Nach Schockmoment: Norwegen fordert wichtige Änderung im Biathlon
Beim Weltcup in Pokljuka sorgte Thierry Langer durch seinen Waffenumgang für Diskussionen. Der norwegische Biathlon-Verband fordert die IBU nun zum Handeln auf.
Pokljuka – Es war einer der Schreckensmomente des Biathlon-Weltcups im slowenischen Pokljuka. Am Schießstand sorgte der Belgier Thierry Langer für Aufregung, nachdem wiederholt aus nächster Nähe in den Lauf seines Gewehrs geschaut hatte. Denn dies ist nicht nur gefährlich, sondern gemäß Regelwerk auch streng verboten.
Internationale Biathlon-Union |
Gründung: 2. Juli 1993 |
Mitglieder: 53 nationale Verbände |
Sitz: Anif/Österreich |
Regeländerung im Biathlon? Norwegischer Verband wagt Vorstoß
Der Biathlon-Weltverband IBU reagierte und berief nach dem Wettkampf alle Verantwortlichen der teilnehmenden Nationen zu einer außerordentlichen Sitzung. Die Regel, auf niemanden (inklusive seiner selbst) die Waffe zu richten ist hinlänglich bekannt, wurde in der Sitzung aber nochmals mit Nachdruck erläutert.
Dem 31-jährigen Belgier und seinem Team blieb eine Strafe jedoch erspart, sehr zum Missfallen des norwegischen Verbands. Dieser richtete sich daraufhin einen offiziellen Brief an die IBU, um eine sofortige Regelanpassung zu erwirken, wie der norwegische Fernsehsender NRK berichtet.

Regeländerung im Biathlon? Forderung nach weiträumiger Verbindlichkeit
„Hätte sich ein solcher Vorfall wie der von Langer in Norwegen ereignet, wäre die betreffende Person nach unseren Regeln sofort ausgeschlossen worden“, kommentiert NSSF-Präsident Arne Horten die Entscheidung mit deutlichen Worten. Überhaupt hätte der Verband innerhalb der letzten Jahre durch neue Sicherheitsbestimmungen zum einen die Sicherheit der Gewehre verbessert, als auch das Prinzip unterstrichen, dass die Waffe im Wettkampf stets nach oben oder auf die Ziele gerichtet sein muss.
Der Verband nimmt die IBU somit in die Pflicht, sich bei der Regelabänderung an den strengen Standards der Norweger zu orientieren. Lokalen Regelwerken müsste vonseiten des Weltverbands ein verbindlicher Rahmen vorgegeben werden.
Regeländerung im Biathlon? Norwegens Athleten positionieren sich klar
Norwegens Top-Athleten stimmen der Rüge ihres Verbandes zu: „Es muss strenge Regeln für die Sicherheit und den Gebrauch von Waffen geben“, fordert etwa Johannes Thingnes Bö, der beim diesjährigen Weltcup zu Höchstform auflief.
Sturla Holm Laegreid betont vor allem die Verbindlichkeit von einheitlichen Maßstäben in seiner Forderung: „Es ist wichtig, dass die Regeln schwarz auf weiß stehen. Dass wir alle einen Rahmen haben, an den wir uns halten müssen, und dass wir wissen, was passiert, wenn man die Regeln bricht.“
IBU-Vorstand Tore Böygard begrüßte den norwegischen Vorstoß zum Thema. Eine Regeländerung mit härteren Sanktionen könnten beim Treffen des technischen Ausschusses Mitte Mai den Weg auf die Agenda finden.
Unterdessen beschäftigen sich die norwegischen Behörden mit dem Verschwinden von Biathlet Eivind Sporaland. (nki)