Emotionaler Tagesschau-Abschied gestern im TV: Moderator Jan Hofer überrascht mit Aktion in letztem Moment
Jan Hofer ist längst zum Gesicht der ARD-“Tagesschau“ geworden. Nun beendet der Familienvater seine Karriere als Nachrichtensprecher. Doch ganz verabschiedet er sich nicht vom TV-Bildschirm.
Update vom 14. Dezember, 20.18 Uhr: Bei der letzten „Tagesschau“* mit Moderator Jan Hofer war lange Zeit alles wie immer. Der 68-Jährige führte souverän durch die Sendung, moderierte unaufgeregt die Filme an. Doch nach dem Part der Sport-Nachrichten stand plötzlich neben ihm mit Jens Riewa der neue Chefsprecher im Studio. Der umwarb seinen Vorgänger, auf dessen Laufbahn in einem Einspieler zurückgeblickt wurde. Darin verwies die ARD* auch darauf, dass Hofer mit Helmut Kohl*, Gerhard Schröder* und Angela Merkel* über drei Staatschefs berichtete.
Es folgte der Ausblick auf das Wetter und dann hatte Hofer die Tagesschau-Bühne ein letztes Mal für sich allein. In seiner aufgezeichneten Rede sendete er „ein großes Dankeschön“ und sprach von „unglaublich vielen guten Wünschen“, die ihn in „überwältigender Anzahl“ erreicht hätten. Jede einzelne Nachricht werde gelesen und gesehen. Seine letzte Amtshandlung bestand schließlich darin, sich der Krawatte zu entledigen, ehe Hofer weitergab zum Brennpunkt über das zweite große Thema des Tages: die Corona-Krise* und den erneuten Lockdown.

Tagesschau mit Jan Hofer: Fast 36 Jahre als Nachrichtensprecher aktiv
Erstmeldung vom 14. Dezember:
München - Ein Gong, ein Fanfaren-Klang, ein Jan Hofer: Für Generationen von Fernsehzuschauern ist er das Gesicht der „Tagesschau“ im Ersten. Fast 36 Jahre lang war der gebürtige Rheinländer Sprecher der quotenstärksten Nachrichtensendung des deutschen Fernsehens. Nun macht er Schluss.
Am Montag um punkt 20 Uhr wird der Wahl-Hamburger zum letzten Mal die Zuschauer mit den Worten „Guten Abend, meine Damen und Herren!“ begrüßen. Damit wird er nun selbst zur Nachricht. Am Ende der Sendung will er noch einige persönliche Worte sagen, kündigte der 68-Jährige in der „NDR Talkshow spezial“ an.
Tagesschau mit Jan Hofer: „Mehr als die Hälfte meines Lebens hier verbracht“
Hofer spricht seit 1985 die „Tagesschau“, vor 16 Jahren wurde er deren Chefsprecher. Dabei erlebte er mehrere Studios, neue Techniken und neue Kollegen. „Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens hier verbracht. Das ist ganz schön lang“, sagte Hofer in der Sendung mit einem Lachen.
Den Schichtdienst und das Weckerklingeln am Morgen werde er am wenigsten vermissen, sagte er vor seiner letzten „Tagesschau“ für das „Morgenmagazin“. „Das frühe Aufstehen quält mich schon.“ Seine Nachfolge tritt nun Jens Riewa an. Julia-Niharika Sen und Constantin Schreiber verstärken künftig das Team der Sprecherinnen und Sprecher der „Tagesschau“ um 20 Uhr.
Tagesschau mit Jan Hofer: Für seine Fans ist er bereits der #ehrenjan
Seit Bekanntwerden des Abschiedes von Hofer haben viele Menschen unter dem Hashtag #ehrenjan Grußbotschaften geschickt. Auch viele junge Menschen würdigen Hofer dabei als wichtige Instanz für seriöse Nachrichten und als wertvolle Konstante im News-Alltag. „Hab‘ ich nicht mit gerechnet, dass so viele Sachen kommen. Mich rührt das richtig an“, sagte er dazu in einem Video, das die „Tagesschau“ in den sozialen Medien verbreitete.
Die Moderatorin und Nachrichtensprecherin Judith Rakers betonte in der „NDR Talkshow spezial“ vor allem die Kollegialität Hofers. „Er kümmert sich an den richtigen Stellen, er hilft an den richtigen Stellen, er ist an den richtigen Stellen auch mal streng. Und der hat den Laden einfach im Griff.“
Tagesschau mit Jan Hofer: Vierfacher Familienvater ist auch Social-Media-Fan
Hofer ist aber nicht nur Nachrichtenmann, auch außerhalb des „Tagesschau“-Studios spielt der Sympathieträger eine Rolle. Hofer
zeigt viele Facetten. Er ist Vater von vier Kindern (sein jüngstes ist fünf Jahre alt), hat eine Leidenschaft für Oldtimer, moderiert auch Unterhaltungssendungen und ist bekennender Social-Media-Fan.
Seit Jahren geht Hofer versiert mit Youtube, Facebook, Instagram und Tiktok um. „Ich finde das unfassbar spannend und auch so
demokratisch, was da passiert. Jeder kann sich selbst darstellen und äußern. Die Leute sind unfassbar kreativ. Ich finde das richtig toll“, sagte er beim NDR beispielsweise über Tiktok.
Dass es nun ruhig um den prominenten NDR-Mann wird, davor müssen seine Fans keine Angst haben. Mit seinem Abschied werde er auf keinen Fall von der Bildfläche verschwinden, versprach Hofer auf Youtube. „Eins kann ich versprechen: Ich bin nicht verschwunden. Ich bin auch nicht im Ruhestand. Ich höre zwar mit der „Tagesschau“ auf und mit dem Schichtdienst und diesen Dingen. Aber ich werde euch noch ein bisschen erhalten bleiben. Seid mal gespannt.“ (dpa) *merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks