„Sehr happy“: Nick Jäger und Simon Henseleit liefern in ihrem Metier starke Saison-Einstiege ab

Nick Jäger (Leichtathletik) und Simon Henseleit (Triathlon) waren international im Einsatz. Beide überzeugten in ihrem Metier. Jäger gelang gar ein persönlicher Rekord.
Pliezhausen - Es war ein „wildes Rennen mit sehr viel Gerangel und noch mehr Positionswechseln“, das Nick Jäger da beim 32. internationalen Läufermeeting in Pliezhausen erlebte. Der Penzberger war am Ende aber „sehr happy mit meinem Saisoneinstieg“. Denn im Wettkampf über die 2000 Meter Hindernis hatte er im Landkreis Reutlingen einen bärenstarken ersten Bahn-Auftritt 2023 abgeliefert.
Nick Jäger verbessert in Pliezhausen persönliche Bestzeit
Mit der Zeit von 5:33,54 Minuten verbesserte Nick Jäger nicht nur seine persönliche Bestleistung um sechs Sekunden, sondern belegte in einem stark besetzten Teilnehmerfeld auch noch als bester Deutscher den dritten Rang. Schneller als der 23-Jährige waren nur die Italiener Osama Zoghlami (5:29,26) und Ala Zoghlami (5:32,24). Die Zwillingsbrüder, gebürtig in Tunis und seit ihrem zweiten Lebensjahr auf Sizilien wohnhaft, gehören zur europäischen Spitze. Bei der EM 2022 in München holte Osama Zoghlami über die 3000 Meter Hindernis Bronze, Ala wurde Siebter.
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Die Voraussetzungen für ein schnelles Rennen waren angesichts von Wind, Regenschauern und einer nassen Bahn nicht die besten. Dennoch ging es gleich zur Sache – sowohl was Tempo als auch Positionskämpfe anbelangte. Vorn hatte sich eine Vierer-Gruppe gebildet. Jäger und seine beiden Kollegen aus der „Running Gags“-Trainingsgruppe, Brian Weisheit (5:36,43/8.) und Niklas Buchholz (5:34,10/4.), brachten die Verfolgergruppe wieder heran. In der Schlussrunde machten Jäger und Buchholz noch Plätze gut; im Schlussspurt hatte der Penzberger gegenüber seinem Kameraden die besseren Beine. Der Meeting-Rekord von 5:28,50 Minuten (gelaufen 2011 von Jacob Araptany aus Uganda) blieb bestehen.
Simon Henseleit absolviert ersten Einzel-Wettkampf seit zehn Monaten
Caorle - Für Simon Henseleit war das Resultat „eine Bestätigung“, dass die Form stimmt. „Ich fühle mich richtig fit und habe Mega-Bock auf die nächsten Rennen“, sagte der Triathlet aus Steingaden. Mit seiner Platzierung beim Europa-Cup-Rennen in Caorle (Italien) war Henseleit allerdings nicht ganz zufrieden – als Zwölfter überquerte er die Ziellinie.

Ausschlaggebend war eine Situation beim Schwimmen: Da wurde Henseleit beim Rückweg von der Boje „übelst weit nach links rausgetragen“, wie er im Podcast „Muskelmeisterei“ berichtete. Damit verlor er einige Sekunden auf die Spitze. Als es auf die Radstrecke ging, verpasste Henseleit um eben ein paar Sekunden den Anschluss an die Top-Gruppe der ersten acht. An die kam er partout nicht mehr heran. Zum Verhängnis wurde ihm dabei, dass er in seiner Gruppe der stärkste Fahrer war. Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs hatte Henseleit nach Kurven stets einen kleinen Vorsprung. Die anderen Fahrer waren beschäftigt, die Lücke wieder zuzufahren, konnten danach aber nicht entscheidend Führungsarbeit leisten.
Simon Henseleit belegt bei Europa-Cup in Caorle zwölften Platz
Um nicht zu viel Energie zu verbrauchen, investierte in den letzten beiden von sechs Runden nicht mehr allzu viel. Der Rückstand wuchs so von zehn auf 50 Sekunden an – trotz eines Durchschnittstempos von 43,6 km/h. Im Laufen zeigte der Steingadener eine beachtliche Leistung, schaffte mit 14:04 Minuten die sechstbeste Zeit. Die 750 Meter Schwimmen, 19,2 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen absolvierte Henseleit in 51:16 Minuten. Bester Deutscher war Henry Graf (50:55) als Achter, es gewann der Brite Connor Bentley (50:19).
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Für Henseleit war es der erste Wettkampf nach der EM 2022 in München, bei der er mit dem Team Silber gewann. Sein bis dato letztes Einzelrennen hatte er im Juli 2022 in Pontevedra (Spanien) absolviert. Nach der EM hatte sich der 23-Jährige beim Training einen Schlüsselbeinbruch zugezogen und musste die Saison vorzeitig beenden. Heuer im Frühjahr absolvierte er als Vorbereitung Trainingslager in Namibia und auf Zypern. Am morgigen Samstag steht für Henseleit mit dem Team Sportunion Neckarsulm das erste Bundesliga-Rennen an. Die Frauen starten um 17 Uhr, die Männer um 18.30 Uhr.