Alpin-Star Mikaela Shiffrin trifft auf „Perioden“-Übersetzer – und entschuldigt sich
Mikaela Shiffrin trifft auf den Reporter, der eine Aussage ihres Interviews völlig falsch übersetzt hatte. Dem Ski-Ass liegt dabei eines besonders am Herzen.
Update vom 6. Februar, 15.45 Uhr: Das falsch übersetzte Interview von Mikaela Shiffrin, die nach einem Rennen über ihre Periodenschmerzen sprach, nimmt nun auch für den unglücklichen Übersetzer ein versöhnliches Ende. Wie Blick berichtet, traf die Alpin-Fahrerin am Rande des Riesenslaloms am Kronplatz auf den ORF-Reporter Peter Brunner, der „cycle“ fälschlicherweise mit „Rad fahren“ statt „Monatszyklus“ übersetzte. Als sich Brunner der Fahrerin zu erkennen gab und sich für seinen Fauxpas entschuldigte, konnte sich Shiffrin ein Grinsen nicht verkneifen.
Shiffrin betont: „Es ist wichtig, das als völlig normal darzustellen“
Im Gespräch der beiden erzählt der Reporter davon, welch großes Echo sein Fehler auslöste. Er hätte viele Zuschriften, besonders von Frauen, bekommen, die wohl nicht vollumfänglich freundlicher Natur gewesen sein dürften. Daraufhin ist es gar Shiffrin, die zur Entschuldigung ansetzt, die Brunner beiseite wischt: Es müsse ihr nicht leidtun.
Mit der Frage, ob ihr das Thema denn besonders am Herzen liege, konnte der TV-Mann Shiffrin dann doch noch ein wichtiges Statement entlocken: „Es sollte gar nicht wichtig sein. Es existiert seit Beginn der Menschheit. Aber es ist auch wichtig, das als völlig normal darzustellen. Einmal im Monat erfahren wir Frauen etwas Unangenehmes, das den Körper natürlich beeinflusst. Aber es ist eben ganz natürlich und der Grund, dass wir Menschen existieren“, lässt sie sowohl Zuschauer als auch Brunner wissen.

Update vom 26. Januar, 21.45 Uhr: Ski-Ass Mikaela Shiffrin hat mit viel Humor auf einen Übersetzungsfehler in einem ihrer vielen Interviews reagiert. Die 27-jährige US-Amerikanerin hatte nach ihrem 84. Weltcup-Sieg im Riesenslalom am Kronplatz in Südtirol im Gespräch mit dem ORF davon erzählt, dass es wegen ihrer Periode kein einfaches Rennen für sie gewesen sei.
„Ich bin irgendwie in einer unglücklichen Zeit meines Monatszyklus“, sagte sie dem öffentlich-rechtlichen Sender auf Englisch. „Ich komm nicht einmal zum Radfahren, was ich immer mache jeden Monat“, übersetze der Übersetzer den englischen Satz dagegen ins Deutsche. Offensichtlich ein Fehler oder ein Versehen. Der Übersetzer hielt das englische „cycle“ offenbar für Radfahren - dabei wird das Wort mit „Monatszyklus“ übersetzt, es ging demnach um die Periode.
Mikaela Shiffrin: US-Ski-Star reagiert auf Instagram mit Humor auf Interview-Fail
Shiffrin, die den Ski-Gesamt-Weltcup mit großem Vorsprung vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami anführt, reagierte bei Instagram süffisant auf dieses Detail. Shiffrin postete bei Social Media ein Video, das sie beim Sport auf einem Fahrradtrainer zeigt. Unterlegt ist die Sequenz mit dem Song „Bycycle Race“ der Kult-Band „Queen“.
