minuten hatte Grünebach, teilweise humpelnd, die letzte Disziplin absolviert. Mit der Gesamtzeit von 3:09:54 Stunden lag er deutlich vor Hammerton (3:45:51) und dem drittplatzierten Österreicher Anton Hergouth (3:58:27), der davor in seiner Altersklasse im Cross-Duathlon Gold geholt hatte.

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