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Kandahar-Abfahrt in Garmisch vor dem Aus: Ski-Rennen stattdessen in Russland und China?

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Von: Michael Haug

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Der internationale Ski-Verband will die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen aus dem Programm der Männer streichen. Deutschland reagiert geschockt.

Garmisch-Partenkirchen - Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gehört neben den Klassikern in Kitzbühel, Wengen und Gröden zu den wichtigsten Ski-Rennen jedes Winters. Der internationale Ski-Verband schlägt nun vor, das legendäre Rennen bei den Männern aus dem Programm zu nehmen. Was sind die Hintergründe?

Der Vorschlag der FIS: Im alpinen Winter 2022/2023 soll es zwei Damenrennen auf der Kandahar und einen Slalom der Herren am Gudiberg in Partenkirchen geben. Die Herren-Abfahrt soll aus dem Programm fallen, wie der Bayrische Rundfunk am Montag berichtete. Jedoch ist bisher keine endgültige Entscheidung gefallen: Das FIS-Council tagt Anfang Mai.

Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gilt als eine der schwersten Abfahrten der Welt
Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gilt als eine der schwersten Abfahrten der Welt. © imago sportfotodienst

DSV-Sportdirektor Mayer: „Widerstand aus vielen Nationen“

Der deutsche Skisport reagierte „sehr verärgert“ auf die Ankündigung der FIS. „Für uns sind die Gründe für diese Kalenderänderung nicht nachvollziehbar. Das werden wir der FIS gegenüber klar zum Ausdruck bringen“, sagte DSV-Sportdirektor Wolfgang Mayer. Es gebe Widerstand aus vielen Nationen. „Regelrecht geschockt“, äußerte sich Florian Fischer, Vorstand des Skiclubs Garmisch.

Im ersten Jahr als FIS-Präsident: Johan Eliasch will Vermarktung zentralisieren

Seit ziemlich genau einem Jahr ist der Brite Johan Eliasch FIS-Präsident. Bei vielen Traditionalisten sorgt der Geschäftsmann bereits für Unmut. Der Milliardär und Inhaber des Sportartikelherstellers HEAD will die Vermarktung des Skisports zentralisieren. Damit würde den nationalen Verbänden eine maßgebliche Einnahmequelle aus den Händen gerissen. Zudem setzt sich Eliasch für einen internationalen Wettkampf-Kalender ein, Russland und China sollen traditionelle Alpen-Weltcups ersetzen.

Ski-Club Garmisch: Auswirkungen auf Bewerbung für die Ski-WM 2027?

Beim Ski-Club Garmisch schaut man wegen des möglichen Kandahar-Aus besorgt auf eine weitere wichtige FIS-Entscheidung. In einer Online-Veranstaltung am 25. Mai will der internationale Ski-Verband den Austragungsort der Ski-WM 2027 bestimmen. Garmisch-Partenkirchen bewirbt sich neben Crans-Montana/Schweiz, Narvik/Norwegen und Soldeu/Andorra um die Ausrichtung.

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