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Hände und Füße amputiert: Eistanz-Olympiasieger Kostomarow kämpft um sein Leben

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Von: Christoph Gschoßmann

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Er liegt im Sterben: Eistanz-Olympiasieger Roman Kostomarow wurden Füße und Teile der Hände amputiert. Die Anteilnahme in Russland ist riesig.

Hamburg/Moskau – Er hat die beiden Füße, die ihn bei den Winterspielen 2006 in Turin zum Olympiasieg trugen, durch eine Amputation bereits verloren: Roman Kostomarow kämpft um sein Leben. Noch hat der einstige Eistänzer noch nicht aufgegeben, dennoch bangt man in Russland seit Wochen um den früheren Topathleten.

Roman Sergejewitsch Kostomarow
Geburtstag: 8. Februar 1977 in Moskau, Sowjetunion
Größter Erfolg: Olympiagold 2006 in Turin
Sonstige Medaillen: 2 x WM-Gold, 2 x EM-Gold

Roman Kostomarow: Zuerst Corona, dann Lungenentzündung, dann Durchblutungsstörungen

Zunächst plagte sich Kostomarow mit Corona herum. Die Infektion schien beherrschbar, doch dann entwickelte sich eine schwere Lungenentzündung, und massive Durchblutungsstörungen kamen hinzu. Die Tragödie um den einst vor Kraft strotzenden Eistänzer hat seither längst die unter Dopingverdacht stehende Ex-Europameisterin Kamila Walijewa aus den Schlagzeilen verdrängt.

Auch, weil sich die Moskauer Gazetten mit weiteren Horror-Nachrichten überboten. Kostomarow ist offenbar nur noch am Leben, weil die behandelnden Ärzte zusätzlich zu den Füßen auch Teile der Hände amputierten. Eine zusätzliche Blutvergiftung scheint aktuell unter Kontrolle. Er erlitt mehrere Hirnblutungen, eine Hirnschwellung, eine Meningitis und zwei Schlaganfälle, liegt nun im künstlichen Koma, aber sei zu schwach, um daraus wieder aufgeweckt zu werden. Auch die Linse des rechten Auges musste angeblich entfernt werden.

Roman Kostomarow bei den Winterspielen 2006 in Turin - er gewann mit seiner Tanzpartnerin Tatjana Nawka Gold.
Roman Kostomarow bei den Winterspielen 2006 in Turin - er gewann mit seiner Tanzpartnerin Tatjana Nawka Gold. © IMAGO

Roman Kostomarow: Ehefrau hat Hoffnung noch nicht aufgegeben

Noch jedoch lebt Roman Kostomarow. Seine Ehefrau Oksana Domnina, mit ihrem Landsmann Maxim Schabalin Eistanz-Weltmeisterin 2009, hat die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben. „Selbst im gruseligsten Traum hätten wir uns nicht vorstellen können, dass es zu einer solchen Wende in unserem Leben kommen könnte. Aber jetzt ist es so, und wir werden alles überwinden“, schrieb die 38-Jährige in den sozialen Netzwerken zum 46. Geburtstag ihres Ehemanns am 8. Februar. Kostomarow und Domnina sind Eltern einer zwölf Jahre alten Tochter.

Eiskunstlauf ist in Russland sehr populär. Auch daher ist die Anteilnahme am Schicksal Kostomarows in Russland so groß. Der ehemalige Wintersport-Star steht aber auch als Privatmann nach wie vor im Blickpunkt, auch wegen seiner Ehefrau. Seine drei Weltmeisterschaften und zwei europäischen Titel errang er an der Seite von Tatjana Nawka. Die 47-Jährige ist seit 2015 mit Wladimir Putins Regierungssprecher Dimitri Peskow verheiratet. (cgsc mit sid)

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