French Open – die Trophäe im Herren-Einzelbewerb
„La Coupe des Mousquetaires“ ist der Siegerpokal, der dem Sieger im Herreneinzel bei den French Open verliehen wird. Das aktuelle Design des Pokals entstand 1981, als der damalige Präsident der Fédération Française de Tennis, Philippe Chatrier, Juweliere aus Paris beauftragte, ihn neu zu gestalten. Die Trophäe ehrt das französische Quartett um Jean Borota, Jacques Brugnon, Henri Cochet und René Lacoste, das in den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren das Herrentennis dominierte. Das Quartett ist bekannt als „die vier Musketiere“ und gewann sechsmal in Folge den Davis Cup. Die Silbertrophäe, die mit Weinblättern an der Spitze verziert ist und schwanenförmige Henkel hat, ist 21 Zentimeter groß, 19 Zentimeter breit und wiegt 14 Kilogramm. Auf dem Marmorboden sind die Sieger seit 1891 eingraviert. Nur einmal im Jahr, am Tag des Herrenfinals, wird die Trophäe bewegt.
French Open – die Trophäe im Damen-Einzelbewerb
Die Damentrophäe „La Coupe Suzanne Lenglen“ erinnert an Frankreichs erfolgreichste Spielerin der Geschichte. Suzanne Lenglen war der Superstar des Sports in den 1910er- und 1920er-Jahren und galt als fast unschlagbar. Seit 1979 wird die Trophäe an die Siegerin vergeben und ist im Nationalen Sportmuseum ausgestellt. Allerdings lief bei der Gravur der Siegernamen etwas schief. So entdeckte die britische Fotografin Ella Ling durch ein von ihr gemachtes Foto im Jahr 2019, dass die Britin Sue Barker, die 1976 den Titel gewann, als Australierin angegeben wird. Auch im darauffolgenden Jahr unterlief dem Graveur ein Missgeschick, als die Slowenin Mima Jausovec, Siegerin von 1977, mit „Jausevec“ eingraviert wurde.
French Open – die Geschichte des zweiten Grand Slam-Turniers im Jahr
Die Wurzeln des Turniers reichen bis 1891 zurück. Frauen durften ab 1897 mitspielen. Allerdings war die Teilnahme bis 1925 fast ausschließlich Franzosen vorbehalten. Deshalb hieß der Wettbewerb ursprünglich auch „Französischer Wettkampf“. Mit der Zulassung ausländischer Spieler musste sich das allerdings ändern, weshalb die „French Open“ (also „französisch offen“) gegründet wurden. Ähnlich wie bei Olympia wollte man bei den French Open auch lange keine Profis am Start wissen. Geändert wurde das erst 1968, weshalb diese Öffnung bis heute als Beginn der „Open Era“ bekannt ist. Rekordsieger bei den Herren ist der Spanier Rafael Nadal, der das Turnier bereits dreizehn Mal für sich entscheiden konnte. Im Dameneinzel feierte die US-Amerikanerin Chris Evert sieben Siege.
French Open – mehrfache Sieger im Herren-Einzel
- Rafael Nadal, ESP, 13 Titel: 2005-08, 2010-14, 2017-20
- Max Decugis, FRA, 8 Titel: 1903/04, 1907-09, 1912-14
- Björn Borg, SWE, 6 Titel: 1974/75, 1978-81
- Henri Cochet, FRA, 5 Titel: 1922, 1926, 1928, 1930, 1932
- André Vacherot, FRA, 4 Titel: 1894-96, 1901
- Paul Aymé, FRA, 4 Titel: 1897-1900
- Maurice Germot, FRA, 3 Titel: 1905/06, 1910
- René Lacoste, FRA, 3 Titel: 1925, 1927, 1929
- Mats Wilander, SWE, 3 Titel: 1982, 1985, 1988
- Ivan Lendl, CZE, 3 Titel: 1984, 1986/87
- Gustavo Kuerten, BRA, 3 Titel: 1997, 2000/01
- André Gobert, FRA, 2 Titel: 1911, 1920
- Jean Borotra, FRA, 2 Titel: 1924, 1931
- Gottfried von Cramm, GER, 2 Titel: 1934, 1936
- Frank Parker, USA, 2 Titel: 1948/49
- Jaroslav Drobny, EGY, 2 Titel: 1951/52
- Ken Rosewall, AUS, 2 Titel: 1953, 1968
- Tony Trabert, USA, 2 Titel: 1954/55
- Nicola Pietrangeli, ITA, 2 Titel: 1959/60
- Manuel Santana, ESP, 2 Titel: 1961, 1964
- Rod Laver, AUS, 2 Titel: 1962, 1969
- Roy Emerson, AUS, 2 Titel: 1963, 1967
- Jan Kodes, CZE, 2 Titel: 1970/71
- Jim Courier, USA, 2 Titel: 1991/92
- Sergi Bruguera, ESP, 2 Titel: 1993/94
- Novak Djokovic, SRB, 2 Titel: 2016, 2021
French Open – mehrfache Siegerinnen im Damen-Einzel
