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Olympiasieger Kostomarow darf nach Amputations-Drama wieder hoffen: „Jetzt wird er neu geboren“

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Von: Marius Epp

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Roman Kostomarow kämpfte gegen den Tod – und muss nun wieder ganz von vorne anfangen.
Roman Kostomarow kämpfte gegen den Tod – und muss nun wieder ganz von vorne anfangen. © Peter Kovalev/Imago

Gute Nachrichten für Roman Kostomarow: Der Olympiasieger wurde von den Beatmungsgeräten getrennt – der Weg zurück in den Alltag ist aber noch weit.

Moskau – Der ehemalige Eistanz-Olympiasieger Roman Kostomarow befindet sich auf dem Weg der Besserung. Russischen Medien zufolge kann der 46-Jährige mittlerweile wieder selbständig atmen und versucht aktuell, die alltäglichen Körperfunktionen wieder herzustellen. Das berichtet die Tageszeitung Sport-Express.

Roman Sergejewitsch Kostomarow
Geboren: 8. Februar 1977 (Alter 46 Jahre), Moskau, Russland
Olympia-Gold 2006 in Turin
Zweifacher Weltmeister
Dreifacher Europameister

Es geht bergauf: Roman Kostomarow lernt zu kauen und schlucken

Kostomarow trinkt demnach spezielle Nahrung, lernt zu kauen und zu schlucken. Aufsetzen kann er sich aber bislang nur mit der Hilfe anderer. Er befindet sich seit dem 10. Januar in einem Moskauer Krankenhaus, in das er aufgrund einer schweren Lungenentzündung eingeliefert wurde.

Daraufhin erlitt Kostomarow zwei Schlaganfälle und wurde anschließend ins künstliche Koma versetzt. Es folgte eine Blutvergiftung, woraufhin beide Füße und schließlich auch eine Hand amputiert werden mussten. Nun scheint es aber bergauf zu gehen: Die Ausbreitung der Nekrose (Absterben von Körperzellen) konnte dem Bericht zufolge inzwischen gestoppt werden, weshalb wohl keine weitere Operation nötig ist.

Eiskunstlauf-Olympiasieger Kostomarow erhält wohl psychologische Unterstützung

Nun gilt es für Kostomarow, schrittweise wieder ins Leben zurückzufinden. Wie das Portal woman.ru berichtet, hat er auch einen Psychologen an seiner Seite. „Er muss sich selbst als einen anderen Menschen akzeptieren und lernen, anders zu leben“, erklärt die Neuropsychologin Bibigul Kuschaliewa.

„Er war Eiskunstläufer, seine Beine waren eine Stütze in seinem Beruf, und jetzt wird er neu geboren, alles muss neu aufgebaut werden“, sagt sie.

Kostomarow kann sich auf Unterstützung seiner Familie verlassen

Die Wintersport-Welt verfolgt den Zustand des ehemaligen Eiskunstlauf-Stars seit Wochen genau. Er bekommt offenbar weiterhin Infusionen und Injektionen, die hauptsächlich darauf abzielen, die inneren Organe wiederherzustellen. Vor allem die Leber erhalte hohe Dosen der Therapie, damit sich die Zellen erholen können.

Klar ist: Das Leben wird für Kostomarow nicht mehr dasselbe sein. Seine Frau Oksana Domnina wich dem Olympiasieger von Turin 2006 aber auch in den schwersten Stunden nicht von der Seite. Um dem ganzen Trubel um ihren Ehemann zu entgehen und ihn dennoch im Krankenhaus zu besuchen, verkleidete sich Kostomarows Frau als Krankenpflegerin, um nicht erkannt zu werden. (epp)

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