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Biathlon: Putin schickt wohl Biathleten in den Kriegsdienst - „Kein Privileg für Sportler“

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Von: Tobias Ruf

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Der russische Biathlet Alexander Loginow könnte zu den eingezogenen Athleten gehören.
Der russische Biathlet Alexander Loginow könnte zu den eingezogenen Athleten gehören. © picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Der Krieg in der Ukraine hinterlässt wohl auch im russischen Biathlon drastische Spuren. Quellen aus Moskau berichten, dass im Rahmen der Teilmobilmachung auch zahlreiche russische Biathleten eingezogen werden.

Moskau - Der Biathlon-Weltcup 2022/23 findet ohne Athleten aus Russland und Belarus statt. Dies beschloss die Internationale Biathlon Union (IBU) Mitte September. Für die russischen Biathleten wird der Krieg in Osteuropa aber wohl noch tiefgreifendere Folgen haben. Zahlreiche Athleten sollen mobilisiert werden.

Wie das französische Fachblatt „ski-nordique.net“ berichtet, müssen zahlreiche Athleten des russischen Biathlon-Teams den Militärdienst antreten und im Rahmen der russischen Teilmobilmachung in den Kriegsdienst ziehen. Dabei sollen auch prominente Namen aus den A-Kadern betroffen sein.

Biathlon: „Darunter sind auch Olympiasieger und WM-Medaillengewinner“

„Aus sicheren Quellen kann ich mitteilen, dass zahlreiche Athleten unserer Biathlon-Nationalmannschaft den Befehl zur Mobilmachung erhalten haben. Darunter sind auch Olympiasieger und WM-Medaillengewinner“, wird der renommierte russische Sportjournalist Dmitry Guberniev zitiert.

Gubernievs habe die Information demnach direkt aus dem russischen Sportministerium erhalten. „Das Gesetz der Teilmobilmachung gilt für alle. Sportler sind Teil unseres Vaterlandes, sie haben keine Privilegien“, wird das Ministerium zitiert. Um welche Athleten es sich konkret handelt, habe Guberniev unterdessen nicht erfahren. Wirbel gibt es möglicherweise in diesem Zusammenhang auch um Biathlon-Hoffnung Dmitry Malyshko.

Viktor Maigurow, Präsident des russischen Biathlon-Verbandes, bestätigte unterdessen die Aussagen Gubernievs. „Offenbar haben in bestimmten Regionen einige unserer Athleten den Befehl zur Mobilmachung erhalten. Wir werden sie bestmöglich unterstützen und versuchen, den Prozess so lange wie möglich hinauszuzögern“, wird Maigurow zitiert.

Dass der Biathlon-Weltcup 2022/23 ohne Athleten aus Russland und Belarus stattfinden wird, ist seit dem IBU-Kongress in Salzburg beschlossene Sache. Der Biathlon-Weltverband verlängerte die Sperre der beiden Verbände. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Die Mitgliedsverbände folgten mit großer Mehrheit dem Antrag der Verbandsführung, die seit 1. März 2022 geltenden Sanktionen zu verlängern. Der Ausschluss gelte bis auf weiteres, teilte der Verband mit.

Die nationalen Verbände von Russland und Belarus, das als Unterstützer der russischen Invasion gilt, bleiben einem weiteren Beschluss zufolge so lange suspendiert, bis sie sich klar vom Krieg distanzierten.

Quelle: chiemgau24.de

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