- Chris Evert, USA, 7 Titel: 1974, 1975, 1979, 1980, 1983, 1985, 1986
- Steffi Graf, GER, 6 Titel: 1987, 1988, 1993, 1995, 1996, 1999
- Justine Henin, BEL, 4 Titel: 2003, 2005–2007
- Margaret Court, AUS, 3 Titel: 1969, 1970, 1973
- Montagica Seles, YUG, 3 Titel: 1990–1992
- Arantxa Sánchez Vicario, ESP, 3 Titel: 1989, 1994, 1998
- Serena Williams, USA, 3 Titel: 2002, 2013, 2015
- Martina Navratilova, USA, 2 Titel: 1982, 1984
- Marija Scharapowa, RUS, 2 Titel: 2012, 2014
French Open – was nicht jedermann weiß
- Ein paar Wochen nach den French Open der Tennisspieler wird es auf der großen Bühne Roland Garros erstmals ein Major für die Padel-Spieler in Europa geben: Von 11. bis zum 17. Juli 2022 wird im Stade Roland Garros das erste europäische Major als „Paris Premier Padel Major“ unter der Dachorganisation International Padel Federation (FIP) stattfinden. Die neue internationale Großveranstaltung wird von führenden TV-Stationen wie ESPN oder Sky übertragen.
Trotz seiner (bisherigen) Weigerung, sich einer Corona-Impfung zu unterziehen, erwartet bzw. erhofft sich Turnierdirektorin Amelie Mauresmo ein Antreten von Novak Djokovic: „So wie die Dinge stehen, steht einer Teilnahme von Djokovic nichts im Weg.“
Beim oft gerne verwendeten Namen „Roland Garros“ für das Grand Slam-Turnier handelt es sich eigentlich gar nicht um den Namen des Big Events, sondern um die Bezeichnung für die Tennis-Anlage, in der gespielt wird. Diese geht auf den gleichnamigen Kampfflieger zurück, der im Ersten Weltkrieg in Frankreich zur Legende wurde und Tennis liebte. Er gewann 1911 den prestigeträchtigen Flugwettbewerb Grand Prix d’Anjou und die Luftfahrtrennen zwischen Paris und Rom sowie Paris und Madrid. Als erster Mensch überflog er am 23. September 1913 das Mittelmeer: von Fréjus in Südfrankreich ging es innerhalb von acht Stunden nach Bizerte in Tunesien. - Anders als andere Großveranstaltungen beginnen die French Open seit 2006 an einem Sonntag und nicht etwa an einem Montag. Inzwischen werden an diesem ersten Spieltag 32 Partien ausgetragen.
Als die French Open das erste Mal stattfanden, trafen sich im Frühsommer 1891 auf den Rasenplätzen des Racing Club de France gerade einmal fünf Spieler, um den französischen Tennismeister auszuspielen. Erst mit dem Umzug ins Stade Roland Garros werden die French Open auf Asche (= Sand) gespielt.
Der erste Sieger der French Open war Brite. H. Briggs, dessen Vorname bis heute unbekannt ist. Er durfte bei den 1. Championnat de France international de Tennis nur deswegen teilnehmen, weil er Mitglied eines französischen Tennisvereins war.
Mit 17 Jahren war Monica Seles 1970 die jüngste Siegerin der Geschichte der French Open. Genauso alt war auch Michael Chang, als er im Finale 1989 Stefan Edberg in fünf Sätzen besiegte.
Deutschlands erfolgreichste Spielerin bei den French Open war Steffi Graf. Zwischen 1987 und 1999 gewann sie das Dameneinzel von Roland Garros gleich sechsmal. Damit löste sie Hilde Sperling ab. Sperling gewann die French Open in den 1930er-Jahren dreimal (1935, 1936 und 1937).
Mit seiner 8,5 Hektar großen Anlage ist das Stade Roland Garros die kleinste aller Grand-Slam-Tennisparks – nicht einmal halb so groß wie die Anlagen in Melbourne, London und New York. Insgesamt 20 Tennisplätze beherbergt das Stade Roland Garros, darunter die drei Stadien Court Philippe Chatrier, Court Suzanne Lenglen und Court Simonne Mathieu.
Damit Tauben und kleine Vögel nicht zwischen den Ballwechseln über die Plätze fliegen, setzen die Veranstalter der French Open drei Raubvögel ein, die die kleinen, fliegenden Störenfriede von der Anlage vertreiben sollen.
Im Jahr 2020 nutzte man die Corona-Pandemie, um im Court Philippe-Chatrier ein ausfahrbares Dach zu installieren.
