Für Olympia: Neue Tunnel an A95

Garmisch-Partenkirchen - Das Bundesverkehrsministerium plant im Hinblick auf eine mögliche Vergabe der Olympischen Spiele 2018 an München ein Verkehrs-Nadelöhr am Ende der Autobahn A 95 kurz vor Garmisch-Partenkirchen zu beseitigen:
Immer wieder wird in den nächsten drei Wochen der Hubschrauber über den Auerberg zwischen Eschenlohe und Oberau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) kreisen, um Material abzuliefern. Mehrere 200 Meter tiefe Bohrungen werden im dortigen FFH-Schutzgebiet vorgenommen: Erste Schritte in der Detailplanung des 1,9 Kilometer langen Tunnels, der – wie überraschend bekannt wurde – am Ende der Autobahn 95 München-Garmisch-Partenkirchen entstehen soll.
Bislang gibt es nur grobe Pläne. „Es ist noch sehr früh“, sagte Rüdiger Hanke, Gebietsleiter für Planung und Bau der Autobahndirektion Südbayern. Die Bohrungen sollen zunächst einmal zeigen, wie die geologischen Verhältnisse sind. Klar sei aber, dass die Verlegung der Bundesstraße 2 in den Berg, die mindestens 100 Millionen Euro kosten würde, die „naturverträglichste Lösung“ sei. Eine Sprengung der Bergwand oder eine Verlegung der dortigen Bahnlinie, die alternativ für eine Verbreiterung der Straße notwendig wären, sei aus Naturschutzgründen nicht machbar.
Bis Ende des Jahres soll die Detailplanung stehen, dann werde mit dem Planfeststellungsprozess begonnen. In diesem befindet sich bereits das angrenzende Projekt: die westliche Umfahrung von Oberau. Auf rund 2,9 Kilometern soll der Verkehr unterirdisch umgeleitet werden. Die Baukosten werden auf 137 Millionen Euro geschätzt. Bezahlt würde die Ortsumfahrung, wie auch der Auerbergtunnel, vom Bund.
Gleiches gilt für den 5,8 Kilometer langen Kramertunnel, für den bereits der Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Bei diesem Projekt waren die benötigten 133 Millionen Euro schon freigegeben. Ergänzt wird die Liste der ehrgeizigen Straßenbauprojekte im Werdenfelser Land durch den Bau des 3,5 Kilometer langen Wanktunnels, mit dessen Planung völlig überraschend im Herbst begonnen wurde. Insgesamt müssten rund 500 Millionen Euro für die freie Fahrt in die Berge investiert werden. Die Chancen, dass diese Realität wird, stehen dank der Bewerbung Münchens zusammen mit Garmisch-Partenkirchen für die Olympischen Winterspiele 2018 nicht schlecht.
Nadja Hoffmann