„Oh, schön meinen Monatszyklus zu bekommen“, schreibt Shiffrin zu dem Posting - und löst dann auf: „Nur für den Fall, dass jemand verwirrt ist. Es ist meine Periode. Wir reden über meine Periode.“ Versehen ist der Post, der in wenigen Stunden mehr als 55.000 Mal gelikted wurde, mit Lach-Smileys. Am Wochenende stehen zwei Slaloms im tschechischen Spindlermühle an, ehe es zur Weltmeisterschaft ins französische Courchevel/Méribel geht. Eine der Favoritinnen heißt Mikaela Shiffrin. Ohne Fahrrad.
Mikaela Shiffrin: ORF-Übersetzer übersetzt Interview mit Ski-Ass völlig falsch
Erstmeldung vom 26. Januar: Kronplatz - Mikaela Shiffrin ist in dieser Saison endgültig zu den Größten der Geschichte des Skisports aufgestiegen.
Beim Riesenslalom am Kronplatz in Südtirol holte sie ihren 84. Weltcupsieg und überholte damit die bisherige Rekordhalterin Lindsey Vonn. Einzig Ingemar Stenmark (86 Siege) liegt noch vor ihr.
Mikaela Pauline Shiffrin |
Geboren: 13. März 1995 (Alter 27 Jahre), Vail, Colorado, Vereinigte Staaten |
Erfolge: 2x Olympia-Gold, 6 WM-Titel, 84 Weltcupsiege |
Partner: Aleksander Aamodt Kilde |
Spezialdisziplinen: Slalom, Riesenslalom |
Ski-alpin-Star Mikaela Shiffrin spricht über ihre Periode - ORF-Übersetzer über Radfahren
Im ORF-Interview nach dem Rennen kam es dann zu einem peinlichen Fauxpas. Nicht die US-Amerikanerin beging ihn, sondern der österreichische TV-Sender. Shiffrin wurde gefragt, ob sie noch genug Energie habe, die beiden kommenden Slaloms am Wochenende zu gewinnen und damit Stenmarks Rekord einzustellen.
Die Ski-Königin brach dann mit einem Tabu, das keines sein sollte, aber trotzdem (noch) eines ist: Sie sprach offen über ihren Zyklus. „Ich bin gerade in einem ungünstigen Zeitpunkt meines monatlichen Zyklus“, sagte sie auf Englisch. Der ORF-Reporter übersetzte: „Ich komme nicht einmal zum Radfahren, was ich sonst immer mache jeden Monat.“

Mikaela Shiffrin von österreichischem Übersetzer missverstanden
Wie es zu diesem fatalen Übersetzungsfehler kommen konnte, liegt nahe: Im Englischen hat das Wort „cycle“ mehrere Bedeutungen. Es kann unter anderem „Radfahren“ oder „Zyklus“ bedeuten. Den restlichen Satz hatte der österreichische Kollege wohl nicht vollständig verstanden, sodass er sich seinen eigenen Reim darauf machte. Mit peinlichen Folgen.
Auswirkungen des Menstruationszyklus bei Frauen auf die sportliche Leistung
Die Leistungsfähigkeit von Frauen kann im Verlauf der Periode hormonell bedingt schwanken. In der ersten Zyklushälfte bzw. Follikelphase kann bspw. leichter Muskelkraft aufgebaut und sich schneller erholt werden. Rund um den Eisprung, also in der Zyklusmitte, verändert sich die Dehnbarkeit der Bänder und Sehnen, das Verletzungsrisiko steigt. Die Ausdauerleistung des Körpers ist in der zweiten Zyklushälfte, auch Lutealphase genannt, etwas geringer.
Mikaela Shiffrin spricht über Tabuthema Periode im Sport
Vor allem bei Twitter sorgte die fehlerhafte Übersetzung für Belustigung. Viele machten zurecht darauf aufmerksam, dass die Periode im Profisport immer noch tabuisiert wird. Shiffrin ging mit ihrem Interview einen Schritt, der Nachahmerinnen ermutigen könnte, über das Thema zu sprechen.
Neben Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde gibt es noch ein zweites Traumpaar im Ski-Zirkus - ein Reporter fürchtet sich schon (zurecht) vor dem möglichen Doppelnamen. (epp)