Update von 19.18 Uhr: Sebastian Vettel will in einem Ferrari mit der offiziellen Bezeichnung SF1000 seinen ersten WM-Titel in der Formel 1 mit der Scuderia gewinnen. Die Italiener präsentierten ihren roten Rennwagen am Dienstagabend im Theater Romolo Valli in Reggio Emilia erstmals der Öffentlichkeit. Der Name deutet auf den 1000. Grand Prix von Ferrari in der Formel 1 in diesem Jahr hin.
„Ich mag ihn sehr“, sagte der viermalige Weltmeister Vettel, dessen Vertrag bei Ferrari Ende dieses Jahres ausläuft. „Ich kann es nicht erwarten, ihn endlich zu fahren.“ Jetzt dürfen alle Fans gespannt sein, welchen Namen der viermalige Weltmeister seinem neuen Arbeitsgerät verpassen wird. 2019 war die Zusammenarbeit mit Lean Lina wenig ertragreich, seine Titel gewann der Heppenheimer in seinen Red-Bull-Jahren mit Luscious Liz respektive - nach Chassiswechsel während der Saison 2010 - Randy Mandy sowie in den darauffolgenden Saisons mit Kinky Kylie, Abbey und Hungry Heidi.
Erstmeldung vom 11. Februar:
Reggio Emilia - Ferrari wollte keine Zeit verlieren. Als erstes Top-Team in der Formel 1 stellte die Scuderia am Dienstag den neuen Dienstwagen von Sebastian Vettel offiziell vor. Der Nachfolger des SF90 soll die Italiener endlich wieder zum Weltmeister machen. Die Vorstellung fand im Theater Romolo Valli in Reggio Emilia statt. Die Stadt in der Provinz Emilia-Romagna war vor 223 Jahren Geburtsort der dreifarbigen italienischen Flagge. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren setzt Ferrari 2020 auf Kontinuität. So wollen die roten Renner wieder konkurrenzfähig werden:
Sebastian Vettel (32) bestreitet bereits seine sechste Saison für Ferrari. In seinem vorerst letzten Vertragsjahr bei der Scuderia will er endlich die ersehnte erste WM mit dem früheren Rennstall seines Idols Michael Schumacher holen. „Ich weiß, dass ich mich steigern muss und steigern kann“, sagte Vettel nach seinem enttäuschenden fünften Platz 2019. Die Formel-1-Saison 2019 war von Pleiten, Pech und Pannen geprägt.
Stallrivale Charles Leclerc (22) zeigte in seinem ersten Ferrari-Jahr gleich sein Ausnahmetalent und wurde noch vor dem Hessen Vierter. Der Monegasse muss seine Leistung bestätigen und will selber erster Fahrerweltmeister für Ferrari seit Kimi Räikkönen 2007 werden.
Mattia Binotto (50) genießt noch das Vertrauen der Bosse. Der ehemalige Technikchef von Ferrari muss Branchenprimus Mercedes aber endlich stürzen. In der vergangenen Saison fehlten den Italienern satte 235 (!) Punkte in der Konstrukteurs-WM auf die Silberpfeile. Binotto muss nicht zuletzt die Rivalität zwischen Vettel und Leclerc clever moderieren. Der viermalige Weltmeister aus Deutschland sei „zentral für unser Projekt“, sagte der Schweizer. Der auf Anhieb schnelle Teamkonkurrent Leclerc habe Vettel allerdings „einige Kopfschmerzen“ bereitet.
Der SF90, der 2019 an die Gründung der Scuderia Ferrari 90 Jahre zuvor durch Enzo Ferrari erinnerte, ist Geschichte. Der neue Ferrari soll wirklich zur „Roten Göttin“ werden. 2019 hatte der Motor sogar mehr Power als der von Mercedes. Binotto sprach vor der Attacke auf die Silberpfeile dennoch von „ziemlich erheblichen Änderungen“ am Antrieb. Vettels künftiger Wagen soll über deutlich mehr Anpressdruck verfügen. Damit soll die Schwäche in den Kurven behoben werden. Anschauungsunterricht will Ferrari dann bei den ersten Testfahrten vom 19. bis zum 21. Februar in Barcelona geben. Mercedes stellt sein neues Auto übrigens am Freitag vor. Der erste Grand Prix der Saison 2020 findet am 15. März in Melbourne statt.
Die Formel 1 sorgt vor dem Saisonstart im März für Schlagzeilen. Spekulationen um den möglichen Ausstieg eines Top-Teams machen die Runde. Fest steht: 2021 wird es ein neues Werksteam geben. Das Rennen von China wurde abgesagt - Grund ist der Ausbruch des Coronavirus*.
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dpa