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Martina Pils denkt gern strategisch

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Von: Paul Hopp

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Insignien des Erfolgs: Martina Pils mit Pokal und Urkunde. foto: H. Rogge
Insignien des Erfolgs: Martina Pils mit Pokal und Urkunde. © H. Rogge

Weilheim - Schachspielerin Martina Pils (18) hat den Kreis-Einzeltitel bei den Frauen gewonnen. Eine Überraschung war das vor allem für sie selbst.

Auf dem Schachbrett ist Martina Pils ganz in ihrem Element. „Ich denke mir gern Strategien aus. Das taugt mir“, sagt die 18-Jährige aus Weilheim. Bei den jüngsten Kreis-Einzelmeisterschaften in Geretsried gelangen Pils zumeist die richtigen Züge. Mit der eindrucksvollen Bilanz von 5,5 Punkten (5 Siege/1 Remis/1 Niederlage) holte sich die Spielerin des Schachklubs (SK) Weilheim den Titel bei den Frauen.

„Ich habe mich riesig gefreut“, sagt Pils. Denn wirklich gerechnet hatte sie mit einem derartigen Top-Ergebnis nicht. „Mein Ziel waren vier Punkte“, erklärt die Weilheimerin. In den vergangenen Jahren habe sie auch von Berufs wegen „eher weniger gespielt“, berichtet Pils. Die Weilheimerin absolviert derzeit eine Ausbildung zur Verfahrensmechanikern für Kautschuk- und Kunststofftechnik und ist im dritten Lehrjahr. Zum Schach kam sie schon zu Grundschulzeiten über ihren Bruder Markus (heute 19 Jahre alt). Der begann beim SK Weilheim mit dem Sport. „Ich wollte mit, und es hat mir gefallen. Ich bin dann geblieben“, sagt die Weilheimerin rückblickend. Ansonsten spielt in der Familie niemand Schach. Wie oft sie pro Woche spielt, „ist ganz unterschiedlich“, sagt Martina Pils. Einmal pro Woche ist Training im Verein, jeweils sonntags stehen während der Saison Mannschaftskämpfe auf dem Programm. Am Sonntag, 17. Januar, 10 Uhr („Gemeindehaus“ in Marnbach), wird Pils für die dritte Mannschaft des SK Weilheim in der Kreisklasse antreten. Gegner ist der Tabellenvierte, der SK Germering III.

Faszinierend am Schach findet die junge Frau, dass es vor allem um kreatives Denken geht. „Man spielt nicht einfach stumpf vor sich hin.“ Es gehe auch darum zu erkennen, was der jeweilige Gegner vorhat. Daran orientieren sich die jeweiligen Varianten im Spiel. Wie Pils auf dem Brett vorgeht, richtet sich danach, ob sie mit den weißen oder schwarzen Steinen spielt. Als Eröffnung wählt sie gern die „Spanische Partie“ und die „moderne Verteidigung“. Ein großes Geheimnis macht sie daraus nicht. Die Partien sind mittlerweile im Internet einzusehen.

In Geretsried spielte Pils erstmals im „Hauptturnier“ der Über-18-Jährigen. Dort startete die Weilheimerin mit zwei Siegen, ehe sie gegen Ernst Floeren (SC Ammersee) unterlag. Trotz der Niederlage „war das von beiden ein Super-Spiel“, sagt Pils. „Das hat Spaß gemacht.“ Bei ihrem siebten und damit letzten Einsatz saß sie dem zu diesem Zeitpunkt Führenden des Turniers, dem ungeschlagenen Tilo Kapahnke (SC Starnberg), gegenüber. „Das war schon ein komisches Spiel“, sagt Pils. „Aber ich habe mir gedacht: Ich habe nix zu verlieren.“ Mit dieser Einstellung fuhr die Weilheimerin bestens – und siegte. In der Damen-Wertung der Meisterschaft hatte sie auf die Zweitplatzierte, Michaela Manco (TV Tegernsee), 0,25 Punkte Vorsprung.

Fast hätte Pils auch das Hauptturnier gewonnen. Am Ende lag sie punktgleich mit Sieger Rainer Walesch (TV Tegernsee) auf dem zweiten Gesamtplatz. „Ich war auch so auf jeden Fall zufrieden“, sagt Pils. In der „Buchholzwertung“ war Walesch um ein Pünktchen besser. Die Buchholzzahl errechnet sich durch Addition der Punkte aller Gegner, gegen die ein Akteur spielt – unabhängig vom Resultat der Spiele.

Martina Pils’ Bruder Markus nahm auch an den Kreismeisterschaften teil. In der Meisterklasse II belegte er mit 2,5 Punkten (5 Remis/2 Niederlagen) unter 32 Teilnehmern den 25. Platz. „Damit war ich nicht so zufrieden“, bekannte der Nachwuchsspieler. Gesamt-Kreismeister wurde Fabiel Thiel (TuS Holzkirchen), der in der Meisterklasse I gewann.

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