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Knappstes Rennen der Geschichte: Zwei Sieger

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Von links: Hannes Reichelt, Dominik Paris, und Aksel Lund Svindal © AP

Bormio - Das Abfahrtsrennen in Bormio am Samstag ist zum knappsten Ski-Rennen der Geschichte geworden - es fand gleich zwei Sieger.

Es war knapp, so knapp wie noch nie bei einem alpinen Weltcup-Rennen der Männern. Zwei Sieger, Hannes Reichelt aus Österreich und Dominik Paris aus Italien, dazu der Drittplatzierte nur eine Hundertstelsekunde zurück, der Vierte nur zwei Hundertstel: Die Wimpernschlag-Abfahrt im italienischen Bormio vom 29. Dezember 2012 wird damit in die Geschichte eingehen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Aksel Lund Svindal.

Der Norweger Svindal fuhr die zweitbeste Zeit - und belegte doch nur Rang drei, doch so richtig dämlich kam sich Klaus Kröll vor. Der Österreicher fuhr auf der „Stelvio“ die drittbeste Zeit - und musste trotzdem bei der Siegerehrung zusehen. „Zuerst hab ich mir gedacht, Vierter ist okay. Ich hab ja auch zwei Fehler gehabt“, sagte der Weltcup-Sieger der vergangenen Saison, „aber dann hab ich gesehen: zwei Hundertstel zurück. Da fühlt man sich wie der Depp vom Tag.“

Zwei andere waren überglücklich. Paris, bereits im Training stark, hatte mit der Startnummer 10 vorgelegt - 1:58,72 Minuten für 3270 Meter „Stelvio“. Ein Weltcup-Rennen hatte er noch nie gewonnen, nur einmal, im Januar 2011, war er Zweiter gewesen. Reichelt kam mit Nummer 17: fünf Weltcup-Siege, noch keiner in der Abfahrt - 1:58,78. „Es ist unglaublich“, sagte der WM-Zweite im Super-G von 2011, „ich wäre heute schon mit einem Top-10-Ergebnis zufrieden gewesen.“

Svindal, der einen Tag lang erkältet im Bett gelegen hatte, kam mit Startnummer 19. „Ich war im Ziel, ich hab plus 0,01 und dritter Platz gesehen. Ich hab gedacht, das muss ein Fehler sein, das muss ja der Zweite sein.“ War es nicht. Und Rennen mit zwei Siegern gab es in der Tat schon mehrfach. In der Abfahrt aber nur einmal, 1978 in Kitzbühel. Da gewannen Sepp Walcher (Österreich) und Sepp Ferstl (Hammer), Michael Veith (Tegernsee) lag 0,04 Sekunden zurück.

Bei all dem Trubel um die Sieger und die historisch knappen Zeitabstände ging beinahe unter, dass sich auch ein Deutscher doch sehr achtbar schlugen. Stephan Keppler (Ebingen) verpasste zwar den angestrebten Platz in den Top Ten, fand Rang elf aber „perfekt“ und betonte: „Ich bin sehr zufrieden“. Keppler hat damit die Norm für die WM im Februar 2013 in Schladming/Österreich zur Hälfte erfüllt. Andreas Sander (Ennepetal) belegte Rang 32. Anton Lindebner (Partenkirchen) fuhr bei seiner ersten Weltcup-Abfahrt auf den vorletzten Rang (43.).

Zwei Sieger in einem Rennen hatte es bei den Männern zuletzt im März in Kvitfjell/Norwegen gegeben: Kjetil Jansrud (Norwegen) fuhr im Super-G drei Hundertstelsekunden hinter Beat Feuz (Schweiz) und Kröll auf Rang drei. Bei den Frauen hat es dagegen sogar schon zwei Rennen mit je drei Siegerinnen gegeben. Beim Riesenslalom im Oktober 2002 in Sölden/Österreich standen Tina Maze (Slowenien), Nicole Hosp (Österreich) und Andrine Flemmen (Norwegen) auf Rang eins.

Zeitgleiche Siegerinnen waren im März 2006 beim Super-G in Hafjell/Norwegen auch Michaela Dorfmeister (Österreich), Lindsey Kildow (heute Vonn/USA) und Nadia Styger (Schweiz) - es ist zudem das bislang knappste Rennen der Weltcup-Geschichte. Denn Vierte war damals Kelly Vanderbeek (Kanada) - mit nur 0,01 Sekunden Rückstand. Und nur weitere 0,04 Sekunden zurück folgte Lucia Recchia (Italien) auf Rang fünf.

sid

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